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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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denn mir ist klar, dass Sie zusätzliche Auseinandersetzungen und Belastungen im Moment überhaupt nicht gebrauchen können.«
    »Warum taucht er nach über zwanzig Jahren plötzlich hier auf, stellt Forderungen und verlangt, dass man ihm ihre persönliche Habe aushändigt? Er hat sich in der Vorhalle mit mir gestritten und dem Mädchen dort gesagt, er wolle Tonis Sachen haben, also das, was sie bei ihrer Einlieferung bei sich hatte. Und dabei ist sie es vielleicht nicht einmal. Er hat schreckliche und herzlose Dinge gesagt! Außerdem war er betrunken und hatte sich nur ein Foto angeschaut. Und Sie glauben ihm? O Gott. Was werde ich zu sehen bekommen? Sagen Sie es mir, damit ich weiß, was mich erwartet.«
    »Ihre Tochter ist durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Hinterkopf gestorben, die zu einem Schädelbruch und Hirnverletzungen geführt hat«, antwortete Scarpetta.
    »Jemand hat ihr auf den Kopf geschlagen.« Mrs. Dariens Stimme zitterte, und sie brach in Tränen aus.
    »Ja, es war ein heftiger Schlag auf den Kopf.«
    »Wie oft? Ein Mal?«
    »Mrs. Darien, ich muss Sie darauf hinweisen, dass alles, was ich hier mit Ihnen bespreche, vertraulich ist. Außerdem ist es meine Pflicht, mich in Diskretion und Zurückhaltung zu üben«, erwiderte Scarpetta. »Es ist wichtig, dass nichts an die Öffentlichkeit gelangt, das zur Folge haben könnte, dass der Mörder Ihrer Tochter ungeschoren davonkommt. Ich hoffe dabei auf Ihr Verständnis. Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen können Sie einen Termin mit mir vereinbaren, und dann erörtern wir alles so ausführlich, wie Sie wollen.«
    »Toni soll also gestern Nacht im Regen an der Nordseite des Central Park beim Joggen gewesen sein? Was wollte sie überhaupt dort? Hat sich jemand schon einmal diese Frage gestellt?«
    »Wir stellen uns eine Unmenge von Fragen, haben aber leider erst wenige Antworten gefunden«, meinte Scarpetta. »Soweit ich informiert bin, befindet sich die Wohnung Ihrer Tochter in der Upper East Side in der Second Avenue. Das ist etwa zwanzig Häuserblocks vom Fundort entfernt, für eine trainierte Läuferin keine weite Strecke.«
    »Aber es war dunkel und noch dazu im Central Park in der Nähe von Harlem. Niemals wäre sie nach Einbruch der Dunkelheit in dieser Gegend joggen gegangen. Außerdem hasste sie Regen und Kälte. Hat sich jemand von hinten an sie angeschlichen? Hat sie sich gewehrt? O mein Gott!«
    »Ich muss Sie noch einmal daran erinnern, dass, was Einzelheiten angeht, äußerste Diskretion nötig ist«, sagte Scarpetta. »Ich kann Ihnen nur so viel verraten, dass es keine offensichtlichen Hinweise auf einen Kampf gibt. Anscheinend ist Toni auf den Kopf geschlagen worden, was eine schwere Verletzung mit starken Einblutungen ins Gehirn zur Folge hatte. Die heftigen Gewebereaktionen lassen vermuten, dass sie noch einige Zeit gelebt hat.«
    »Aber sie war doch sicher bewusstlos.«
    »Die Untersuchung hat ergeben, dass sie eine Weile am Leben war, allerdings sicher nicht mehr bei Bewusstsein. Vielleicht hat sie gar nichts von dem Überfall gespürt. Aber mehr wissen wir erst, wenn wir die restlichen Testergebnisse haben.« Scarpetta schlug die Akte auf, entnahm ihr das Formular für die Krankengeschichte und legte es vor Mrs. Darien hin. »Ihr geschiedener Mann hat es ausgefüllt. Es wäre nett, wenn Sie einmal einen Blick darauf werfen könnten.«
    Beim Lesen zitterte das Papier in Mrs. Dariens Hand.
    »Name, Adresse, Geburtsort, Namen der Eltern. Sagen Sie mir, ob wir noch etwas korrigieren müssen«, forderte Scarpetta sie auf. »Litt sie an Bluthochdruck, Diabetes, Unterzuckerung, psychischen Problemen, oder war sie vielleicht schwanger?«
    »Er hat überall Nein angekreuzt. Woher zum Teufel will er das wissen?«
    »Keine Depressionen, Stimmungsschwankungen oder Veränderungen ihres Verhaltens, die Ihnen merkwürdig erschienen?« Scarpetta dachte an die BioGraph-Uhr. »Hatte sie Schlafstörungen? Irgendetwas, das nicht mehr so war wie früher? Sie meinten doch, sie sei in letzter Zeit ein wenig durcheinander gewesen.«
    »Vielleicht lag es an einem Mann, an der Arbeit oder der momentanen Wirtschaftskrise. Einige ihrer Kolleginnen sind gekündigt worden«, erwiderte Mrs. Darien. »Sie ist eben hin und wieder bedrückt, so wie andere Leute auch. Insbesondere um diese Jahreszeit. Sie mag den Winter nicht.«
    »Irgendwelche Medikamente?«
    »Nur rezeptfreie, soweit ich weiß. Vitamine. Sie achtet sehr auf ihre Gesundheit.«
    »Mich
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