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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt
Autoren: Susan Schwartz
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verschwinden, wenn sie keine Gläubigen mehr finden. Aber wir? Wir sind Teil der magischen Welt, uns kann man nicht einfach für nichtig erklären!«
    »Seid ihr denn alle unsterblich?«, fragte Milt dazwischen.
    »Nein, das sind nur die Elfen und Feen. Aber das spielt keine Rolle, wir sind nicht im Entferntesten wie ihr. Nicht mal die Menschen, die hier leben - und ja, die gibt es -, sind so wie ihr. Findet euch damit ab, nicht einzigartig zu sein! Ihr seid nur kurzlebige, armselige, zerbrechliche Geschöpfe, die zu Staub werden, kaum dass sie den Erdboden berührt haben.«
    Cedric stand kurz davor, ihn zu schlagen, doch er beherrschte sich. »Du bist den Energieaufwand nicht wert«, brummte er. »Kleiner Schwächling.«
    »Wo …«, Andreas räusperte sich, »wo können wir das Königspaar denn finden?«
    »Sie residieren im Palast Morgenröte, ziemlich im Zentrum dieses Reiches, beim Berg Olymp.«
    Laura rieb sich die Arme, als würde sie frieren. »Aber haben wir denn überhaupt eine Chance …«, begann sie, führte den Satz jedoch nicht zu Ende, weil es so viel Fragen gab. Hatten sie die Chance, vorgelassen zu werden? Die Chance, Gehör zu finden? Was mussten sie tun um nicht gleich gebissen zu werden? Was mussten sie bezahlen, um nach Hause gehen zu können? War Königin Anne überhaupt in der Lage, eine Passage in die Menschenwelt zu öffnen?
    Der junge Mann hob die Schultern. »Wer weiß? Ich war nie dort, ich lebe hier in der Wüste. Aber wenn ihr mich fragt - und das tut ihr ja die ganze Zeit -, ist das die einzige Chance, die ihr überhaupt habt.«
    »Und was ist, wenn er lügt?«, meldete sich Sandra zu Wort. »Ich sehe es wie Zoe: Entweder will er uns verkaufen, oder … oder es ist alles erfunden und erstunken und erlogen, weil er es nicht besser weiß. Und was ich über Typen wie den gelesen habe in den Mythen und Märchen, sind die alle notorische Lügner, und zwar weltweit.«
    Dem musste Laura zustimmen. Vor allem in den Schelmengeschichten waren auch die Helden Gauner, Schwindler und Betrüger. Von Leuten wie Hans im Glück gar nicht erst zu reden.
    »He, du sprichst von den Elfen! So einer bin ich nicht.«
    »Ach Quatsch, Elfen! Hör mir doch auf damit«, schnarrte Cedric. Er schob seine Haare zurück und zog seine Ohren in die Länge. »Ich bin ein Elf, ich bin ein Elf!«, quietschte er mit hoher Stimme.
    »Hab ich an eine Wand geredet? Was hab ich euch denn gerade erzählt?«
    »Na, genau das Märchengarn, das wir während unserer Kinderzeit lesen.«
    »Kommen wir wieder zur Sache«, bat der Pilot erschöpft. Ihm war anzusehen, dass er mit seiner Kraft fast am Ende war. »Du kannst uns zu dem Palast führen, Junge?«
    »Ich? Nein, ich sagte doch, ich war nie dort. Und warum sollte ich? Geht einfach Richtung Zentrum, irgendwann seht ihr den Berg dann schon, und der ist euer Anhaltspunkt. Leicht auszumachen, er ist der höchste. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Doch, und zwar, auf welche Weise wir Königin Anne bitten sollen, uns zu helfen«, sagte Laura ungeduldig.
    »Keine Ahnung.« Der junge Mann grinste. »Ihr seid doch noch genug, schickt einfach zuerst die Schwächsten vor und die, auf die man am leichtesten verzichten kann. Die Unbeliebtesten wären auch eine gute Option. Irgendwann habt ihr es dann schon rausgefunden.«
    »Ist es weit?«, wollte Angela wissen.
    »Darauf kannst du wetten.«
    Jack rieb sich das Gesicht. »Dann werden wir mal an die weitere Planung gehen …«
    »Ich war noch nicht am Ende«, unterbrach der Gefangene, und die Menschen wandten sich ihm verdutzt wieder zu.
    »Nicht?«
    »Oh nein. Das Schönste kommt zum Schluss!«

    Der Gefangene kostete die Aufmerksamkeit, die ihm nun zuteilwurde, leidlich aus. Er hatte etwas Rumpelstilzchenhaftes, fand Laura, wie er so dasaß und kicherte und frohlockte und seine nächste Bosheit vorab feierte.
    Er hatte recht gehabt. Sie wollten es nicht wissen. Sie wollten es nicht glauben. Sie wünschten sich, vorher auf ihn gehört zu haben.
    Aber es half nichts, sie mussten auch den Rest erfahren, Lügengespinst oder nicht. Wenn es die Wahrheit war, ging es ums Überleben. Die Chancen standen fünfzig-fünfzig, und das reichte aus, um den jungen Mann weiterreden zu lassen.
    »Ihr seid nicht in eurer Welt«, eröffnete ihnen der Gefangene. »Ihr seid hier ein Fremdkörper. Ihr könnt diese Luft atmen, nahezu alles essen, was ihr wollt, unser Wasser trinken. Ihr werdet Flüsse finden, die den Geschmack von Fleischbällchen haben und
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