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Satanica

Satanica

Titel: Satanica
Autoren: Jason Dark
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kampfbereit. Aber er wußte auch, wie stark seine Feinde letztendlich waren. Oft genug hatte er ihnen gegenübergestanden. Er war gewarnt, er kannte sie, und er wunderte sich jetzt, wie leicht er an den ersten Reiter herankommen konnte.
    Es war der mit dem E auf der Brust. Dieser Buchstabe stand für Eurynome.
    Von hinten hatte sich Suko an die Horror-Gestalt herangeschlichen und war ihr schon sehr nahe gekommen. So nahe, daß sie ihn eigentlich hätte bemerken müssen, aber sie tat nichts dergleichen. Selbst das schwarze Pferd nahm keine Witterung auf, um seinen Reiter vor der Gefahr zu warnen.
    Das wunderte Suko schon, weil es einfach so anders war als sonst. Er änderte seinen Plan trotzdem nicht und überwand auch die letzte trennende Distanz.
    Da erwischte ihn die Kälte.
    Kein eisiger Windhauch – nein, sie war anders, ganz anders. Eine Kälte, wie Suko sie aus anderen Dimensionen oder Zwischenwelten her kannte. Ein Gedanke formte sich in seinem Hirn, dem er aber nicht weiter nachging, denn er wollte etwas unternehmen.
    Das Pferd oder den Reiter angreifen? Suko entschied sich für den Reiter. Er änderte die Richtung und blieb neben dem Tier stehen.
    Auch jetzt reagierte die Gestalt nicht. Sie schien zu Stein erstarrt zu sein und glotzte nach vorn. Der dunkle Knochenschädel war kaum zu sehen, da er zum großen Teil von einem Helm verdeckt wurde. Knochige Klauen hielten die Zügel des Tieres, die sich ebenfalls nicht bewegten, obwohl sie leicht durchhingen.
    Suko wollte keine Sekunde länger warten. Seine Position war günstig. Er verließ sich auf die Stärke seiner Dämonenpeitsche, holte noch einmal aus und schlug zu.
    Er traf – und traf nicht!
    Suko zuckte zurück. Er hatte den Weg der drei Riemen genau verfolgen können. Sie waren auseinandergefächert. Sie hätten die Flanke des Pferdes, das Bein und die Hüfte des Reiters erwischen müssen, was auch irgendwo passiert war. Trotzdem waren die Riemen der Peitsche durch die drei Gestalten hindurchgehuscht, als wäre das Ziel überhaupt nicht vorhanden gewesen.
    Suko war irritiert.
    Er startete einen zweiten Versuch und erlebte das gleiche. Aber er dachte wieder an den kalten Hauch, der ihn erwischt hatte. Diese Kälte war nicht normal gewesen. Sie hatte den Reiter eingehüllt wie ein Schutz, und allmählich kam Suko der Gedanke, daß dabei einiges nicht stimmte. Dieser Reiter hatte sich tatsächlich eine Gegenwelt aufgebaut oder war in einer Zwischendimension gefangen und zugleich geschützt.
    Er stand dort wie ein magisches Hologramm. Er war nicht dreidimensional, und deshalb hatte Suko ihn auch mit seiner Peitsche nicht erwischen können. Diese Tatsache mußte der Inspektor erst einmal verdauen.
    Danach ging er davon aus, daß er dies auch bei den anderen Reitern erleben würde. Nur war er skeptisch, ob er Baal darin auch einschließen sollte.
    Suko ließ den Horror-Reiter stehen. Seine Gestalt verschwand nicht. Er blieb, aber der Inspektor dachte auch daran, daß der Hufschlag zu hören gewesen war.
    Da mußten die Reiter in einem anderen Zustand gewesen sein, den sie jetzt verlassen hatten.
    Er nahm die Kräfte hin, die den Friedhof beherrschten, denn er konnte nicht dagegen an.
    Nur war er davon überzeugt, daß es weitergehen würde. Baal und Satanica waren die beherrschenden Kräfte. Er glaubte nicht, daß sie aufgeben würden.
    In der letzten Zeit hatte sich Suko nicht mehr auf das Grab und dessen unmittelbare Umgebung konzentrieren können. Er wollte auch nicht mehr so weit von diesem Zentrum entfernt bleiben. Es würde eine Zeit kommen, wo er seinem Freund helfen mußte.
    Nein, sie war schon da.
    Satanica war es tatsächlich gelungen, das Grab zu verlassen. Sie war dabei zur Seite gesprungen oder gefallen. Es war egal. Suko bekam mit, wie der nackte Körper in die Höhe schnellte, und er sah auch, daß das B auf der Brust des Horror-Reiters in einem tiefen, dunklen Rot aufglühte.
    Er ritt an, nachdem er sein Tier um die Hand gezogen hatte.
    »Vorsicht, John!«
    Die Warnung hatte er rufen müssen, aber er mußte auch einsehen, daß sie zu spät gekommen war.
    Plötzlich warfen sich die Frauen seinem Freund entgegen.
    In sie war Bewegung gekommen, als hätten sie diese beiden Worte aus ihrer Starre gelöst.
    John wurde zu Boden gerissen und unter zahlreichen Körpern begraben.
    Aber nicht unter allen. Einige waren noch übrig. Die Frauen hatten herausgefunden, wer diese Warnung geschrieen hatte. Sie fächerten auseinander, wollten Suko daran
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