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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung
Autoren: R.A. Salvatore
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Freundschaftsdienst, und das wird man Euch niemals vergessen«, wandte sich der Abt mit schwerer Zunge an sie.
    Brynn ergriff die dargebotene Hand, sah jedoch an ihm vorbei zu Wadon, der zwar lächelte, aber auf eine Art, die ihr irgendwie bemüht erschien.
    »Ich würde Euch zu gerne wiedersehen, meine liebe Herrscherin To-gais«, fügte Abt Olin beinahe überschwänglich hinzu. »Ich möchte mehr über Euer Volk erfahren und über dieses erstaunliche Wesen, auf dem Ihr reitet! Eine so vortreffliche Kreatur wäre uns bei der Festigung unseres Königreiches zweifellos eine große Hilfe!«
    »Zweifellos«, erwiderte Brynn, ehe sie sich höflich verbeugte und mit Pagonel den Saal verließ, vorbei an den beiden Wachen – Soldaten aus dem Bärenreich –, die man an der Tür postiert hatte.
    »Uns eine große Hilfe?«, raunte sie dem Mystiker zu. »Bei der Festigung unseres Königreiches?«
    »Aydrian hat also ein Auge auf den Süden geworfen«, erwiderte Pagonel ruhig. »Und dieses Interesse ist nicht nur vorübergehender Natur. Möglicherweise wäre es keine schlechte Idee, mehr über ihn herauszufinden.«
    Einige Zeit später, Brynn schlief tief und fest neben einem Lagerfeuer in der Ebene westlich der Stadt, unternahm Pagonel auf Pherol einen Ausritt nach Osten. Die beiden passierten die Stadt Jacintha auf der Nordseite, um den verräterischen Schattenriss des Drachen hinter der dunklen Silhouette des Gebirges zu verbergen, und hielten sich bis zu dessen Ausläufern ganz in der Nähe des Gebirgszuges, ehe sie schließlich auf einem felsigen Uferstreifen niedergingen, der den Mirianischen Ozean überblickte. Unweit des Ufers lag eine Gruppe von Kriegsschiffen des Bärenreiches vor Anker, hinter denen, aufgereiht wie an einer Perlenschnur, eine Reihe kleinerer Boote zu sehen war.
    Ab und zu hallte über die dunklen Fluten des Mirianischen Ozeans ein Schrei zu ihnen herüber.
    »Das Wasser rings um die Boote ist sehr bewegt«, bemerkte Pherol.
    Pagonel kniff angestrengt die Augen zusammen, doch seine Sehkraft vermochte es mit der des Drachen nicht aufzunehmen. Er konnte kaum die Umrisse der großen Kriegsschiffe ausmachen, geschweige denn das sie umgebende Wasser.
    »Es ist so aufgewühlt, dass es weiße Schaumkronen bildet«, erläuterte der Drache. Ein weiterer gellender Schrei war zu hören.
    Pagonel ließ sich auf einem Felsen nieder und zog die übereinander geschlagenen Beine fest unter seinen Körper. Dann legte der Mystiker seine Hände mit den Handflächen nach oben auf die Oberschenkel und konzentrierte sich auf seine Körpermitte, bis er die Verbindung zwischen Geist und Körper deutlich spürte – und unterbrach sie ganz bewusst.
    Sein Geist verließ seine physische Hülle, eine Trennung von Geist und Körper ganz ähnlich der, die die Abellikaner mit dem Seelenstein erzielen konnten, wenn auch weniger stark ausgeprägt. Es reichte jedoch, um Pagonels Bewusstsein zu den fernen Schiffen hinübergleiten zu lassen, allerdings nur für kurze Zeit.
    Immerhin lange genug, um sich ein Bild von der dortigen Situation zu machen.
    Offenbar hatten die Kriegsschiffe des Bärenreiches jene Truppen behrenesischer Verräter gefangen genommen, die nicht im Hafen von Jacintha gelandet waren. Nun waren die Soldaten des Bärenreiches damit beschäftigt, ihre Gefangenen in Gruppen einzuteilen und sie, so schien es, zu verhören, um auf diesem Weg herauszufinden, wer von ihnen tatsächlich zum Verräter an Yatol Wadon und Jacintha geworden war.
    Anschließend wurden viele von ihnen mit auf den Rücken gebundenen Händen zwischen den Schiffen ins Wasser geworfen.
    Wo sie zu einem Festschmaus für die Haie wurden.

18. Ein Hilferuf im eisigen Wind
    Pony hüllte sich fester in die Decke, um den eisigen Wind fern zu halten. Aber die war klamm, und der Wind, der über den zahllosen, für die Moorlande so typischen Tümpeln und morastigen Flächen immerfort neue Feuchtigkeit aufnahm, war nasskalt. Ponys schulterlanges Haar war schlammverkrustet und schien in dem ewigen Halbdunkel, das über dieser Gegend lag, überhaupt nicht mehr trocknen zu wollen. Erschöpft von ihrer aufreibenden Auseinandersetzung mit Dasslerond und dem Ansturm der Gefühle, den allein schon der Anblick der heimtückischen Elfe bei ihr ausgelöst hatte, fand sie kaum noch die Kraft, sich weiterzuschleppen. Ein großer Teil von ihr wollte sich einfach nur in den weichen Lehm fallen lassen und sterben.
    Dasslerond hatte ihr geraten, gegen Aydrian zu kämpfen, da
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