Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksal in zarter Hand

Schicksal in zarter Hand

Titel: Schicksal in zarter Hand
Autoren: Michelle Reid
Vom Netzwerk:
mich dran seist“, fügte er bitter hinzu.
    Ja, Bruce hatte sie zu überreden versucht, erneut mit der Schauspielerei anzufangen, auch damit sie ihren Kummer durch harte Arbeit zu überwinden versuchte. Er hatte ihr Vorsprechtermine bei berühmten Regisseuren besorgt, die sie aber nicht wahrgenommen hatte. Schließlich hatte er ihr einen Job in seiner Agentur angeboten, und den hatte sie gern angenommen.
    Offensichtlich war es ihm darum gegangen, sie im Auge zu behalten. Als sie aus seinem Apartment auszog, war er wochenlang böse auf sie gewesen.
    Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, und sie sah die jahrelange Beziehung zu Bruce in einem anderen Licht. Er hatte tatsächlich immer versucht, ihr Leben zu bestimmen. Und dass er mehr sein wollte als nur der väterliche Freund, wie Franco es mit boshaftem Unterton genannt hatte, war in der letzten Zeit immer deutlicher zutage getreten.
    Bruce war also die ganze Zeit nur hinter ihr her gewesen! Er hatte unglaublich geduldig auf seine Chance gewartet, sie für sich zu gewinnen.
    Die Erkenntnis war ein Schock. Lexi wandte sich wie blind zur Zimmertür, schaffte es aber nicht bis dahin, sondern sank aufs Bett.
    Franco blickte zu ihr und machte sich heftige Vorwürfe, dass er ihr das alles gesagt hatte. Er hätte den Mund halten sollen, so wie er sich damals geschworen hatte. Daytons Vorliebe für Lexi war ja auch gar nicht so schlimm. Sie war nicht minderjährig, und er war nur zwölf Jahre älter, dazu gut aussehend und weltgewandt.
    Er, Franco, hatte ja auch nichts dagegen einzuwenden, dass sein Vater Verhältnisse mit Frauen hatte, zu denen der Altersunterschied wesentlich mehr betrug als ein Dutzend Jahre.
    Nein, gegen Dayton war er aus einem ganz einfachen Grund voreingenommen: aus Eifersucht. Und er war neidisch, weil Bruce Lexi schon zehn Jahre länger kennen durfte …
    Aber warum hatte er Lexi mit der Wahrheit konfrontiert? Um ihr wehzutun. Und das war gemein von ihm. Er hatte ihre Illusionen zerstören wollen, nein, ihr grundlegendes Vertrauen in einen anderen Mann.
    Er wollte der Einzige sein in ihrem Leben.
    Und wie sollte er ihr das von Marco erzählen, wenn er ihr doch schon genug Kummer bereitet hatte?
    Lexi schaute wie blicklos vor sich hin, dann spürte sie, wie sie vom Bett hochgezogen wurde. Als Nächstes fühlte sie raue Haare an der Nase, die ein bisschen kitzelten. Und glatte, warme Haut unter der Wange.
    „Ich hätte nichts sagen sollen“, gab Franco zerknirscht zu. „Du hattest jedes Recht zu versuchen, dein Leben wieder auf die Reihe zu bringen. Und er hat dir dabei geholfen.“
    „Ja, aber doch nur aus Eigennutz, das sehe ich jetzt ein“, sagte sie leise. „Warum nur waren alle gegen uns? Was haben wir ihnen getan?“
    „Sie hatten alle ihre eigenen Interessen. Dayton ebenso wie Claudia und …“ Franco verstummte kurz. „Was sie wollten, betrifft uns nicht wirklich. Nur das hier zählt.“ Er umfasste ihr Gesicht und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Wir sind hier. Zusammen. Da hatte das Schicksal seine Hand im Spiel.“
    „Aber es brauchte einen schrecklichen Unfall und Marcos Tod, um uns wieder zusammenzubringen, Franco“, wandte Lexi betrübt ein. „Andernfalls würden unsere Anwälte bereits die Scheidungsmodalitäten aushandeln.“
    „Nein.“ Er umfasste sie fester, als sie sich von ihm zu lösen versuchte. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich vor dem Unfall beschlossen hatte, dich in London zu besuchen.“
    „Weshalb denn?“
    „Weil ich die letzten drei Jahren nach einem Vorwand dafür gesucht hatte. Und das waren jetzt die Scheidungspapiere.“ Franco neigte sich vor und küsste sie sanft auf die bebenden Lippen. „Du hast mir gefehlt, Lexi. Zwar habe ich mit meinem Leben weitergemacht, und dass ich mich aufs Geschäft konzentrieren konnte, hat dem sicher gutgetan, aber … insgeheim habe ich dich immer vermisst. Dich und das, was wir geteilt haben in dem herrlichen Sommer. Ist es dir nicht genauso ergangen?“
    Ja, da hat er völlig recht, stimmte sie im Stillen zu, aber sie zuckte nur die Schultern. Franco zog sie enger an sich und spürte, wie sie zitterte.
    „Lieber Himmel, da stehen wir hier nackt herum und diskutieren mal wieder!“ Er seufzte leise. „Komm ins Bett.“
    „Aber du hast vorhin gesagt …“
    „Ich weiß. Das war vorhin. Ich habe meine Meinung geändert.“
    „Franco, ich will nicht…“
    „Das war kein Angebot, Lexi! Du hast keine Wahl.“
    Er nahm ihr das Nachthemd
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher