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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut
Autoren: Jennifer Benkau
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die plötzliche Stille. Und auch, wenn er sich im Vorfeld eine sehr viel längere Rede, weitere Argumente und triftigere Gründe überlegt hatte, wusste er, dass ihm nun nur eines zu sagen blieb. Er konnte nur hoffen, dass sie die Wahrheit nicht durchschauten.
    Er legte beide Hände auf den Tisch, spürte, wie das Holz unter seiner Haut warm wurde.
    „Ich bin der neue Herr über levitas. Der Fürst über den Leichtsinn.“
    Eine wunderbare, vor Bedeutung schwer gewordene Stille breitete sich um die Worte aus und wob einen Moment Zeitlosigkeit, ein kleines Stück Geschichte.
    Solange die Zeit zwischen zwei Wimpernschlägen andauerte, fühlte sich Nicholas unsterblich. Was im mer nun passierte – er war der Fürst über den Leicht sinn. Nun blieb nur noch zu entscheiden, ob sie ihn als solchen am Leben ließen.
    „Ja!“, brüllte der Satan. „Ja, verdammt! Das bist du!“ Bei jedem Wort schlug er auf die Tischplatte. Nicho las konnte sich gut vorstellen, dass dieser Typ, jetzt überschäumend vor Euphorie, gestern noch vor Wut über ihn tobte. Und morgen wieder …?
    Von Satan fernhalten, notierte er in Gedanken. Der ist irre.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich Marina ab wandte, die Augen von einer Hand bede c kt , als woll t e sie es nicht wahrhaben. Er wartete auf die Reaktion der anderen, aber die kam nicht. Jemand musste sie der Reihe nach fragen, erriet er, doch niemand wagte es, im Haus des Luzifers dessen Rechte an sich zu reißen. Nicholas verlor die Geduld. Wenn schon leichtsinnig, dann auch mit voller Konsequenz.
    „Satan?“, rief er. Seine Stimme wurde von den Wänden widergeworfen.
    Der Angesprochene antwortete wie aus der Pistole geschossen. „Meine Stimme hast du. Dafür.“
    „Asmodeus?“
    Dieser schüttelte den Kopf. „Es braucht keine Fürs ten mehr. Weder dich noch uns. Es hat uns nie gebraucht. Dagegen.“
    Dann dank doch ab, dachte Nicholas, ließ sich aber nichts anmerken. „Baal-Zebul?“
    Die Punkerin sah ihn nicht an, ihre Blicke huschten erst zum Satan, der wütend die Brauen zusammenzog und dann unterwürfig zum Luzifer. Marina lächelte gütig.
    „Ich enthalte mich meiner Stimme“, sagte der Baal-Zebul.
    Nun gut. „Leviathan?“
    Das unauffällige Gesicht wandte sich dem Luzifer zu, registrierte dessen Ausdruck tiefster Unzufrie denheit. „Dafür.“
    Nichola s’ Felle schwammen trotzdem davon. Er nahm Joana an der Tür wahr, ohne zu ihr zu sehen und spürte ihre Sorge. Zwei waren für ihn, einer enthielt sich und zwei würden dagegen sein. Eine andere Reaktion konnte er sich vom Luzifer nicht vorstellen. Trotzdem nannte er laut und deutlich dessen Namen. „Luzifer?“
    „Dagegen.“ Marina sang das Wort. Sie stand an einem der Tische, drehte sich nun um und kam in weichen, aber weit ausholenden Schritte n auf ihn zu. In ihrer Hand lag der Coutar, der Faust d olch , den sie ihm einmal gezeigt hatte. Sie versteckte ihn hinter ihrem Kleid, aber mit voller Absicht nur halbherzig, sodass man die Waffe dennoch erkennen konnte.
     
    ~*~
     
    Was ging da vor sich? Joana wäre am liebsten näher getreten, um besser zu sehen, aber immer, wenn sie nur das Gewicht verlagerte, spannte der Cyrian die Muskeln an. Solange s ie sich still verhielt, vergaß sie fast, dass er da war.
    Zwei Fürstimmen, zwei Gegenstimmen, eine Ent - haltung. Was bedeutet das nun? Was blitzte da in den Falten von Luzifers langem Kleid?
    Der Luzifer sagte etwas; nein, er säuselte. Die Worte waren nicht zu verstehen, aber sie setzten die ganze Halle wie unter elektrische Spannung. Jedes Haar in Joanas Nacken reckte sich in die Höhe. Ihr Magen fühlte sich leer und taub an. Das Baby war seit Stun den still und unbeweglich.
    Nicholas erwiderte etwas mit gesenktem Kopf. Da hob der Luzifer gleichermaßen die Stimme wie auch die Hand , i n der eine Stichwaffe im Licht aufblitzte.
    „Verspottest mich“, schrie der Luzifer, „in meinem eigenen Haus!“
    „Nein!“, brüllte Nicholas zurück, laut, hart und fest. Er warf sich auf die Knie, drückte die Stirn auf den Boden, bot sein Genick der tödlichen Waffe dar. Luzi fer stieß den Dolch h in ab .
    „Nein!“, schrie auch Joana, stolperte einen Schritt vor. „Nicholas, lau…“ Der Befehl wurde weich in ihrem Mund und erstarb. Sie fiel auf den Boden , als gäben ihr alle Knochen gleichzeitig nach. Kurz war sie vollkommen irritiert. Was ging hier vor sich? Dann hörte sie in ihrem Kopf viele Stimmen zugleich:
    Sie hörte den Cyrian. Du stirbst , sagte er.
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