Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
wenigen noch einsatzbereiten Waffen.
    Zögernd begab er sich in die Schleuse. Er hob den Mörser, während das zur Seite gleitende Schott den Blick in die Zentrale freigab. Seine Klaue zuckte vom Auslösemechanismus der schweren Waffe zurück – nicht ein einziger Faadenwarner war zu sehen.
    Rook stürmte weiter. Der Holoschirm zeigte die verseuchte Zone des Hauptkorridors, die ebenso verlassen erschien wie die Zentrale.
    In dem Moment wiederholte sich das Geräusch. Es war ein durchdringendes, von den Bordinstrumenten ausgehendes Schrillen.
    »Das Signal!«, brüllte Rook in die Stille der Zentrale. »Es ist das Signal!«
    Nahezu gleichzeitig wurde ihm bewusst, wie sinnlos es für ihn war, dass er das Signal hier und jetzt hörte, und in unbeschreiblicher Wut und Enttäuschung hämmerte er mit der freien Klaue auf die Instrumente ein, bis sie unter seinen Hieben verstummten.
    Für den im Grunde genommen unwahrscheinlichen Zufall des Erfolgs verfügte jedes Suchschiff über die Möglichkeit, eine Nachricht an die unbekannte Zentrale der Suchaktion zu senden. Die Zentrale würde dann dafür sorgen, dass der Zellaktivator herbeigeschafft und dem potenziellen Träger übergeben wurde.
    Jynker Rooks Dilemma bestand darin, dass sich der Impulssender der KORKOOR-AAR nicht im Kommandoraum, sondern in einem von den Faadenwarnern kontrollierten Sektor des Schiffes befand.
    Rook wusste, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dass ein zweites Suchschiff ebenfalls das Signal empfangen würde – eigentlich bestand diese Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht. Seine eigene Lage erschien dem Druisen wie eine kaum zu überbietende Ironie des Schicksals. Er konnte nicht einmal erkennen, wie das Gebiet aussah, in dem die KORKOOR-AAR gerade operierte; die Außenbeobachtung blieb dunkel, seitdem die Faadenwarner weite Bereiche besetzt hielten.
    Nachdem sich seine Erregung etwas gelegt hatte, dachte Rook intensiver über seine Möglichkeiten nach. Der Impulssender stand im Bordobservatorium, drei Decks unter der Zentrale, an der äußeren Schiffshülle. Er hätte ebenso gut viele Lichtjahre weit entfernt sein können, denn Rook konnte allein nicht schaffen, was Zaagyn Toor und seiner Gruppe misslungen war.
    Die Faadenwarner wussten vermutlich nichts von der ursprünglichen Aufgabe des Schiffes; sie hatten einzig und allein die Eroberung der KORKOOR-AAR im Sinn. Jynker Rook wünschte, er hätte etwas über die Mentalität seiner Gegner gewusst.
    Während er seine Ausrüstung vor sich aufbaute, registrierte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung auf dem Holoschirm. Ein Faadenwarner war im verseuchten Abschnitt des Hauptkorridors erschienen, das Wesen steckte in einem plumpen Panzer. Rook aktivierte die Waffen im Außenschott der Zentrale. Er wunderte sich, dass der Faadenwarner allein kam, denn im Allgemeinen rottete sich der Feind zusammen.
    »Ich kann dich sehen«, sagte Rook hasserfüllt über Interkom. »Wenn du weitergehst, wirst du so enden wie alle anderen vor dir.«
    Er hatte schon oft zu den Belagerern gesprochen, aber nie eine Reaktion erzielt. Entweder verstanden die Faadenwarner die Sprache der Druisen nicht, oder sie weigerten sich einfach, mit dem Gegner zu reden.
    Diesmal hielt der Faadenwarner zumindest inne.
    Rook dachte nach. Wenn er um den Besitz der Zentrale ein Scheingefecht entfesselte, konnte er die Aufmerksamkeit der Angreifer vielleicht von sich ablenken. Er hatte genügend automatische Waffen, die selbsttätig funktionierten. Die Frage war nur, wie lange auf diese Weise die Erstürmung der Zentrale verhindert werden konnte. Die Zentrale besaß nur einen Ausgang, aber Rook traute sich zu, durch die Klimaanlage kriechend einen anderen Raum zu erreichen. Von dort aus musste er sich zum Bordobservatorium schleichen, bevor die Faadenwarner herausfanden, dass die Zentrale aufgegeben worden war.
    »Ich wünschte, wir könnten miteinander reden«, sagte Rook, um Zeit zu gewinnen. »Aber wahrscheinlich verstehst du mich überhaupt nicht, du kleines Ungeheuer.«
    Der Faadenwarner stellte etwas im Korridor auf. Dieser Vorgang bedeutete allerhöchste Gefahr. Rook justierte die automatischen Waffen. Anschließend band er den Mörser an seinem Oberkörper fest, damit dieser ihn beim Durchqueren der Luftschächte am wenigsten behindern konnte.
    Inzwischen arbeitete der Faadenwarner im Hauptkorridor unverdrossen weiter.
    Als Jynker Rook die Klappe vom Lüftungsschacht abhob und mühsam in die Öffnung kletterte, gab es für ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher