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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner
Autoren: PERRY RHODAN
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kein Zurück mehr. Er zog die Klappe hoch und befestigte sie notdürftig von innen, sodass sein Fluchtweg nicht sofort zu erkennen sein würde.
    In dem dunklen Schacht spürte er Beklemmung, er glaubte, ersticken zu müssen. Das rhythmische Fauchen seines Sauerstoffaggregats beruhigte ihn jedoch bald wieder, und er schob sich weiter durch den engen Luftkanal.
    Nur allmählich wurde er sich der Konsequenzen seines Handelns bewusst. Er hatte den letzten Raum an Bord verlassen, der ihm eine Überlebenschance bot. Damit hatte er sein eigenes Todesurteil besiegelt. Er konnte jetzt nur noch hoffen.
    Die Robotwaffen traten in Aktion, als Rook sich in der Mitte des Schachtes befand. Der Druise registrierte eine schwache Erschütterung.
    Unangefochten erreichte er das Schachtende. Die herrschende Enge bereitete ihm einige Schwierigkeiten, den Mörser von der Brust zu lösen und zu entsichern. Rooks Kraft reichte nicht aus, um die Randklappe aufzustoßen, er musste sie zerschießen. Dabei lief er Gefahr, dass in der Nähe befindliche Faadenwarner aufmerksam wurden, aber ebenso, dass die im Schacht zurückschlagende Energie seinen Schutzanzug beschädigte.
    Der Mörserschuss riss den Schacht über eine Länge von mehreren Metern auf und katapultierte die Trümmer in den angrenzenden Raum. Hätten sich dort Faadenwarner aufgehalten, wären sie wohl auf der Stelle getötet worden. Der Rückschlag trieb Rook ein ganzes Stück in den Schacht zurück, und er blieb eine Zeit lang wie betäubt liegen. Schließlich schwang sich der Druise über verbogene Verstrebungen und zerfetzte Wände auf den Boden des Raumes, der früher einmal als Gemeinschaftskabine gedient hatte.
    Niemand war zu sehen. Rook hastete zur Tür und stieß sie auf. Vor ihm lag ein schmaler Seitengang. Rook ging davon aus, dass viele Faadenwarner die Explosion gehört hatten, deshalb lief er, ohne innezuhalten, weiter. Er bog nach rechts ab und gelangte durch drei dicht hintereinander angeordnete Schotten in einen der Maschinenräume, die rings um die Zentrale angelegt waren.
    Die KORKOOR-AAR bestand aus zwei riesigen, mit ihren flachen Seiten zueinander stehenden Halbkugeln, die durch einen fünfhundert Meter durchmessenden Zylinder miteinander verbunden waren. Eine der beiden Komponenten war lediglich ein gigantisches Depot, während die zweite, in der sich Rook nun aufhielt, das eigentliche Schiff darstellte.
    Die Decks der KORKOOR-AAR waren durch Lifte und Antigravschächte miteinander verbunden, aber Rook dachte nicht daran, einen dieser leicht überschaubaren Wege zu wählen. Er musste drei Decks tiefer gelangen, und dieses Ziel wollte er über das Notröhrensystem erreichen. Hinter dem Maschinenraum lag eine von unzähligen Einstiegsluken.
    Rook war schon fast sorglos, als er den Maschinenraum verließ und das erste von zwölf Schiffslabors betrat. Seine Zuversicht endete aber jäh, denn auf der gegenüberliegenden Seite der Laborhalle tauchten sechs Faadenwarner auf. Das bedeutete, dass die Gegner seine Abwesenheit in der Zentrale entdeckt hatten oder zumindest einkalkulierten.
    Spontan feuerte er den Mörser ab. Die Salve pulverisierte einen Teil der Laboreinrichtung und ließ ein Chaos aus Rauch und Flammen entstehen. Da das Feuer erwidert wurde, wusste Rook, dass zumindest einige seiner Gegner handlungsfähig geblieben waren.
    Er hatte sich die Position der Einstiegsluke eingeprägt und stürmte nun darauf zu. Die Luke aufreißen und in die Röhre springen, war für ihn eins. Die halb organische Beschichtung der Innenseite bremste seinen Fall und besprühte ihn mit Sekreten, die Brandwunden heilen und positiv auf die Psyche Verletzter einwirken sollten; angesichts seines Schutzanzugs war das ein illusorischer Vorgang.
    Rook warf den Kopf zurück und starrte nach oben, wo jeden Moment die ersten Faadenwarner erscheinen konnten. In dieser Situation konnte die Röhre zur tödlichen Falle werden. Eine einzige von den Gegnern in die Röhre geworfene Bombe würde schon genügen.
    Doch Rook erreichte unbehelligt das tiefer gelegene Deck. Überzeugt davon, dass es falsch sei, das Glück weiter herauszufordern, verließ Rook die Röhre, obwohl sie ihn bis zu einem Außenhangar gebracht hätte. Er rannte einen Seitengang weiter. Hinter ihm zerbarst die Röhre in einer dumpfen Explosion und bewies damit, dass er richtig gehandelt hatte.
    Der Druise lachte wild auf. Da die Faadenwarner nichts von der eigentlichen Aufgabe der KORKOOR-AAR wussten, konnten sie nicht
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