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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke
Autoren: Perry Rhodan
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Garayn. Der Tart trug nur eine Art Lendenschurz. Er wirkte massig und breit, unter der silbrig geschuppten Haut zeichneten sich mächtige Muskeln ab.
    »Wir wissen noch nicht einmal, was uns erwartet«, antwortete Surfo Mallagan ruhig. »Wie sollen wir uns vorbereiten, wenn wir das Ziel nicht kennen?«
    Der Tart dachte angestrengt nach. »Das ist richtig«, meinte er schließlich. »Solche Gegebenheiten sind schwer zu durchschauen. Vielleicht würde es euch helfen, wenn ihr das Training des größten Favoriten beobachten könntet?«
    »Das wäre sicher sinnvoll«, stimmte Mallagan zu. »Wer ist dieser Favorit?«
    »Ein Mann aus meinem Volk.« In Garayns Stimme schwang eine Spur von Stolz mit. Für einen Tart bedeutete das bereits eine ganze Menge. »Er heißt Doevelynk.«
    »Und wo finden wir ihn?«
    Garayn deutete in den Hof hinunter. »Fragt Carzykos!«, empfahl er und ging weiter.
    Carzykos stieg soeben schwerfällig die Treppe herauf. »Es hat den Anschein, als wollte er zu uns«, sagte Brether Faddon leise. »Machen wir es ihm etwas leichter ...«
    Mallagan ging bereits die ersten Stufen hinunter, Carzykos entgegen. Der blieb aufatmend stehen und wartete, bis die drei Betschiden heran waren.
    »Diese Treppen sind nicht das Richtige für einen alten Mann wie mich«, stöhnte er. Die Betschiden sahen ihn überrascht an; es kam so gut wie nie vor, dass ein Tart Scherze machte. Aber Carzykos sah auch nicht so aus, als hätte er Derartiges im Sinn gehabt.
    »Wolltest du uns zu einer neuen Stadtrundfahrt abholen?«, fragte Mallagan.
    »Das nicht«, antwortete der Tart. »Diesmal habe ich etwas Besonderes für euch. Ihr habt die Erlaubnis, Doevelynk zu besuchen.«
    »Was für ein Zufall!«, murmelte Scoutie vor sich hin und sah sich nach Cylam und Wyskynen um. Aber beide waren nirgendwo zu sehen. »Wann soll es losgehen?«
    »Jetzt, sofort. Der Gleiter wartet.«
    »Dann wollen wir den großen Meister nicht warten lassen«, entschied Mallagan und traf Anstalten, an Carzykos vorbeizugehen. Scoutie hielt ihn am Arm fest. »Sollten wir nicht lieber unseren Freunden Bescheid sagen?«, raunte sie ihm zu.
    »Unsinn«, widersprach Mallagan. »Was soll schon passieren? Außerdem sind wir mit Carzykos unterwegs.«
    Scoutie gab widerstrebend nach. Es war immerhin ein seltsamer Zufall, dass Garayn sie eben erst auf Doevelynk aufmerksam gemacht hatte und nun Carzykos ihnen einen Besuch bei diesem Tart anbot.
    Die Fahrt dauerte ziemlich lange. Parallel zu den schneebedeckten Bergen führte sie fast bis ans andere Ende der Stadt.
    Carzykos gab sich anders als gesprächig. Immerhin raunte er fast permanent Spielanweisungen in seinen kleinen Sender, bis der Gleiter endlich vor einem riesigen Palast anhielt.
    Dass die Tarts vom Martha-Martha-Spiel besessen waren, wussten die Betschiden seit Langem. Die Echsenwesen galten außerdem als gefühlsarm, und das traf sicher die Wahrheit. Nur wenn es um ihr geliebtes Spiel ging, gerieten sie in Begeisterung. Dass sie aber sogar imstande waren, aus dem Martha-Martha eine wahre Orgie zu machen, war den drei Jägern neu. Sowohl der Palast als auch der dazugehörige Park bildeten eine einzige gigantische Martha-Martha-Fläche. Alles – Blumenrabatten, Grasflächen, Wege, Teiche und Lauben – war in irgendeiner Weise in dieses Spielfeld eingegliedert. Projektoren warfen die Abbilder von Spielfiguren auf die karierten Mauerflächen, und an den Projektoren saßen Tarts, die voller Verzückung die Züge ihrer Gegner verfolgten und darauf zu reagieren versuchten. In den großen Quadraten im Park hingegen bildeten die Tarts vielfach selbst die Figuren in dem großen Spiel und bewegten sich von einem Kästchen zum anderen, nach Anweisungen, die über Funk gegeben wurden.
    »Könntest du dich für einen Augenblick von diesem Unsinn losreißen und uns erklären, was hier eigentlich vorgeht?«, fuhr Brether Faddon Carzykos an, als der Tart keine Anstalten machte, irgendetwas zu erklären.
    Carzykos ließ sein Funkgerät sinken und schaute den Betschiden betrübt an. »Ich habe verloren«, sagte er. »Das war zwar zu erwarten, ist aber trotzdem bedauerlich.«
    »Herzliches Beileid«, kommentierte Faddon sarkastisch. »Wenigstens kannst du wieder mit uns reden. Was ist das hier?«
    »Das seht ihr doch. Ein Martha-Martha-Spiel.«
    »Mir kommt es wie ein quadratischer Albtraum vor. Welchen Sinn erfüllt die Anlage?«
    »Es ist Doevelynks Spiel«, sagte Carzykos, und in seine sonst so kalten Augen trat ein
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