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Savannah

Savannah

Titel: Savannah
Autoren: Linda Lael Miller
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Junge und die beiden Männer sie neugierig anstarrten. »Ich hoffe, dass die beiden glücklich sind.«
    Emma strahlte übers ganze Gesicht. »Sehr glücklich«, sagte sie. »Pa wird uns ein großes Haus bauen, das er sich aus Chicago kommen lässt. Die Fenster werden natürlich hier eingesetzt und die Terrasse wird auch hier gebaut. Na ja, dann werden wir, Pa u nd ich und Rachel, in Springwa ter wie eine richtige Familie leben.« Sie lächelte noch ein bisschen mehr. »Natürlich musste Pa eine Hypothek bei der Bank aufnehmen!«
    Savannah legte ihre Hand auf die Schulter des Kindes und lächelte. »Vermisst du es denn nicht, bis dahin nicht bei deinem Vater zu leben?«
    Emma strahlte die fremde Frau an. »Ach nein. Toby und ich spielen meistens >Checker< und wir machen auch unsere Hausaufgaben gemeinsam. Ich sehe ja meinen Pa jeden Tag - und Rachel ist ja meine Stiefmutter, aber sie verlangt, dass ich sie in der Schule Mrs. Hargeaves anrede. Blöd, nicht?« Emma lächelte verschmitzt und senkte verschwörerisch ihre Stimme. »Natürlich darf ich abends, bevor ich schlafen gehe, Mom zu ihr sagen.«
    Die Männer unterhielten sich leise und achteten nicht weiter auf Savannah, was ihr ganz lieb war. »Ich bin sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis ihr gemeinsam in dem neuen Haus wohnen werdet.«
    Emma runzelte nachdenklich die Stirn. » Die junge Frau da drinnen hat mächtig geschrien, als sie ihr Baby bekommen hat. Es muss ihr schrecklich weh getan haben.«
    Savannah sah keinen Sinn darin, die Sache zu beschönigen. »Ja, es hat wohl sehr weh getan«, erwiderte sie, »aber nun hat sie alles überstanden und das Kind wird sie sicher für die Schmerzen entschädigen.« Viel nützen würde es der jungen Mutter allerdings nicht, sagte sie sich selbst, denn das Leben im Montana-Territorium war hart - besonders für eine Frau, die völlig mittellos war und nicht wusste, wohin sie sich überhaupt wenden sollte.
    »Miss Rachel... ich glaube, dass sie auch ein Baby bekommt«, fuhr Emma in dem gleichen vertrauensvollen Ton fort. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich oder mein Pa es aushalten werden, wenn sie so schrecklich leiden muss.«
    Savannah legte dem Mädchen den Arm um die Schulter und drückte sie herzlich. »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf«, sagte sie. »Die Geburt ist eine ganz natürliche Sache und deine Stiefmutter wird das schon hinkriegen.« Sie war nicht sicher, wieso sie mit so viel Zuversicht über dieses Thema sprach, denn sie selbst hatte ja keine praktische Erfahrung, und so konnte sie es sich nur damit erklären, dass sie Treys Tochter einfach mochte.
    »Sie sollten wirklich etwas von dem Huhn und den Knödeln essen«, sagte Emma und hob den Eisendeckel von einem großen Topf, um Savannah hineinschauen zu lassen. »Jacob hat heute gekocht, aber es schmeckt wirklich gar nicht so übel.«
    Savannah lachte entspannt. »Vielleicht bin ich ja doch ein bisschen hungrig«, meinte sie, nahm einen Teller aus dem Regal und setzte sich weit von den Männern entfernt ans andere Ende des Tisches. Später spülte sie dann ihren Teller und das Besteck ab und ging leise in das Zimmer, um noch einmal nach Miranda und dem Baby zu sehen.
    Die junge Frau lag wach und betrachtete bewundernd ihren Sohn, aber als sie zu Savannah blickte, sah diese im Blick Mirandas auch die Sorgen, die sie quälten. »Er ist Jack Worgan, seinem Daddy, wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    Savannah atmete tief durch und ließ die Luft langsam wieder entweichen. Wenn man wie sie in einer Bar arbeitete, kannte man jede Geschichte, die es zu diesem Thema gab. Vermutlich war Worgan entweder tot oder saß im Gefängnis, er war entweder mit einer anderen Frau verheiratet oder er hatte sich einfach nur so aus dem Staub gemacht, um sich vor seiner Verantwortung für Mutter und Kind zu drücken. Aber da Savannah es sich zur Regel gemacht hatte, sich aus dem Privatleben anderer Menschen möglichst immer herauszuhalten, sagte sie nur: »Schön.«
    Miranda traten Tränen in die Augen. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, was aus mir oder dem Baby werden soll. Ich habe Gott gebeten, mir ein Zeichen zu geben, aber es gab weder Blitz und Donner noch einen brennenden Busch.«
    Wenn Savan n ah eine gläubige Frau gewesen wäre - was sie nicht war -, hätte sie vielleicht erwidern können, dass viele Menschen schon das Auftauchen der Kutsche als Antwort auf Mirandas Beten angesehen hätten. Und das Gleiche konnte man auch von Doc Parrish sagen,
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