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Schillernd

Schillernd

Titel: Schillernd
Autoren: Emma Green
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ist!“
    „Nein, ich habe nichts geahnt, aber seit zwei Wochen …“
    Aufgelegt …
    Das hat sie jetzt nicht wirklich gemacht, oder?!!
    Dieses unterbrochene Gespräch hat mir eindeutig die Stimmung verdorben, aber das ist noch gar nichts verglichen mit dem, was mich erwartet, als ich mich in der Villa Diamonds auf die Suche nach meinem unauffindbaren Geliebten mache. Auf unserem Bett thront eine hübsche bunte Schachtel von Jimmy Choo. Darin entdecke ich voller Entzücken ein Paar hochhackiger Sandalen aus perforiertem Wildleder, deren Verarbeitung an ein tunesisches Mosaik erinnert.
    Er hat sich wirklich daran erinnert …
    Vor zehn Tagen habe ich mich während einer Shoppingtour à la „Pretty Woman“ in L.A. unwiderstehlich in diese Schmuckstücke verliebt. Aber die Sache war klar: Ich verbot meinem Milliardär, seine Titanium Card zu zücken, denn wenn mir etwas gefällt, möchte ich es mir selbst schenken. In keinster Weise möchte ich, dass er oder jemand anders der Meinung ist, ich sei käuflich oder nur an seinem Geld interessiert. Ja, auch ich habe meine Prinzipien.
    Das hier ist allerdings ein Geschenk und damit etwas völlig anderes … Scheinheilig? Ich doch nicht …
    Doch meine Freude weicht schnell dem Gefühl der Enttäuschung, als ich eine sorgsam mit schwarzer Tinte geschriebene Nachricht auf dem Boden der Schachtel entdecke.
    Meine süße Amande, ich bin geschäftlich verreist und komme morgen am frühen Nachmittag zurück. Sei mir nicht böse. Ich liebe dich. G.
    Meine beste Freundin spricht nicht mehr mit mir, mein Geliebter lässt mich eine ganz Nacht alleine und ich befinde mich auf feindlichem Gebiet … Toll.
    Gabriels Abwesenheit und die Funkstille zwischen mir und Marion haben es mir zumindest ermöglicht, den Abend mit meinen Eltern und dem kleinen Oscar zu verbringen. Meiner Mutter geht es schon viel besser und sie hat bereits die Kraft, aufzustehen. Während mein Vater den kleinen Oscar knuddelt und von einem Fernsehsender zum nächsten schaltet, nutzt meine Mutter die Gelegenheit, um noch einmal mit mir über Camille zu sprechen. Ihrer Meinung nach muss ich die Entscheidung meiner Schwester respektieren und daran denken, dass sich ihr Leben im Moment auf dem absoluten Tiefpunkt befindet. Sie erzählt mir außerdem, dass Alex in Kürze die Scheidungspapiere erhalten wird und es kein Zurück mehr gibt. Diese Neuigkeit berührt mich zutiefst und ich schäme mich dafür, so intolerant gewesen zu sein. Ich nehme mir fest vor, mit Camille zu sprechen und ihr ein für alle Mal klarzumachen, dass ich auf ihrer Seite bin.
    Nach einer unruhigen Nacht in diesem hoffnungslos leeren Bett erwache ich im Morgengrauen und beschließe, mich auf die Suche nach Marion zu machen. Ich schicke James eine E-Mail, um ihm mitzuteilen, dass ich heute nicht ins Büro kommen werde, und eine SMS an Gabriel, um ihm die Adresse des Hotels zu schicken. Ich springe unter die Dusche, betrachte mich im Spiegel und ziehe es vor, meine Haare zu einem langen Zopf zu flechten. Ich entscheide mich für einen lässigen und bequemen Look: ein gestreiftes T-Shirt mit Dreiviertelärmeln, schwarze Shorts und flache Converse. Das Navigationssystem meines SUV findet die angegebene Adresse sofort, denn das Residence Inn liegt nur wenige Kilometer von der Villa Diamonds entfernt. Auf dem Weg halte ich noch schnell an, um zwei Latte macchiato und ein paar Donuts zu besorgen.
    Jetzt muss sie einfach mit mir reden …!
    „Hast du schon auf die Uhr gesehen?“
    Eine noch nicht wache und schlecht gelaunte Marion öffnet mir die braune Tür mit der Nummer 10.
    „Ich komme in Frieden … Und zudem nicht mit leeren Händen!“
    Als sie den mitgebrachten Proviant bemerkt, huscht ein kleines Lächeln über die Lippen meiner besten Freundin.
    Bingo!
    Eine gute halbe Stunde lang fragt Marion mich unerbittlich über die Affäre Silas/Camille aus. Ungefähr zwanzigmal beteuert sie, nicht eifersüchtig zu sein, und versichert mir, dass ihre Reaktion vom Vorabend einzig und allein mit der Überraschung zusammenhing. Und mit der Enttäuschung …
    „Ich verstehe nicht, wie Camille dir das antun kann. Sie weiß, dass Silas dir übel mitgespielt hat!“
    „Sie ist völlig am Ende ihrer Kräfte und sucht Halt, wo sie nur kann …“
    „Willst du meine Meinung hören? Das ist nicht richtig! Silas will mit dir zusammen sein, aber weil ihm das nicht gelingt, macht er sich jetzt an deine Schwester ran. Und Camille würde am liebsten dein Leben
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