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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition)
Autoren: Luke Scull
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stirbt. Also war ein energischeres Vorgehen notwendig. Die Weiße Lady war für meine Vorschläge äußerst aufgeschlossen.«
    »Sie wird sich an die Abmachung halten«, erklärte die bleiche Frau tonlos. »Ihr werdet Dorminia als ihr Regent beherrschen, solange Ihr Eure Stellung nicht vergesset.«
    »Selbstverständlich.« Timerus verbeugte sich elegant. »Ich stelle mein Leben in den Dienst unserer Herrscherin.«
    In Coles Kopf drehte sich alles. Es passte anscheinend zusammen, und doch …
    »Garrett und die anderen … sie sind tot. Ermordet.« Er runzelte die Stirn und wandte sich an Remy. »Wie bist du entkommen? Du warst im Tempel. Du hast mir die Nase gerichtet, daran erinnere ich mich genau.«
    Timerus lächelte, doch in einen funkelnden Augen lag keinerlei Wärme. »Ah. Er weiß es nicht, was?«
    Remy zappelte unruhig, blickte nach links und rechts und kratzte sich schließlich die grauen Stoppeln. »Die Splitter, nun ja … wir haben nichts erreicht. Ich war es leid, wie ein Bettler zu leben, und ich hatte keine Lust mehr, mir Garretts großartige Pläne anzuhören, während sich nichts geändert hat, wenn man davon absah, dass sein Reichtum immer größer wurde. Ich habe die Angel ausgeworfen, und jemand hat angebissen, wenn es auch nicht ganz der Fisch war, mit dem ich gerechnet hatte.«
    »Remy will damit sagen, dass er eure kleine Rebellentruppe verraten hat«, ergänzte Timerus. »Zum Glück für alle Beteiligten hat er sie ausgerechnet an mich verraten. Wäre es jemand anders gewesen, dann hätten die Dinge einen völlig anderen Verlauf nehmen können.«
    »Ich hatte ja nicht damit gerechnet …«, setzte Remy an, doch Timerus hieß ihn mit erhobener Hand schweigen.
    »Um den Schein zu wahren und Remy als glaubwürdigen Überläufer zu präsentieren, war es nötig, dass alle starben, die mit den Rebellen zu tun hatten. Ich ließ den Ersten Augmentor den Befehl ausführen, und an der Art, wie du mit den Zähnen knirschst, junger Mann, kann ich erkennen, dass dir diese Neuigkeiten nicht behagen. Nun ja, man muss eben manchmal Opfer bringen.«
    Man muss Opfer bringen. Coles Finger krochen näher an Magierfluchs Heft heran.
    »Garrett lag sowieso im Sterben«, erklärte Remy. »Er hatte die ersten Anzeichen der schwarzen Lungenseuche.«
    »Wenn man eine Stadt nicht mit Gewalt einnehmen kann, dann zerstört man ihre Wirtschaft. Wir haben schon im letzten Jahr damit begonnen, die Händler zu vergiften.« Timerus hielt einen Augenblick inne und betrachtete seine Fingernägel. »Die Lungenseuche ist eine höchst wirkungsvolle Schöpfung. So gut wie nicht zu entdecken und unglaublich vielseitig einzusetzen. Sie kann in wenigen Minuten töten, wie der Vorfall in der Großen Ratskammer so deutlich zeigte, oder auch nach einem Jahr, je nach Dosis. Marschall Halendorfs Ableben war perfekt geplant.«
    »Was das angeht«, sagte Remy, »so glaube ich, das Gift hat seinen Weg auch in das Waisenhaus gefunden. Viele Straßenkinder sind in der letzten Zeit gestorben.«
    Timerus zuckte mit den Achseln. »Solange wir es eindämmen können, sehe ich keinen Anlass zur Sorge. Wahrscheinlich ist es so sogar das Beste, denn wenn ich die Weiße Lady recht verstehe, dann hat sie für Unrat nicht viel übrig. Wir werden bald eine gründliche Säuberung durchführen.«
    Cole hatte genug gehört. Er zog Magierfluch und ging auf Remy los. »Du verräterischer Hund!«, schrie er. »Du hast sie alle umgebracht! Männer, die du seit Jahren kanntest! Meine Familie!« Er hob die glühende Klinge, doch auf einmal stand die bleiche Frau vor ihm. Sie baute sich drohend auf und versperrte ihm den Weg.
    Remy schüttelte den Kopf. »Sei kein Narr, Junge. Du willst das doch gar nicht tun.«
    Cole spuckte ihm ins Gesicht.
    Der Arzt schnitt eine Grimasse und wurde wütend. »Deine Familie?«, höhnte er. »Sasha war die Einzige, die jemals etwas Gutes über dich zu sagen hatte. Selbst Garrett ist an dir verzweifelt.«
    »Er hat mich geliebt!«, rief Cole.
    »Du bist ein Trottel. Glaubst du, Garrett sei reich geworden, indem er sentimental war? Er war ein Kaufmann. Er hat dich wegen Magierfluch aufgenommen. All das Gerede über deinen Vater und dass du eine große Hoffnung seist, war Unfug. Du warst eine Investition, nichts weiter.«
    »Du bist ein verlogener Bastard«, erwiderte Cole mit brechender Stimme.
    Remy lachte. Es war ein dünnes, schrilles Geräusch voll unverhohlener Verachtung. »Der einzige Bastard bist du. Falls Garrett jemals einen
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