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Schenk mir mehr als diese Nacht

Schenk mir mehr als diese Nacht

Titel: Schenk mir mehr als diese Nacht
Autoren: Abby Green
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nicht beantworten, aber eines wusste er ganz sicher: Er würde Aneesa nicht so einfach gehen lassen. Zum ersten Mal stand jemand vor ihm, der in ihm weder den berüchtigten Sebastian Wolfe mit der düsteren Familiengeschichte noch den Multimillionär sah. Aneesa wusste nichts von ihm und erwartete auch nichts von ihm.
    Um seine Lippen spielte ein zynisches Lächeln. Nicht einmal seine eigene Mutter sah in ihm ihren erstgeborenen Sohn. In ihrer geistigen Umnachtung hielt sie ihn für seinen jüngeren Bruder. Der Gedanke, dass sie inzwischen auch ihren geliebten Nathaniel – den berühmten Hollywoodstar – nicht mehr erkannte, tröstete ihn kein bisschen.
    Erst vor zwei Tagen hatte er seine Mutter in dem kleinen, komfortablen Cottage besucht, das Nathaniel und er für sie gekauft hatten. Inmitten ihrer eigenen Möbel und von privatem Pflegepersonal perfekt betreut, führte sie ein so ruhiges und zufriedenes Leben, wie es einer Kranken in ihrem Zustand überhaupt möglich war.
    Energisch schüttelte er die quälenden Gedanken ab und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau, die ihm scheu zulächelte und dabei nur ihn sah: den Mann Sebastian.
    Seit er denken konnte, war sexuelles Begehren für ihn eine vornehmlich vom Verstand gesteuerte Annehmlichkeit. Hatte es überhaupt eine Zeit gegeben, in der er mit einer solchen Intensität und geradezu animalischen Lust auf eine Frau reagiert hatte wie in ihrem Fall?
    Sebastian legte seine Hände um Aneesas schmale Taille und zog sie ganz dicht an seine Brust. „Ich weiß nichts von dir, und trotzdem kommt es mir vor, als würde ich dich ein Leben lang kennen“, stellte er überrascht fest.
    „Ich weiß“, flüsterte sie errötend, „mir geht es ganz genau so.“
    Sanft strich er ihr eine dunkle Haarsträhne aus der Stirn. „Ich möchte, dass du heute Nacht bei mir bleibst. Lass mich dir die Erfahrungen in der Liebe schenken, die dir von deinem Bräutigam verweigert wurden.“

3. KAPITEL
    Aneesa rang nach Atem. Zum einen wegen der starken Hände, die ihre Taille mit festem Griff umspannten, zum anderen, weil sich Sebastians verwegenes Angebot derart mit ihren geheimsten Wünschen deckte, dass sie es kaum fassen konnte. Seit sie ihn im Schatten des Patios gesehen hatte, geisterten nebulöse erotische Fantasien in ihrem Kopf herum, die zunehmend Gestalt gewannen, je länger sie zusammen in seinem Penthouse waren.
    „Ich …“, begann sie betont forsch, stockte aber bereits nach dem ersten Wort. Wollte sie sich wirklich auf so etwas Verrücktes einlassen und jegliche Erziehung und jeglichen Anstand einfach in den Wind schießen?
    Sebastian zog sie so dicht an seinen kraftvollen Körper, dass sie sein drängendes Verlangen durch den Hochzeitssari spüren konnte. War das Blut schon bei seinem leidenschaftlichen Kuss wie heiße Lava durch Aneesas Adern geströmt, so hatte sie jetzt das Gefühl, in hellen Flammen zu stehen.
    „Ich … ich kenne Sie ja nicht einmal …“ Es laut auszusprechen, machte die Ungeheuerlichkeit der seltsamen Situation, in der sie sich befanden, plötzlich real. Aneesa versuchte, sich zurückzuziehen, doch Sebastian gab sie nicht frei. „Machen Sie so etwas öfter?“, fragte sie. „Ich meine, schlafen andere Frauen einfach mit Ihnen, nur weil Sie es wollen?“
    Sein Piratenlächeln ließ ihr Herz höher schlagen. „Ich schwöre feierlich: Nie zuvor habe ich eine Frau getroffen, die mich derart gereizt hat, dass ich sie von der ersten Sekunde an in meinem Bett haben wollte. Das, was gerade mit uns beiden geschieht, ist für mich in jeder Hinsicht ungewöhnlich und einmalig. Ebenso wie für dich, möchte ich vermuten.“
    Erst im Nachhinein wurde Sebastian bewusst, was er da gerade gesagt hatte. Seltsam, aber es war die reine Wahrheit. Er konnte sich nicht erinnern, jemals einen derart verzehrenden Hunger nach einer Frau verspürt zu haben. Und trotz des berauschenden Gefühls war er verunsichert. Ein Blick aus ihren dunklen Augen hatte gereicht, um seine sorgfältig aufgerichteten Barrieren zu sprengen. Er fühlte sich plötzlich verletzlich. Das zwang ihn, gleich von Anfang an Grenzen zu ziehen. Einfach als Selbstschutz.
    „Was ich vorschlage, ist, dass wir nur diese eine Nacht miteinander verbringen, in der wir mit allen Sinnen das Mysterium der körperlichen Liebe und Leidenschaft erforschen und auskosten. So kommst du doch noch zu deiner Hochzeitsnacht. Nicht, wie es geplant war, aber auf deine ganz eigene Weise.“
    Angestrengt
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