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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung
Autoren: R.A. Salvatore
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Stadt vor. Anschließend geleitete er sie zu den drei fremden Gästen, allesamt Männer aus dem Bärenreich.
    »Ich möchte Euch mit Abt Olin aus Entel bekannt machen«, sagte Pechter Dan Turk, worauf der alte Mönch sich erhob und Brynn eine mit juwelenbesetzten Ringen übersäte Hand entgegenstreckte.
    Brynn, die nicht verstand, dass man von ihr erwartete, den Handrücken zu küssen, ergriff sie und schüttelte sie kraftlos.
    Doch Abt Olin lächelte sie nur an, ehe er sich den beiden rechts von ihm stehenden Männern zuwandte. »Dies ist Meister Mackaront, mein Gesandter in Jacintha«, erklärte er und deutete auf einen weiteren Mönch. »Und neben ihm seht Ihr Herzog Bretherford, den Herrscher des Mirianischen Ozeans, einen Lord, der bei König Aydrian Boudabras höchstes Ansehen genießt.«
    Brynn konnte nicht umhin, interessiert aufzuhorchen, als überraschend der Name fiel; ihre braunen Augen blitzten, als sie von Bretherford wieder zu Abt Olin sah.
    »Kennt Ihr meinen König?«, fragte Olin.
    »Schon möglich«, antwortete Brynn. »Aber das ist viele Jahre her, bester Abt. Ich kannte früher einmal einen Aydrian.«
    »Der von den Touel’alfar in den Wilderlanden jenseits des Bärenreiches ausgebildet wurde«, erklärte der Abt. Brynn starrte ihn verblüfft an. »Der Sohn Elbryans, des Nachtvogels, und Jilseponie Wyndons, die vor ihm Königin des Bärenreiches war. Ja, ich vermute, es handelt sich um eben jenen Aydrian, den Ihr einst kanntet, meine Liebe. Wäre es wirklich denkbar, dass es zwei so außergewöhnliche junge Männer desselben Namens gibt?« Abt Olin sah an Brynn vorbei, als bemerke er den neben ihr stehenden Pagonel erst jetzt. »Ihr habt einen merkwürdigen und unerwarteten Weg gewählt, meine Liebe«, fuhr er fort. »Und siehe da, schon befindet Ihr Euch in merkwürdiger und unerwarteter Begleitung.«
    Pagonel zuckte angesichts der unverhohlenen Beleidigung, die sich nicht nur in den Worten, sondern auch in dem hinterhältigen Lächeln zeigte, mit dem Abt Olin ihn musterte, nicht mit der Wimper, Brynn dagegen ergriff sofort Partei für ihren Freund. »Ließe sich das Gleiche nicht auch über Aydrian sagen?«, konterte sie.
    Abt Olin verbeugte sich leicht und erhob sein Weinglas zum Gruß.
    Pechter Dan Turk spürte die plötzliche Spannung und geleitete die beiden an das andere Ende der Tafel zu den zwei für sie reservierten Plätzen.
    Das Essen war hervorragend und reichlich, die Getränke waren stark und köstlich, aber obwohl sie von Sängern, Musikanten sowie erstaunlichen Tänzern und Akrobaten unterhalten wurden, vermochten weder Brynn noch Pagonel sich richtig zu entspannen. Meist kreisten die Gespräche in ihrer unmittelbaren Umgebung um die angemessene Bestrafung Yatol Peridans und seiner Verräter sowie der Krieger aus Jacintha, die sich auf die Seite Yatol Bardohs geschlagen hatten und die teils in Gefangenschaft geraten, teils in die Wüste geflohen und in großer Zahl getötet worden waren.
    Brynn erschien es merkwürdig, dass Abt Olin sich so rege an der Diskussion beteiligte, und das offenbar nicht nur in beratender Funktion.
    Pagonel war das ebenfalls aufgefallen. »Es scheint, als habe Euer Freund Aydrian hier ein starkes Bündnis geschmiedet, das weit darüber hinausgeht, Yatol Wadon in einer verzweifelten Notlage beizustehen.«
    Pagonels besorgter Tonfall gefiel Brynn ganz und gar nicht, andererseits war sie nicht wirklich an der allgemeinen Diskussion am Tisch beteiligt. An einem Punkt erkundigte sie sich dann aber doch bei ihrem Tischnachbarn, einem geringeren Yatol, nach der Ankunft Abt Olins; der jedoch antwortete lediglich ausweichend, die Garnison in Jacintha sei stärker als je zuvor, und in ganz Behren werde schon bald wieder Ordnung herrschen.
    Als das Festmahl sich schließlich dem Ende zuneigte und die Musik verstummte, erhoben sich Brynn und Pagonel und wollten gehen. Der Mystiker winkte Pechter Dan Turk zu sich, und der Gesandte, einer der wenigen Männer im Saal, die nicht längst volltrunken unter dem Tisch zusammengebrochen waren, wollte sie hinausgeleiten.
    Zuvor jedoch gingen sie zu Yatol Wadon, um sich zu verabschieden, der etwas abseits stand und sich mit den drei Männern aus dem Bärenreich unterhielt.
    Aber es war Abt Olin und nicht Wadon, der vortrat, um Brynn und den Jhesta Tu zu verabschieden, und es war nicht zu übersehen, dass er an diesem Abend ziemlich stark dem Alkohol zugesprochen hatte. »Was Ihr heute getan habt, war ein wahrer
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