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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes
Autoren: Stephanie Madea
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schaft zu überbringen, dass er der Nachfolger des Ältesten ist und wo er seinen Dad finden kann.“
    Ny’lane erschrak. „So eine Information habe ich nie bekommen!“
    Aziza und Amy sahen ihn überrascht an. Ein mentales Gespräch lief wesentlich schneller ab und natürlich bekamen sie nichts davon mit. Jitu lächelte sanft.
    „Durch den Blick in deinen Kopf weiß ich, wieso du dich nie auf die Suche nach mir begeben hast.“ Jitu seufzte. „Ich wartete lange, bis im Rat eine reine Seele unter den Verurteilten auftauchte, der ich meine Bitte anvertrauen mochte. Endlich erschien ein Verwandelter: Zeemore Ledoux, späterer Fo n taine.“
    Timothys Dad! Die Fontaines hatten wirklich eine Verbindung zu den Ereignissen.
    „Ich verurteilte Zeemore gerecht, indem er niemandem mehr sein Blut geben durfte, und schenkte ihm gleichzeitig die Gabe des Blauen Blutes . Allein deshalb durfte er keinem sein Krýos-Blut geben, da es anderen schaden würde. Zeemore war nun vor körperlichen und geistigen Angriffen geschützt, damit er meinem bis dato ungeborenen Sohn mit seinem 100. Geburtstag das Wissen um seine Aufgabe übe r bringen konnte.“
    Oh Gott! Darum hatte er es nie erfahren. Zeemore hatte sich umgebracht und den ihm nicht bewussten Auftrag nie erfüllen können, weil er bereits 1918 starb. Timothy war zufällig zum Krýos geworden, weil er Zeemores Blaues Blut aufnahm. Es schützte auch ihn vor Übergriffen, weshalb er Timothys Erinnerungen nie hatte lesen können.
    „Zeemores Suizid konnte ich wahrlich nicht vorausahnen“, bedauerte Jitu.
    „Wieso verliert der Rat in letzter Zeit seine Macht? Warum gelingt es den Sternträgern nicht, das Gleichgewicht wiederherzustellen? Das erschließt sich mir immer noch nicht“, hakte Nyl nach.
    „Der Älteste erhält zu seiner Gabe, Erinnerungen zu lesen, die Befähigung, in die Seele des Gese t zesbrechers zu blicken. Die neun Fürsten schenken dem Ältesten dazu ihre Kräfte und gemeinsam durchdringen wir den Straftäter, um ihn für die Bedeutung seiner Tat empfänglich zu machen. Er empfindet Einsicht für sein Vergehen. Der Älteste spricht einen Fluch über ihn, damit er sich reumütig erinnert, und setzt nötigenfalls ein Zeichen. “ Jitu holte tief Luft, obwohl er nicht sprach. „Dem Ältesten obliegt die höchste Gabe – die der Liebe. Einmal gesät, reicht sie aus, um das empfindsame Gleichgewicht zwischen Mensch und Wesen zu erhalten, um es zu wahren. Die Liebe zueinander, das Verständnis füreinander, die Rücksicht aufeinander, Respekt voreinander.“
    Nyl nickte langsam. Etwas Ähnliches hatte Alexander ihm vor Kurzem gesagt. Sie seien nichts ohne die Liebe zu und von jemandem. Amy war seine Liebe, sein Leben. „Du hast die Hoffnung verloren, weil ich nie kam, um dich zu befreien. Deine Zuversicht starb.“
    „So kann man es ausdrücken, mein Sohn. Weil ich an der Liebe zweifelte, brach das Gefüge des Rates zusammen. Ich habe mich stets an Azizas Liebe geklammert, aber nach fast 700 Jahren …“
    „Oh, Dad!“ Ny’lane löste sich von Amy und umarmte Jitu. Es dauerte, bis beide ihre Gefühle wieder unter Kontrolle hatten. Er hatte endlich einen Vater!
    „Was beredet ihr da eigentlich so heimlich?“, verlangte Amy zu wissen.
    Nyl küsste sie sanft auf die Wange. „Vertrau mir. Einen Moment noch.“
    „Nilané …“ Jitu unterbrach sich und lachte. „Daran hätte ich auch denken können, dass man im Traum Worte nur hört, nicht liest.“ Er sah ernst auf. „Ny’lane, ich möchte keine Sekunde mehr ohne die Liebe meines Lebens verbringen und ich bin alt. Darf ich dich um einen wahrlich großen Gefallen bitten?“
    Ny’lane schluckte. Er wusste, wie die Frage lautete. Er konnte sich nicht einmal mit Amy beraten. Was sie wohl dazu sagte, wenn er als Ältester fungieren würde?
    Jitu lächelte freundlich. Er las seine Gedanken. „Dann begleitet mich zur nächsten, erstmals erweiterten Ratssitzung, wo ihr gemeinsam entscheiden könnt.“ Jitu legte ihm die Hand auf die Schulter. „Für euch zwei wird es leichter sein, da es in meiner Macht liegt, die Regeln zu ändern. Für dich kann ich sie noch wandeln, du für dich niemals. Du verstehst?“
    Wieder eine Einschränkung, damit die Macht nicht missbraucht werden konnte. Nyl drückte Amys Hand und lächelte sie liebevoll an. „Bevor wir im Rat darüber beraten, möchte ich etwas Zeit allein mit der Liebe meines Lebens verbringen.“
    Jitu nickte. Sie umarmten erst Amy, dann ihn und
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