Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit
Autoren:
Vom Netzwerk:
darunter steckte, der das schwere Servierbrett mühsam balancierte und gerade noch heil auf dem Tisch absetzte.
    »Ah! Endlich! Ich bin am Verdursten.« Arun griff begeistert zu und räumte das Tablett leer.
    Der Schankelf beobachtete ihn dabei verdutzt. »Aber das …«
    »Ja, das ist viel zu wenig, doch für den Moment reicht es. Willst du auch was, Kleiner? Hier, mein ernster Freund aus Bóya.« Arun hielt dem Falkenkrieger Bier und Rum hin.
    Dieser lehnte dankend ab. »Ich nehme Pflaumenwein«, sagte er kühl. »Den habe ich übrigens schon lange bestellt.«
    »Pfl… Was?« Arun riss die Augen auf, für einen Moment sprachlos, dann lachte er kurz auf, verstummte wieder und starrte sein Gegenüber mit halb offenem Mund an. »Das ist nicht Euer Ernst?«
    »Naburo meint immer alles ernst«, murmelte Kush und streckte eine Pfote aus. »Ich nehme gern einen Rum!«
    »Nichts wirst du«, fuhr ihn der Elf aus Bóya an. Er saß sehr steif und aufrecht da.
    »Siehst du?«, murrte der Shishi.
    »Tausend Fässer, du bist mir ja ein Spaßvogel, mein lieber Naburo.«
    »Sind wir schon Freunde, dass wir uns duzen?«
    »Wir sitzen vereint an einem Tisch, ich wüsste daher nicht, was wir sonst sein sollten. Außerdem will ich deinen Hund kaufen.«
    »Ich sagte bereits, er ist nicht zu verkaufen.«
    »Fragt mich mal jemand?«, beschwerte sich Kush.
    Arun grinste und kraulte ihn im Nacken. »Hat er Flöhe? Dann muss ich was abziehen. Aber stubenrein ist er sicher, oder?«
    »He!« Kush schnappte nach Aruns Hand, der sie lachend zurückzog.
    Wenn es überhaupt möglich war, wurde Naburos Gesichtsausdruck noch strenger. »Vielleicht solltest du dir doch einen anderen Tisch suchen«, schlug er ungehalten vor.
    »Geht nicht. Du hast mich soeben geduzt, damit sind wir endgültig Freunde, und es wäre sehr unhöflich, dich einfach allein sitzen zu lassen. Zumindest, solange du deinen Pfl… Hahaha, was ist das noch mal für ein Zeug, das du bestellt hast?«
    »Pflaumenwein.«
    »Normalerweise Pflaumensaft«, ergänzte Kush brummend.
    Naburo verdrehte die Augen und hob eine Hand. »Gibt es eine Möglichkeit, diese Situation nicht noch peinlicher geraten zu lassen?«
    Arun, der sich auf dem Stuhl lümmelte und die langen Beine ausgestreckt hatte, schüttete soeben das zweite Bier in sich hinein und griff nach dem dritten Glas Rum. »Ich amüsiere mich königlich, mein Bester. Dabei hatte ich schon befürchtet, es wäre schrecklich förmlich hier und langweilig.« Dabei warf er einen schiefen Blick auf den stocksteif dasitzenden Elfen aus Bóya.
    »Der Anlass erfordert angemessenes Verhalten«, sagte Naburo stolz.
    Der Pflaumenwein kam. Bevor Naburo danach greifen konnte, schnappte Arun sich das Glas, schnüffelte daran und reichte es dann kichernd an Naburo weiter. Der nahm das Glas indigniert und stellte es so weit wie möglich von sich entfernt ab.
    »Mal ganz im Ernst, Freund …«
    »General Naburo, wenn’s beliebt.«
    »Uh! General! Ich bitte um Verzeihung.« Arun setzte sich endlich einigermaßen ordentlich und neigte leicht den Kopf. »Unsereins hat stets Probleme mit militärischer Obrigkeit.«
    Naburo musterte ihn abweisend. »Das kann ich mir denken.«
    Arun stützte den Ellbogen auf den Tisch und schmiegte seine Wange in die Hand. »Wie fischt es sich denn in euren Gewässern?«
    »An Piratenköpfen halten wir stets reiche Ernte«, antwortete Naburo.
    Der Korsar lachte schallend und streichelte Kush. »Dein Herrchen hat ja doch Humor! Du solltest ihm noch eine Chance geben.« Er winkte einem Schankdiener. »He! Sake für meinen Freund, heiß und stark!«
    Naburo zog leicht eine Braue hoch. »Du kennst … Sake?«
    »Ich kenne alles, was besoffen macht.« Arun sah sich um. »Mal ehrlich, General, hättest du das erwartet? Ich zähle vierzig … sechzig … Ah, das müssen über achtzig Reiche sein, die hier vertreten sind!«
    »Einhundertvierzig«, korrigierte Naburo. »Und es sind annähernd achthundert Elfen anwesend, ohne Personal.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe sie gezählt.«
    Arun musterte den General mit neuem Respekt. »Während du dich mit dem Morgenländischen unterhalten hast? In der kurzen Zeit?«
    »Mhm. Woher weißt du, dass ich noch nicht lange hier bin?«
    »Ich sah dich ankommen.«
    Der Sake wurde gebracht, und Naburo stieß mit Arun an. Dann erlaubte er Kush, ein Bier zu trinken.
    Arun hatte sein Glas gerade geleert, als ein langer, sehr schmaler Elf mit Backenbart und Brille an ihrem Tisch erschien.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher