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Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Titel: Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman
Autoren: Barbara Baraldi
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seiner Zähne getreten sind. Die Haare werden kürzer, seine Haut wird schuppig, dunkelbraun. Auf der Stirn sind ihm spitze, verdrehte Hörner gewachsen.
    Mikael windet sich, die blaue Aura leuchtet immer stärker.
    Feine schwarze zugespitzte Federn lösen sich von Vincents Händen und treffen wie ein Stachelregen den Rücken des Dämons, aber sie schaffen es nicht, seine neue Panzerhaut zu durchdringen.
    Ich kann meine Finger bewegen! Die Zeit vergeht, der Zauber, der mich gelähmt hat, löst sich. Mein Wille erwacht allmählich wieder. Es muss mir gelingen, meine Beine zu bewegen, damit ich diesen magischen Kreis verlassen kann.
    Wenn ich doch nur das Buch zurückholen könnte! Der Dämon hält es fest in seiner linken Hand, während er kämpft. Eine Hand genügt ihm, um seine beiden Gegner in ernste Bedrängnis zu bringen.
    Mikaels Haut verfärbt sich bläulich, der Griff um seinen Hals wird immer enger. Er fletscht die Zähne, und von seinem Rücken erheben sich jetzt mächtig die Fledermausflügel. Durch die Wucht seiner Verwandlung lockert das Ungeheuer den Griff.
    Mikael steht auf. Er befreit sich von den Überresten seines T-Shirts. Seine Muskeln sehen aus wie in Stein gemeißelt. Ein Netz aus erhabenen Adern überzieht seinen Körper und verleiht ihm das wilde Aussehen eines Raubtiers. Er ist von einer brutalen Schönheit.
    Der kräftige Schlag seiner Flügel zerzaust meine Haare und wirbelt Schuttwolken auf. Ich klappere schnell mit den Lidern, um den Staub loszuwerden. Allmählich erlange ich wieder die Kontrolle über meinen Körper. Vorsichtig bewege ich die Beine, bis ich mich an den Rand des magischen Kreises geschleppt habe. Das kostet mich ungeheure Kraft.
    Ich kann die Linie nicht übertreten, sie ist glühend heiß! Sie verbrennt die Haut wie ein unsichtbares Feuer.
    »Darkroven, ich hätte wissen müssen, dass du es bist. Du hast überall Spuren deiner Anwesenheit hinterlassen. Du hast dich nicht im Mindesten darum gesorgt, die Hinweise zu verbergen, deine Arroganz ist grenzenlos.«
    »Ihr seid stärker geworden seit unserer letzten Begegnung. Aber nicht stark genug, um euch mir entgegenstellen zu können. Geht aus dem Weg! Lasst mich das Ritual vollenden, oder ihr werdet sterben.«
    Als einzige Reaktion darauf stürzt sich Mikael wie eine Furie auf den Dämon, packt ihn mit eisenhartem Griff und umklammert ihn, bis er ihn zu Boden gerissen hat. Die Beine des Ungeheuers biegen sich in einem unnatürlichen Winkel. Sie scheinen kurz davor zu brechen. Knacks! Die Knochen bröckeln. Es knirscht mehrmals. Die Oberschenkel bedecken sich mit stacheligen Haaren. Anstelle der Füße erscheint ein Paar Hufe, und die Beine verwandeln sich in Tierläufe. Das Ungeheuer schlägt seine Krallen in Mikaels Brust und hinterlässt dort tiefe Kratzer, die sofort vernarben.
    Da geht Vincent auf den Dämon los und verpasst ihm eine Reihe von Geraden ins Gesicht. Dann eine Drehung des Oberkörpers, er spannt den linken Arm und versetzt dem anderen einen Hieb von unten nach oben, der den Kopf des Monsters so heftig gegen die Mauer knallen lässt, dass die Steine zerbröckeln.
    Ofelia hustet inmitten einer Staubwolke. Sie hat das Bewusstsein wiedererlangt. Als sie versucht sich auf die Arme zu stützen, um aufzustehen, versagen sie ihr den Dienst. Sie ist zu schwach.
    »Ofelia!« Endlich habe ich meine Stimme wieder. Mein Schrei erregt Mikaels und Vincents Aufmerksamkeit. Einen Augenblick sind sie abgelenkt. Und der Augenblick ist verhängnisvoll.
    Die Luft brennt plötzlich, und ohne dass ich begreife, woher die Schläge kommen, sehe ich, dass ihre Körper wie Marionetten mit durchgeschnittenen Fäden an die gegenüberliegende Wand fliegen. Risse tun sich in der Mauer auf wie Spinnennetze.
    Umgeben von einem gleißend hellen roten Licht bewegt das Ungeheuer wie ein Puppenspieler die Arme, und auf jeden seiner Befehle werden die beiden von einer Wand an die andere geschleudert.
    Der Raum ist wie eine Vision der Hölle. Es wirkt wie während eines Bombenangriffs. Dumpfes Dröhnen. Herabfallende Trümmer. Staub.
    Ich huste. Meine Augen umarmen zärtlich Mikaels Silhouette. Es gelingt ihm nicht, dem Wirbel der Schläge zu entkommen, die auf ihn eindreschen.
    »Neein!«
    Das Buch der Siegel liegt im Schutt auf dem Boden. Der Dämon hat es fallen lassen. Ich bemerke, wie Ofelia sich mit zusammengebissenen Zähnen auf den Ellenbogen über den Boden vorwärtsschleppt, um es an sich zu bringen.
    Darkrovens Lachen erfüllt die
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