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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen
Autoren: R.A. Salvatore
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sich an Ashwarawu vorbei, der mit seinem gewaltigen Schwert erst einen und dann noch einen zweiten Mann niederstreckte.
    Ein breites Grinsen im Gesicht, ließ sich der Chezhou-Lei von oben fallen.
     
    Den Bogen wieder an seinem Platz neben ihrem Sattel, das Schwert fest im Griff, veranlasste Brynn Nesty immer wieder zu riskanten Manövern, während sie auf einen behrenesischen Verteidiger nach dem anderen einschlug. Das Tor war gefallen, und der Feind strömte aus der Stadt, um den Angriff gleich hier, im Engpass vor dem Tor, abzuwehren.
    Aber noch, das wusste Brynn, reichte die Zahl der Gegner nicht aus – zumindest nicht die aus der befestigten Stadt –, um die Angreifer zu überwältigen.
    Ein flüchtiger Blick hinüber zu den im Norden und Süden aufleuchtenden Fackeln verriet ihr unmissverständlich, dass der Augenblick gekommen war, sich auf breiter Front zurückzuziehen.
    Mitten im Kampfgetümmel erblickte sie Ashwarawu, der wild um sich schlagend einen Gegner nach dem anderen niederstreckte, bei jedem vernichtenden Hieb ein schadenfrohes Strahlen im Gesicht. Er schien alle in seiner unmittelbaren Umgebung weit zu überragen und beherrschte, ein Gott unter lauter Sterblichen, so deutlich das Schlachtfeld, dass Brynn sich dabei ertappte, wie sie ihren instinktiven Drang zu fliehen in Frage zu stellen begann. Würden Ashwarawus Kräfte ausreichen, um sie alle durch diese blutige Nacht zu bringen?
    Doch dann ließ sich eine Gestalt neben den hünenhaften Krieger fallen und riss ihn zu Boden.
    Brynn drängte ihr Pferd mit aller Macht in die Richtung ihres Anführers, ehe ihr von zwei mit einem Reiter der To-gai-ru ringenden behrenesischen Soldaten der Weg abgeschnitten wurde und sie gezwungen war, mit ein, zwei schnellen Schlägen ihres Schwertes zu verhindern, dass ihr Kampfgefährte vom Pferd gerissen wurde.
    Als sie sich wieder zum Tor umdrehte, waren Ashwarawu und der Mann, der sich hatte fallen lassen, bereits wieder auf den Beinen und standen einander gegenüber. Der Rebellenführer riss eine riesige Axt von seinem Rücken und schlug voller Ungestüm zu.
    Brynn hatte jedoch den Eindruck, als sei er leicht benommen, denn seine viel zu aggressive Attacke verfehlte weit ihr Ziel und brachte ihn stattdessen aus dem Gleichgewicht.
    Sein Gegner wich gekonnt zur Seite aus, gelangte so in Ashwarawus Rücken, um gleich darauf wieder vorzuspringen und dem Rebellenführer mit einem waagrechten Hieb seines Schwerts den Bauch aufzuschlitzen. Ashwarawu taumelte leicht nach vorn gekrümmt zurück; sein Gegner ging in die Hocke, sprang vor, richtete sich blitzschnell wieder auf, riss die Klinge mit einer Seitendrehung nach oben und enthäutete Ashwarawus Gesicht vom Kinn bis hinauf zur Stirn.
    Die explosionsartige, tiefrote Gischt, der grauenvolle Anblick Ashwarawus, der mit schlaff am Körper herabhängenden Armen dastand, den Rücken leicht nach hinten gekrümmt, den Kopf von der schieren Wucht des vernichtenden Schlags zurückgeworfen, bewirkte, dass Brynn zutiefst entsetzt zusammenzuckte.
    Brynns Grauen und ihre Furcht vor diesem unheimlichen Gegner nahmen noch zu, als der behrenesische Krieger sich einmal um die eigene Achse drehte, um seiner sirrenden Klinge den nötigen Schwung zu geben, und mit einem perfekt ausgeführten Hieb Ashwarawus Kopf von dessen Schultern schlug.
    Brynn zögerte keine Sekunde; mit aller Gewalt riss sie ihr Pferd herum, befahl unter lautem Gebrüll den Rückzug und schlug sogar auf die Hinterteile der to-gai-ruschen Ponys ein, um sie vom Schlachtfeld zu vertreiben.
    Viele, mehr Behreneser als To-gai-ru, ließen dort ihr Leben, und die meisten Rebellen schafften es tatsächlich kehrtzumachen, sich aus dem Getümmel zu befreien und in gestrecktem Galopp in westlicher Richtung davonzureiten.
    Die ganze Zeit über versuchte Brynn vergeblich, ihren einzigen Freund unter den Rebellen zu entdecken, den Mystiker, der mittlerweile sehr viel mehr für sie geworden war als nur ein Verbündeter.
    Wahrscheinlich war er tot oder lag gefangen auf der anderen Mauerseite; mit diesem ebenso düsteren wie beunruhigenden Gedanken im Hinterkopf, und weil es hier in diesem blutigen Chaos für sie nichts mehr zu gewinnen gab, ließ sie Nesty nach Westen abdrehen und presste ihm die Sporen in die Flanken, sodass er einen Satz nach vorne machte und dabei gleich noch zwei behrenesische Soldaten niedertrampelte.
    Kaum hatte sie sich befreit, griff sie erneut zum Bogen, hob ein Bein über den Sattel und drehte sich
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