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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier
Autoren: R.A. Salvatore
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und verzichte auf den Thron. Nach deines Vaters, des Königs, eigenen Worten steht er jetzt rechtmäßig Aydrian zu.«
    »König Danube hätte niemals –«, wollte Torrence protestieren, doch Kalas legte ihm einen Finger auf die Lippen und brachte den jungen Mann zum Schweigen.
    »Was er gewollt hat, lässt sich jetzt nicht mehr feststellen«, erklärte der Herzog. »Und angesichts der Situation spielt das auch keine Rolle mehr. Ich bitte dich, Torrence, geh fort. Sobald sich die Wogen wieder etwas geglättet haben, werden wir noch einmal miteinander reden.«
    Kalas gab den Soldaten rechts und links von ihm ein Zeichen, woraufhin diese ihn zu dem wartenden Pferd führten.
    Anschließend lösten Kalas’ Allhearts die Menge auf und ebneten dem neuen König den Weg zur Inbesitznahme seines Throns.

Epilog
    »Bei der Kontrolle des Pöbels hat sich Herzog Kalas als überaus nützlich erwiesen«, sagte De’Unnero etwas später zu Aydrian, als endlich wieder Ruhe und Ordnung in der Stadt hergestellt waren.
    De’Unnero war nicht mit Aydrian ins Schloss zurückgekehrt, sondern hatte mit Abt Olin und dessen Gefolge aus St. Bondabruce sowie Abt Ohwan die Abtei St. Honce aufgesucht, um ihn dort wieder als Abteivorsteher einzusetzen.
    Abt Ohwan wurde dort von vielen mit offenen Armen aufgenommen, was seine und De’Unneros Aufgabe, die gefährlichen Ordensbrüder dieser Abtei in Schach zu halten, sehr erleichterte. Sie machten keinen Hehl aus ihrer Absicht, dem Abellikaner-Orden eine neue Richtung zu geben und Abt Olin, selbst auf die Gefahr eines Schismas hin, als ehrwürdigen Vater einzusetzen. Ebenso unbekümmert wie bei der Wahl ihrer Worte waren sie bei der Wahl ihrer Mittel gegen alle Andersdenkenden. Als der Nachmittag sich dem Ende zuneigte, war ein Dutzend Ordensbrüder tot und ein weiteres Dutzend saß im Kerker unterhalb der Abtei.
    Die Abtei dagegen umgab jetzt, wie auch das Schloss, eine Aura von Frieden und Sicherheit.
    »Aber er hasst mich«, antwortete Aydrian gedankenverloren auf De’Unneros Feststellung. Der junge König warf lässig ein Bein über die Lehne seines Throns. »Er hat gehofft, Merwick würde mich mit seinem Schwert durchbohren – das war der einzige Grund, weshalb er den Kampf nicht unterbrochen hat.«
    »Ich hatte gar nicht den Eindruck, dass er Euch so sehr hasst«, warf Sadye ein.
    »Weil seine Angst vor mir noch größer ist als sein Hass.«
    »Und genau das finde ich besonders merkwürdig«, gestand De’Unnero. »Herzog Kalas ist alles andere als ängstlich; er hat dem Tod schon hundert Mal ins Auge gesehen. Warum sollte er sich ausgerechnet jetzt vor ihm fürchten?«
    »Weil ich ihm mit etwas Schlimmerem als nur dem Tod gedroht habe«, kam prompt Aydrians Antwort. »Dadurch, dass ich ihn beim Turnier aus den Fängen des Todes gerettet habe, konnte ich ihm vor Augen führen, dass ich in der Lage bin, seine Seele zu vernichten oder mich ihrer zu bedienen und sie für meine eigenen Zwecke zu benutzen. Oh, der gute Herzog hat den eigentlichen Sinn des Spektakels heute Vormittag durchaus begriffen. Er weiß, dass ich es war, der Constance aus ihrem Grab zurückgeholt hat. Vermutlich argwöhnt er sogar, ich – oder die in meinem Interesse handelnde Constance – hätte König Danube getötet. Aber Kalas ist sich auch darüber im Klaren, dass kein Weg an mir vorbeiführt«, fügte Aydrian hinzu. »Und wichtiger noch, er weiß, dass es gar keinen anderen Weg gibt.«
    De’Unnero schüttelte den Kopf.
    »Und was wird aus Torrence?«, fragte Sadye schließlich. »Es war richtig, ihm gegenüber Gnade walten zu lassen. Trotzdem macht der Junge mir Angst – wie übrigens auch der Beistand, den er bekommen könnte und mit dessen Hilfe er zweifellos Midalis unterstützen wird.«
    »Er befindet sich doch auf dem Weg nach Norden, oder?«, fragte Aydrian.
    »Nach allem, was man hört«, sagte Sadye.
    »Dann schickt Soldaten los, die ihn aufspüren und gefangen nehmen sollen«, befahl Aydrian.
    De’Unnero, amüsiert lachend, gab Aydrian mit einem Blick zu verstehen, dass er absolut der gleichen Meinung war.
    »Und wenn sie ihn gefangen genommen haben?«, hakte Sadye nach.
    »Sollen sie ihn umbringen«, antwortete der König. »In aller Stille und ohne Zeugen. Sie sollen ihn umbringen und unter den Stufen der ins tiefste Verlies führenden Treppe verscharren.«
    Sadye wirkte schockiert, aber nur für einen Moment, dann wandte sie sich zum Gehen. De’Unnero schloss sich ihr an.
    »Er ist absolut
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