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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung
Autoren: R.A. Salvatore
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verzichtete darauf, sich Brynn und Pagonel anzuschließen, als diese später am selben Tag die Stadt Jacintha betraten, denn es gab keinen Grund, die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, was sich kaum hätte vermeiden lassen, selbst wenn der Drache dabei in seiner Gestalt als Echsenmann aufgetreten wäre.
    Die beiden wurden von den Soldaten am Südtor herzlich begrüßt und durch die Straßen Jacinthas bis zum Palast Chom Deiru geleitet; auf dem Weg dorthin entging keinem der beiden, dass an diesem Abend auffällig viele Soldaten in den Straßen zu sehen waren, insbesondere auffällig viele Soldaten des Bärenreiches.
    »Man könnte meinen, Yatol Wadon habe sich einen anderen Verbündeten gesucht, nachdem er erfahren hatte, dass To-gai ihm nicht beistehen würde«, sagte Brynn.
    »Lange vorher schon«, korrigierte Pagonel. »Eine Armee dieser Größe hätte man niemals so rasch aufstellen können. Wie es scheint, hatte dein Freund, der jetzt das Königreich im Norden regiert, schon vor Wochen beschlossen, dass er Yatol Wadon unterstützen möchte.«
    Seine Anspielung auf Aydrian trug ihm einen Seitenblick von Brynn ein. Während der letzten Wochen hatte sie kaum an den jungen Hüter gedacht; dafür hatte die Gründung ihres eigenen Königreiches – und in letzter Zeit auch ihr Bemühen um Pherol und die Planung ihres Vorgehens zur Unterstützung Wadons – sie viel zu sehr in Anspruch genommen.
    »Vielleicht war es auch Abt Olin aus Entel«, fuhr Pagonel fort. »Nach allem, was man hört, unterhält er schon lange enge Verbindungen zu Jacintha.«
    Brynn besaß kein klares Bild der Lage, da sie nur sehr wenig über das Bärenreich wusste. Zwar hatte sie, kurz nachdem sie einen Waffenstillstand mit Behren ausgehandelt und sich in Dharyan-Dharielle niedergelassen hatte, Gerüchte gehört, dass Aydrian König sei, doch diese stammten von einem einzelnen Kurier, der selbst nur über vage Informationen verfügte. War es möglich, dass Aydrian sich hier in Chom Deiru befand und sie bereits erwartete?
    Wenige Augenblicke darauf erhielt sie die Antwort auf ihre unausgesprochene Frage, als man sie und Pagonel in einen prächtigen Speisesaal geleitete, wo ein riesiges Festmahl angerichtet war. Dort traf sie auf Paroud und Pechter Dan Turk, der ihr sofort entgegeneilte, um sie herzlich zu begrüßen.
    Pechter Dan Turk führte die beiden um die lange Tafel herum, die sich in einem Halbkreis um die mit Speisen überladenen Tische zog. Diese ungeheuren Mengen von Speisen übertrafen alles, was Brynn je zuvor gesehen hatte. Ein ganzer Stamm der To-gai hätte sich davon gewiss einen halben Winter lang ernähren können. Und doch waren hier vielleicht gerade mal vierzig Personen versammelt, die erlesene Speisen in sich hineinstopften, edlen Getränken zusprachen und achtlos halb abgenagte Rippenstücke von Schwein und Lamm auf den Boden warfen.
    Als Erstes geleitete Pechter Dan Turk die beiden zu Yatol Wadon; der alte behrenesische Priester wäre fast über den Tisch gesprungen, um Brynn in die Arme zu schließen.
    »Ihr bringt den Kopf von Yatol Bardoh, hab ich Recht?«, erkundigte sich Yatol De Hamman, der Mann neben ihm, mit einem Blick auf den Beutel, den Brynn bei sich trug.
    Sie hielt ihn in die Höhe und nickte. »Ich überreiche diesen Beutel als Beweis meiner Unterstützung für Yatol Wadon«, erklärte sie. »Obschon ich ihn wohl besser draußen gelassen hätte, da Ihr hier gerade so festlich speist.«
    »Eure Eskorte hat allerdings darauf bestanden, dass wir ihn mit hereinbringen«, fügte Pagonel hinzu.
    »Natürlich hat sie das!«, rief De Hamman überschwänglich; seine Begeisterung, seine Feinde besiegt zu sehen, war wirklich nicht zu übersehen. Er winkte einen Posten zu sich, der sofort herbeigeeilt kam, um ihr den Beutel abzunehmen. Anschließend holte der Soldat, zu Brynns großer Abscheu, Bardohs Kopf hervor und platzierte ihn an einer schon vorher festgelegten Stelle in der Tafelmitte, am Ende eines kopflosen Schweinekörpers.
    Augenblicklich standen sämtliche Behreneser von ihren Plätzen auf und erhoben ihre Weingläser zu einem Toast; erst auf den Tod des Verräters Bardoh und gleich darauf zu einem zweiten auf die Ankunft des Drachen von To-gai.
    Brynn tat gut daran, sich ihren Ekel nicht anmerken zu lassen.
    Auf ein Nicken von Yatol Wadon hin führte Pechter Dan Turk Brynn an der Tafel entlang und stellte ihr die verschiedenen behrenesischen Lords und Yatols und den Garnisonskommandanten der
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