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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit
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hätte sich aus diesem Ort einmal etwas Bedeutsames entwickeln sollen, doch wenn, war es nie dazu gekommen. Der Ley-Knoten existierte aber nach wie vor.
    Nadja gähnte, rückte den Kopfschutz zurecht und blies sich den Sand von der Sonnenbrille. Seit Tagen hielten sie nun Wache, ohne dass sich etwas ereignete, und die junge Frau konnte sich nur Abwechslung verschaffen, indem sie sich an die Reise erinnerte …
    Es war ausgeschlossen, dass sie mit konventionellen Mitteln nach Warqla gelangten. Sie konnten nicht mit fünfzig Elfenkriegern, auch wenn diese verkleidet waren, sowie zwei unsichtbaren Kobolden ein Flugzeug betreten. Zumal Algerien in diesen Tagen kein allzu harmloses Ziel für eine so große Gruppe darstellte; außerdem hätten sie zweifach umsteigen müssen, was das Risiko einer Entdeckung erhöhte.
    »Das hält uns auch zu lange auf«, hatte David erklärt.
    Der kürzeste Weg verlief zwar durch die Anderswelt, doch seit der Verschiebung der Grenzen und dem Kriegszustand in Earrach war dort das Reisen nicht mehr so einfach. Noch dazu, da Swartson sich ausdrücklich zu Tara bekannt und bereits Truppen zur Unterstützung dorthin entsandt hatte. Eine offizielle Anfrage war damit unmöglich. Fünfzig Elfenkriegern und einem Mischblut hätte man die Durchreise vielleicht sogar gestattet, wenn sie ihr wahres Vorhaben nicht offenbarten, aber ganz gewiss nicht dem Erbprinzen der Crain.
    Das war das nächste Problem: Sobald die Gegner Earrachs erfuhren, dass David in den Welten unterwegs war, würden sie die Jagd auf ihn eröffnen.
    »Vielleicht sollten wir deinen Vater um Hilfe bitten«, schlug Nadja vor, als sie sich am Morgen des Abreisetages unten am Haupttor versammelten. Von Rian und Talamh hatten sie sich verabschiedet, nun mussten sie nach vorne schauen, nicht zurück.
    »Ich gehe da nicht noch mal rein«, lehnte David entsprechend ab. »Wir schaffen es auf unsere Weise.«
    »Ich hab aber keine bessere Idee«, bekannte Pirx und stieß Grog leicht an. »Du?«
    Der alte Kobold schüttelte den Kopf.
    Aoibhe trat vor, die Anführerin der Elitegarde. Sie stammte aus einem alten Adelsgeschlecht, das längst keinen Thron mehr besaß. Es war ein Reich von Kriegerherren gewesen, das vor einigen tausend Jahren von Fanmór aufgelöst worden war. Das kleine Volk wurde daraufhin in Earrach integriert und siedelte sich in verschiedenen Regionen neu an. Die besten Krieger nahm der Hochkönig damals in seine Elitegarde auf, einschließlich des entthronten Königspaares und der damals kleinen Prinzessin. Nach dem Tod ihrer Eltern in der Schlacht vor tausend Jahren hatte Aoibhe den Rang einer Generalin erhalten und führte die besten Streiter Earrachs an.
    »Mit Verlaub, Eure Hoheit«, begann sie.
    Der Prinz winkte ab. »Sag einfach David.«
    Wie die anderen Gardisten überragte die Frau ihn um nahezu Haupteslänge. Ihre beeindruckende Gestalt wurde durch eine schimmernde, flexible Rüstung und den schwer behängten Waffengürtel unterstrichen. Dass sie locker und unkonventionell sein könnte, war beim besten Willen nicht vorstellbar, und so reagierte sie. »Ich bitte um Vergebung, Eure Hoheit, aber das gehört sich nicht.« Dabei zog Aoibhe indigniert eine Augenbraue hoch.
    »Ja, ich weiß, mein Vater führt ein strenges Regiment.« David seufzte. »Also, dann nenne mich von mir aus ›Prinz Dafydd‹, aber damit ist allen Förmlichkeiten Genüge getan, verstanden? Das ist ein Befehl.«
    »Wie Ihr wünscht, Prinz Dafydd.« Auf diesen Kompromiss ließ sie sich immerhin ein.
    »Und worum geht es dir nun?«
    »Ich habe einen Vorschlag, wenn Ihr erlaubt.«
    David konnte sich gerade noch zurückhalten, die Augen zu verdrehen. Nadja lachte versteckt in sich hinein. Vor kaum eineinhalb Jahren hätte ihr Liebster sich ganz anders verhalten. Da war er in höfischer Tradition gefangen gewesen und hatte nichts anderes gekannt, schon gar nicht die manchmal recht derbe Menschenwelt.
    »Selbstverständlich erlaube ich«, sagte er und hob auffordernd die Hand. »Ich höre.«
    »Ich kenne den Sohn des Shejku Imad, eines bedeutenden Herrschers in Ascharq«, fing Aoibhe an. »Sein Name ist Leyth. Ich könnte ihn um Passage nach Swartson bitten.«
    »Vorschlag angenommen«, sagte David, ohne lange zu überlegen. »Lasst uns gehen.«
    Sie verließen den Schlossbereich und schritten auf den magischen Schutzwall zu, der unübersehbar ringsum funkelte. Davor lagerte das Eliteheer zum unmittelbaren Schutz des Baumes und dahinter, weit übers Land
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