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Satanica

Satanica

Titel: Satanica
Autoren: Jason Dark
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wollte sich den Wonnen hingeben.
    Ein scharfer Geruch erreichte ihre Nase. Zuerst ignorierte sie ihn, während ihr Unterleib zuckte. Alte Geschichten aus den Völkern der Vergangenheit kamen ihr in den Sinn. Wie oft waren die Götter – männlich oder weiblich – aus ihrer Welt herabgestiegen, um sich mit den Menschen einzulassen.
    Auch sie war ein Mensch, obwohl der Geist der Göttin Anat in ihr steckte.
    Der Geruch blieb. So scharf, so streng, so anders. Nicht göttlich und nicht menschlich.
    Eher tierisch.
    Satanica riß die Augen auf. Über ihr schwebte Baals Gesicht. Nein, nicht mehr. Es war kein Knochengesicht mehr. Keine dunklen Skelettfratze.
    Es hatte sich verwandelt. Es war der Schädel eines Stiers!
    ***
    Ich lag auf dem Bauch, und ich spürte den Druck der Körper auf meinem Rücken. Wie viele mich da zu Boden preßten, wußte ich nicht, es waren jedenfalls zu viele, um sie mit einer einzigen Kraftanstrengung in die Höhe drücken zu können. Außerdem war ich nicht Herkules oder Arnold Schwarzenegger in einem seiner Action-Filme. Mit Gewalt konnte ich nichts erreichen. Der einzige Weg war Schläue und ein gewisses Nachgeben, damit sich die Frauen in Sicherheit wiegten.
    Deshalb erschlaffte ich. Und ich hoffte, daß sie diese Reaktion auch bemerkten.
    Auf dem Bauch blieb ich liegen. Das Schwert hatte ich noch so gekantet, daß es nicht nach vorn zeigte, sondern neben meinem Körper an der rechten Seite lag.
    Es ging weiter. Satanica hatte ihr Ziel erreicht. Der Horror-Reiter würde sie nehmen, und es würde ihr dabei nichts ausmachen, denn lange genug hatte sie darauf gewartet und sich auch entsprechend vorbereiten können.
    Er war Baals Vertreter, so wie die anderen drei die Vertreter der übrigen Dämonen waren.
    Daß ich noch einmal diese Seite der Horror-Reiter erleben würde, damit hatte ich auch nicht gerechnet.
    Mein Zeitgefühl war nicht mehr normal. Ich wußte nicht, wie lange ich dem Druck schon standhielt, aber mein Plan schien aufzugehen, denn er war nicht mehr so stark. Es gab für die Frauen keinen Grund mehr, ihn auch weiterhin zu verstärken, denn ich war ein Mensch, der sich nicht wehrte und abgeschlafft auf dem Boden lag.
    Sie hatten gewonnen.
    Sie waren zufrieden, und sie bewegten sich auf meinem Rücken, rutschten von ihm weg. Ich vollzog sehr gut nach, wie sie mich der Reihe nach verließen, weil sie sich auch um ein anderes Ereignis kümmern mußten.
    Bisher hatte ich nichts gesehen, denn ich lag direkt mit dem Gesicht auf dem Boden. Selbst der flackernde Kerzenschein erreichte meine Augenwinkel nicht.
    Das änderte sich in dem Augenblick, als sich die Gestalt zurückzog, die meinen Kopf gehalten und auf den Schultern gehockt hatte. Die Bewegungsfreiheit war da.
    Ich spannte meine Muskeln an. Nichts überstürzen. Noch waren welche da. Ich mußte den Moment der Überraschung nutzen und im richtigen Augenblick hochschnellen.
    Zuerst bewegte ich die rechte Hand. Kaum hatte ich die Finger ausgestreckt, als ich schon den Griff des Schwerts berührte. Das war ebenfalls ein Vorteil. Ich wollte die Waffe mitnehmen, weil ich davon überzeugt war, daß sie mir gute Dienste leisten würde.
    Die nächsten beiden Sekunden verstrichen.
    Weitere ebenfalls.
    Da aber wuchtete ich mich in die Höhe. Es war ein blitzschneller und auch überraschender Sprung, der mich auf die Beine brachte. Die beiden Frauen, die mich noch festgehalten hatten, wurden nach rechts und links weggeschleudert, wie Puppen. Halb kniend stolperte ich nach vorn, stützte mich mit der linken Hand an einem Grabstein ab, der für mich eine Hilfe war. Die Frauen hinter mir hatten noch immer mit ihrer Überraschung zu kämpfen. Außerdem hatte ich noch eine gefährliche Waffe mitgezogen.
    Das war nicht der Grund ihrer Inaktivität. Es gab einen anderen, den ich ebenfalls sah, als ich über den Grabstein hinwegschaute. Im Hintergrund hörte ich Kampfgeräusche. Auch leise Schreie und Stöhnen.
    Dort schlug sich Suko mit den anderen Frauen herum, die ihn hatten in die gleiche Lage bringen wollen, wie ich sie erlebt hatte.
    Meine Augen waren starr geworden. Auch den Körper konnte ich nicht bewegen, denn was ich da vor mir sah, war unwahrscheinlich. Es mußte der Horror-Reiter sein, der auf der nackten Satanica lag. Aber er hatte sich verändert. Sein schwarzer Knochenkörper war unverändert, nicht aber sein Kopf.
    Er hatte sich in einen häßlichen Stierschädel verwandelt. Wie man ihn von dem Götzen Baal her
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