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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL
Autoren: Perry Rhodan
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den letzten 422 Jahren hat sich einiges weiterentwickelt.«
    »Es steht in Ihrem Ermessen, wie Sie mich ansprechen. Und in meinem, wie ich zu Ihnen rede.«
    »Meinetwegen.« Javier winkte ab. »Ich verlange einige Erklärungen. Punkt eins: Aus welchem Grund hast du dich ausgerechnet heute eingeschaltet?«
    »Vor langer Zeit lebte ein Ehepaar, Mister Javier, das wünschte sich sehnlich ein Kind«, sagte die Hamiller-Tube steif und förmlich. »Als sie tatsächlich einen Sohn bekamen, hegten und pflegten sie ihn. Das Kind hieß Payne – und genau nach dieser uralten Erzählung habe ich meinen Namen Payne bekommen. Jener Junge wuchs heran, aber er sagte kein Wort. Als er drei Jahre alt war, suchten seine Eltern die besten Ärzte auf, die es zu jener Zeit gab. Sie erhielten überall die gleiche Antwort: Payne sei gesund, allerdings stumm. Einen organischen Fehler konnte niemand feststellen. Die Eltern fanden sich schließlich mit ihrem Schicksal ab und liebten ihr Kind seiner Behinderung wegen mehr als zuvor. Der Junge wuchs heran. Als er siebzehn Jahre alt war, saß die Familie eines Abends gemeinsam beim Essen. Plötzlich sagte Payne: ›Das Salz fehlt.‹ Die Eltern sprangen vor Freude auf, die Mutter weinte. ›Mein Gott‹, stammelte sie. ›Junge, du kannst ja sprechen. Warum hast du nie ein Wort gesagt?‹ Payne antwortete: ›Bis heute war immer alles da.‹ – Nun wissen Sie, Mister Javier, warum ich so lange geschwiegen habe.«
    »Ich weiß nicht, ob ich über diesen Unsinn lachen oder weinen soll.«
    »Das ist selbstverständlich in Ihr Ermessen gestellt. Haben Sie weitere Fragen?«
    »Natürlich, Du bist eine Positronik. Gerüchte kursieren, die behaupten, dass in dir das Gehirn des verstorbenen Payne Hamiller integriert sei. Ich verlange eine hinreichende Erklärung.«
    »Diese Erklärung ist einfach zu geben, obwohl sie unwichtig ist. Ich hatte eher erwartet, dass Sie Fragen zu den aktuellen Problemen stellen.«
    »Beantworte meine Frage, Positronik!«, verlangte Javier. »Es gibt immer noch die Möglichkeit, dich aus meinem Raumschiff zu entfernen.«
    »Theoretisch ja.« Die Hamiller-Tube schien keineswegs beunruhigt. »Aber Sie werden nicht so unklug sein, sich Ihres wichtigsten Helfers zu entledigen. Im Übrigen ist die BASIS nicht Ihr Raumschiff. Sie ist unser Raumschiff.«
    »Du sollst die Frage nach dem Gerücht um Hamillers Gehirn beantworten.«
    »Bitte sehr, Mister Javier: Ich bin Hamiller.«
    »Was ist mit dem Gerücht?«
    »Jedes Gerücht besteht aus etwas Wahrheit und ebenso viel Erfundenem. So ist es auch hier. Ihnen dürfte bekannt sein, dass ich der Erbauer Ihres wichtigsten Helfers bin. Mehr kann ich vorerst dazu nicht sagen.«
    Waylon Javier schüttelte den Kopf. Wie sollte er mit dieser kokettierenden Positronik zusammenarbeiten? Er hatte sich bereits entschieden, dass der eigenartige Kasten verschwinden musste.
    »Wir werden dich zerlegen, um dein Geheimnis zu ergründen!«
    »Einem solchen Vorhaben kann ich nicht zustimmen«, sagte die Positronik. »Sie und ich sollten uns vielmehr bemühen, uns an eine wirkungsvolle Zusammenarbeit zu gewöhnen. Sie brauchen mich, ich brauche Sie. Die Zeit ist reif, Ihnen dies mitzuteilen. Den Beweis für die Notwendigkeit werden Sie selbst bald erkennen.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Das ist nicht tragisch. Ich schlage vor, wir kümmern uns zunächst um die anstehenden Probleme. Der Start nach Norgan-Tur kann ohnehin noch nicht erfolgen, da wir nicht komplett sind. Ich werde die Zeit nutzen, um meine Systeme und die der BASIS zu testen. Machen Sie sich auf kleinere Überraschungen gefasst.«
    »An Bord geschieht nichts ohne meinen Befehl«, erinnerte Javier, der Unheil heraufziehen sah.
    »Das ist richtig, Mister Javier«, bestätigte die Hamiller-Tube. »Ich handle nur in Ihrem Sinn und Auftrag, wenn ich die BASIS vor dem Start einigen Prüfungen unterziehe.«
     
    Roi Danton und Mausbiber Gucky waren mit einem Spezialgleiter aus dem HQ Hanse abgeflogen. Ihre ersten offiziellen Nachforschungen nach Demeter blieben ohne Ergebnis.
    Auf der BASIS galt es als ausgeschlossen, dass Demeter an Bord gekommen sei. Alle Transmitter standen unter ständiger Überwachung. Roi gewann während seiner Nachfragen den Eindruck, dass auf dem Fernraumschiff ziemliche Hektik herrschte. Alles konzentrierte sich dort auf die Erforschung der Hamiller-Tube, und eigentlich interessierte das Perry Rhodans Sohn nur am Rand. Schließlich spekulierte er mit dem Gedanken,
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