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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel
Autoren: Elizabeth Chandler
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befürchte«, meinte Beth, »dass ich Sachen weiß, die ich eigentlich nicht wissen will - ich weiß sie, bevor sie passieren, Will. Und ich schreibe Dinge, die ich überhaupt nicht schreiben will.«
    »Ich male Bilder, die ich überhaupt nicht malen will«, erwiderte Will.
    »Wenn uns doch jemand sagen könnte, was eigentlich los ist. Was es auch ist - es ist noch nicht vorbei. Da bin ich absolut sicher. Ich hab das Gefühl, dass etwas richtig faul ist und dass es noch schlimmer wird. Ich schrecke nachts auf, weil ich eine Heidenangst um Ivy habe. Manchmal denke ich, ich dreh durch.«
    Will zog sie näher an sich. Tristan sah zu Ivy und bemerkte, dass sie schnell den Kopf abwandte.
    »Du drehst nicht durch, Beth. Du hast nur eine Gabe, die-«
    »Ich will diese Gabe nicht haben!«, rief sie.
    »Psst. Psst.« Er strich Beth besänftigend übers Haar.
    »Sie beobachtet uns«, stellte Beth fest. »Sie wird falsche Schlüsse ziehen. Fordere sie lieber zum Tanzen auf.«
    Tristan wusste genau, was in Wills Kopf gerade vor sich ging: Er sah zu Ivy und überlegte, wie es sich anfühlen würde, die Arme um sie zu legen, sie an sich zu ziehen und ihre hellen Haare um seine Finger zu wickeln. Und weil das derselbe Gedanke war, dem auch Will nachhing, konnte Tristan in Will schlüpfen.
    Plötzlich sackte Will gegen Beth. »Ich hab wieder dieses Gefühl. Ich hasse das.«
    »Ich muss mit Ivy reden«, erklärte ihm Tristan und Will sprach die Worte aus.
    »Was wirst du ihr sagen?«, wollte Beth wissen.
    Will schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Dass ich mit ihr tanzen will«, schlug Tristan vor, und wieder sprach Will die Worte, als wären es seine eigenen.
    »Ja, fordere sie auf«, antwortete Beth.
    Wills Kinn schob sich trotzig vor. Tristan konnte spüren, wie er mit sich kämpfte. Instinktiv wollte Will den Eindringling aus seinen Gedanken verbannen, seine Neugier kämpfte jedoch dagegen an. Wer bist du?, fragte Will lautlos.
    »Hier ist Tristan. Tristan. Du musst mir jetzt glauben.«
    »Ich kann nicht glauben«, sagte Beth.
    Will und Beth hatten zu tanzen aufgehört. Sie standen sich gegenüber, sahen sich an und versuchten zu verstehen, was los war.
    »Er ist in deinem Kopf, oder?«, fragte Beth mit bebender Stimme. »Du sprichst seine Worte aus.«
    Will nickte.
    »Kannst du ihn rauswerfen?«, wollte sie wissen.
    »Tu es nicht!«
    »Warum lässt du uns nicht in Frieden?«, rief Beth.
    »Ich kann nicht. Um Ivys Willen kann ich nicht.«
    Will und Beth klammerten sich aneinander. Dann führte Will Beth zum Rand der Terrasse, wo Ivy saß. »Hast du Lust zu tanzen?«, fragte er Ivy.
    Sie sah Beth unsicher an.
    »Ich bin platt«, erwiderte Beth, zog Ivy von ihrem Stuhl hoch und ließ sich darauffallen. »Geh ruhig. Ich muss diesen zierlichen Füßchen Größe zweiundvierzig eine Pause gönnen.«
    Will führte Ivy zu der Ecke der Terrasse, wo am wenigsten los war. Tristan fühlte, wie er zitterte, als er die Arme um sie legte. Er spürte jeden unbeholfenen Schritt und erinnerte sich daran, wie er sich im letzten Frühling gefühlt hatte, als er sich um Ivy bemüht hatte. Wenn er ihr gegenübergestanden hatte, brachte er keinen Satz mit mehr als vier Wörtern heraus.
    »Wie geht’s dir?«, fragte Will.
    »Gut.«
    »Schön.«
    Es folgte ein langes Schweigen. Tristan konnte spüren, wie sich in Wills Kopf Fragen formten. Wenn du da bist, sagte Will in Gedanken zu Tristan, warum sagst du mir dann nicht, was ich tun soll?
    »Ich bin nicht so zerbrechlich«, erklärte ihm Ivy.
    »Was?«
    »Du tanzt mit mir, als könnte ich jeden Moment auseinanderfallen.« Ihre grünen Augen blitzten.
    Will sah sie überrascht an. »Du bist sauer.«
    »Ist dir das auch schon aufgefallen«, meinte sie spitz. »Ich bin es einfach leid, wie sich die Leute benehmen - alle um mich herum sind so übervorsichtig! Sie gehen auf Zehenspitzen, als hätten sie Angst, etwas zu tun, das mich durcheinanderbringt. Soll ich dir was erzählen, Will, dir und allen anderen? Ich bin nicht aus Glas und ich werde nicht zerbrechen. Kapiert?«
    »Vermutlich«, erwiderte Will und wirbelte sie plötzlich zweimal ohne Vorwarnung herum, stieß sie von sich weg und zog sie wie ein JoJo wieder zu sich heran. Er zog seinen Arm weg, sodass sie nach hinten fiel, anschließend fing er sie in letzter Sekunde doch noch auf, beugte sich über sie und zog sie wieder hoch.
    »Besser so?«
    Ivy warf ihr Haar zurück, das ihr ins Gesicht gefallen war und lachte atemlos. »Ein bisschen.«
    Will
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