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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah
Autoren: Jacquelyn Frank
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und rang verzweifelt nach Luft.
    Kaum konnte sie wieder atmen, da bemerkte sie auch schon Noahs Notlage. Ihr Körper und ihr Kopf pochten vor lauter Atemnot, obwohl sie Tonnen von Sauerstoff einsog. Hustend und würgend versuchte sie, sich aus dem Wasser zu schleppen, während ihr Hals zuschwoll. Sie warf ihr nasses Haar zurück, das sich aufgelöst hatte, damit sie etwas sehen und Noah finden konnte. Wieso war er in Gefahr? Sie konnte es sich nicht erklären. Er war doch viel zu stark und viel zu klug.
    Bei der Bewegung, als sie das Haar zurückwarf, zogen sich die Wunden auseinander, die der Vampir ihr in die Haut gerissen hatte, und Blut lief heraus, die sichtbare Form des Schmerzes, der sie nun durchfuhr. Es brannte wie Feuer. Blut lief ihr in ein Auge, und sie versuchte es wegzuwischen, während sie sich um die Wasserstelle schleppte und nach Noah suchte.
    Noah musste die Alarmglocken wegdrängen, die durch Kestras plötzliche Schmerzen in seinem Kopf schrillten. Dunkelheit übermannte ihn, doch wenn er das Bewusstsein verlor, würde er zulassen, dass sie diesen Ungeheuern in die Hände fiel. Dass alle Schattenwandler in die Hände von Vampiren fielen, die vom Blut eines männlichen Feuerdämons getrunken hätten.
    Beides war nicht hinnehmbar, und Noah spürte Zorn und Empörung in sich aufsteigen. Er konzentrierte sich voll auf sein erstes Ziel, um ihm zu zeigen, was wahrer Vampirismus im Grunde bedeutete. Er saugte mit äußerster Kraft alle Energie aus dem Vampir heraus, sodass der nicht einmal mehr die Kraft hatte, zu blinzeln, dann knallte er mit dem Kopf voran auf den Waldboden. Noah versuchte mit dem Kopf über Wasser zu kommen, doch er lag immer noch mit dem Gesicht nach unten da und wurde an Händen und Hüften festgehalten, und es war unmöglich, da ihm gleich nachdem der Vampir zusammengebrochen war, ein Knie in den Rücken gedrückt und eine Hand auf den Kopf gepresst wurde.
    Verwandle dich in Rauch! Er hörte Kestras wildes Rufen und spürte, wie sie ihm zu Hilfe eilte. Er machte sich Sorgen um sie, weil er wusste, dass sie nicht an sich selbst denken würde.
    Ich kann nicht. Das Wasser …
    Kestra hatte das nicht gewusst. Sie hatte ihn nie nach seinen Stärken und Schwächen gescannt. Irgendwie waren sie nie dazu gekommen. Doch jetzt wusste sie, dass er sich unter Wasser nicht in eine Flamme oder in Feuer verwandeln konnte. Das verstieß gegen das Gesetz der Elemente. Sie hätte das wissen müssen und schalt sich dafür, dass ihr das nicht schon früher eingefallen war.
    Sie kam um die Kurve und watete durch den Strom, der den kleinen Abhang hinablief, weil das Wasser über den Rand der Mulde trat, in der Noah festgehalten wurde. Sie konnte sie sehen, es waren vier Vampire. Einer lag mit dem Kopf nach unten im Wasser, eindeutig ein Opfer des Kampfs, in dem sie Noah zu überwältigen versuchten. Einer saß tatsächlich auf Noahs Beinen und auf seinem Kreuz, ein anderer stand auf Noahs Händen, und der dritte hatte ihm das Knie in den Rücken und ihm eine Hand auf den Kopf gedrückt, sodass er Noah von der dringend benötigten Luft abschnitt. Eine Fontäne spritzte aus der heißen Quelle empor und platschte auf ihren Gefangenen herunter.
    Kestras Geist schrie auf, als sie die Dunkelheit spürte, die Noah langsam umhüllte, und seine Furcht, sie allein zurückzulassen. Ihr verzweifelter Blick wanderte zu einem fünften Vampir. Es war eindeutig der Anführer, und er war nicht der Gefahr ausgesetzt, es direkt mit dem Dämonenkönig aufnehmen zu müssen, den sie gefangen hatten. Er stand nicht weit entfernt auf einem Felsblock, von wo aus er alles beobachtete.
    Nein. Da war noch etwas. Kestras Augen verengten sich, als sie alle neuen Sinne benutzte, um herauszufinden, was sie tun sollte. Hier war die Wasserquelle. Dieser Vampir, stellte sie fest, hatte die Kontrolle darüber, während die anderen die Arbeit machten. In Kestra stieg auf einmal Wut hoch, und sie verschränkte die Finger ineinander, um eine Kugel von der Größe einer Grapefruit zu formen. Sie wusste, dass das Gefühl von Frustration und von Ohnmacht, die ihre Wut noch anheizten, teilweise von Noah kam, doch sie benutzte es trotzdem und steckte es in die Kugel.
    In dem Moment, als der Vampir zu ihr herübersah und sie entdeckte, warf Kestra den Ball in seine Richtung. Dann rannte sie durch das knietiefe Wasser auf Noah zu. Sie bewegte sich auf die am schmalsten gebaute Gestalt zu, eine Vampirin, die auf Noahs Händen stand, und warf sich
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