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Schadenzauber (German Edition)

Schadenzauber (German Edition)

Titel: Schadenzauber (German Edition)
Autoren: Atir Kerroum
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diese Katastrophe hinein geritten habt, uns könnt Ihr durch eine Aussage retten. Sagt ihnen einfach, dass wir mit allem nichts zu tun haben.“
    „Das seid Ihr uns verdammt noch mal schuldig“, polterte Hraldir Olafsson.
    Fast hätte Otto nachgegeben. Fast. Doch dann erinnerte er sich, dass diese beiden Männer ihn zu allem gezwungen hatten. Und wie schlecht sie ihn behandelten. Selbst jetzt noch schlug ihn Hraldir Olafsson wie einen Hund. Doch Otto wagte nicht, es ihnen zu sagen.
    „In Ordnung“, log er. 
    „Ich wusste, dass in Euch etwas drin steckt“, säuselte Albizzi. „Ihr seid ein guter Mann.“ Er warf Hraldir Olafsson einen zufriedenen Blick zu. Sodann redeten die beiden gemeinsam auf Otto ein, welche Geschichte er zu erzählen habe. Otto nickte immer wieder, zum Zeichen, dass er verstanden hätte. Irgendwann, als Otto schon längst nicht mehr wusste, wo ihm der Kopf stand, erhielten sie Besuch. Ansoalda!
    Zwei Wächter begleiteten sie. 
    „Ich bin erschüttert über Eure Behandlung“, sprach sie zu Hraldir Olafsson und Albizzi. Vor den Ohren der Wächter konnte sie nicht offen sprechen. „Ich bin von Eurer Unschuld überzeugt.“ In ihren Blick schloss sie auch Otto ein. Sie schien ihnen etwas sagen zu wollen. Aber was?
    Albizzi deutete auf Otto. „Er wird gestehen, dass wir mit all dem nichts zu tun haben.“
    „Gestehen?“, fragte Ansoalda. „Auf gar keinen Fall! Ihr seid unschuldig! Ihr müsst schweigen, um jeden Preis schweigen. Vertraut mir!“
    Die Gefangenen verstanden nichts. Ansoalda erklärte:
    „Wenn der König zu Gericht sitzt, wird ein Zauberer anwesend sein und erkennen, was Wahrheit und was Lüge ist.“ 
    „Ein Zauberer...“, flüsterte Hraldir Olafsson tonlos.
    „Versprecht mir, dass Ihr schweigen werdet!“, verlangte Ansoalda.
    Sie versprachen es. Danach verließ Ansoalda das Verlies.
    „Ein Zauberer.“ Hraldir Olafsson schüttelte den Kopf. „Das wird unser Ende.“
     
     
    „Also“, sprach König Gundahar drohend und musterte die drei Delinquenten. „Es heißt, Ihr hättet in bewusstem und gewolltem Zusammenwirken meinen Sohn in einen Frosch verwandelt. Was habt Ihr dazu zu sagen?“
    Nach altem Brauch hielt der König das Strafgericht unter der tausendjährigen Eiche ab. Sie war ein riesenhafter Baum mit einem moosbewachsenen, hohlen Stamm und einer Krone aus vier übermächtigen Ästen, die knorrig in den Himmel ragten.
    „Seid Ihr taub? Ich habe Euch etwas gefragt.“
    „Mein König“, sprach Otto, „ich werde nichts zur Sache aussagen.“
    „Und warum nicht?“
    „Nemo tenetur se ipsum accusare.“
    „Was?“, bellte Gundahar. Otto erbleichte. 
    Ausgerechnet Rolandus Montanus hatte über die Wahrheit zu wachen. Wenn er eins und eins zusammen zählte... Der Magus beugte sich zum König herüber: „Ein allgemeiner Rechtsgrundsatz. Niemand darf gezwungen werden, sich selbst zu belasten.“
    „Ha!“ Gundahar schlug mit der Faust auf die Armlehne. „Dachte ich mir’s doch! Der Kerl ist so schuldig wie ein Fuchs im Hühnerstall! Abführen!“
    Der Kanzler räusperte sich. „Majestät..“
    „Was?“
    „Von Rechts wegen ist es Euch verwehrt, aus dem Schweigen eines Beschuldigten Schlüsse zu ziehen.“
    „Was?“
    „Und ich erkühne mich, Euch daran zu erinnern, dass auch der König nicht über dem Gesetz steht.“
    „Wir haben noch mehr Eisen im Feuer.““ Ungeduldig wedelte Gundahar mit der Hand. Er wandte sich an Hraldir Olafsson und Albizzi.
    „Was habt Ihr zu den Anschuldigungen zu sagen?“
    „Ich erinnere daran, dass ich diplomatische Immunität genieße.“ Hraldir Olafsson sah zu den Beratern des Königs. 
    „Nicht mehr!“, erwiderte der König.
    „Dann werde ich mich nicht zur Sache äußern.“
    Gundahar wandte sich an Albizzi. „Und Ihr? Wollt Ihr auch frech schweigen?“
    „Majestät“, sprach Albizzi, „ich bin beschämt, dass Ihr diesen bösartigen, von selbstsüchtigen Persönlichkeiten in die Welt gesetzten Gerüchten Glauben schenkt. Es handelt sich um eine Intrige, ein abscheuliches Komplott, mit dem perfiden Zweck, das Glück der Liebenden durch frivole Verleumdungen zu zerstören.“
    „Er lügt“, raunte Rolandus Montanus. „Aber bei solchem Geschwafel ist das auch nicht anders zu erwarten.“
    „Kommt zur Sache!“, verlangte der König.
    „Die Behauptung, dass Prinz Malwin in einen Frosch verwandelt worden sei, ist unzutreffend. Diesen Vorwurf weise ich entschieden zurück“, erklärte Albizzi. Er
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