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Sarg-Legenden

Sarg-Legenden

Titel: Sarg-Legenden
Autoren: Jason Dark
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Doch die Strahlen waren mehr, viel mehr, denn in ihnen steckte eine gewaltige Kraft, die schon mehr als zweitausend Jahre überstanden hatte.
    Die Strahlen blieben zwar glatt, aber es baute sich in ihnen eine große Energie auf, die sich von den vier Grundstrahlen ablöste und sich ausbreitete, so daß sich auf den Friedhof ein Muster aus hellem Licht legte.
    Auch mein Talisman selbst gab jetzt stärkeres Licht ab. Es glühte wie ein kalter Stern vor meinen Füßen und steckte doch voller Kraft und Wärme.
    Der Friedhof war magisch verseucht. Sonst hätte das Kreuz nicht so reagiert. Das Licht bildete jetzt ein Muster aus verschieden großen Vierecken. Es erhellte den Boden, der einen hell-grünlichen Schein bekommen hatte.
    Auch Bill und Suko hoben sich deutlicher ab. Der Reporter saß nicht mehr auf dem Grabstein. Er hatte sich vor ihn gestellt. Suko stand an seiner Seite. Beide taten nichts und staunten nur.
    Ebenso wie Harry Doyle. Auch er hatte seinen Platz behalten. Noch immer stand er auf seinem kleinen Hügel wie ein Feldherr, der nichts mehr zu sagen hatte.
    Aber war das alles gewesen?
    Ich hoffte es nicht. Es mußte einfach noch etwas geschehen. Das Kreuz hatte seine Energien entfaltet. Es war auf der Suche nach dem Bösen, und es würde das Böse auch vernichten, sollte es sich hier manifestiert haben.
    Auf einmal hörte auch ich die Schreie. Bill hatte mir schon voxi den schrillen und regelrecht überzüchteten Lauten berichtet. Jetzt drangen sie auch an meine Ohren. Sie klangen so fremd. Menschliche Wesen konnten die Schreie kaum ausstoßen. Diese Geräusche erzeugte man eher auf irgendwelchen Instrumenten.
    Ich schaute mich um.
    Zu sehen war nichts. Keine geisterhaften Gestalten, die durch die Luft tanzten und versuchten, uns anzugreifen.
    Es blieben die Schreie der Wut und des Hasses. Sie drangen aus dem Unsichtbaren auf uns zu. Sie waren böse, sie waren schrill und überspitzt. Diejenigen, die sie ausstießen, schienen zu merken, daß wir es geschafft hatten, das Geisterreich zu überlisten.
    »Da sind sie!« schrie Bill.
    Er hatte sie als erster entdeckt, und auch ich drehte den Kopf.
    Es stimmte.
    Sie waren da.
    Sie tanzten über den Boden hinweg. Aber waren das Menschen? Ich konnte dem nicht zustimmen. Ähnlichkeiten mit der Mutter Kilrain wiesen sie nicht auf. Sie waren wie in die Luft und über den Boden gezeichnete Gestalten, die aus Blitzen bestanden und nur sehr entfernt menschliche Umrisse besaßen.
    Aus kaltem Sternenlicht die Umrisse. In der Mitte zirkulierender heller Staub. Tanzende Irrwesen, die über den Friedhof hinwegeilten und die so hohe und gräßliche Schreie ausstießen.
    Durch die Aktivierung des Kreuzes waren sie Gefangene ihrer eigenen Magie geworden. Es gab für sie keinen Ausweg mehr. Sie würden nicht mehr verschwinden können, denn der Friedhof war für sie zu einem Gefängnis geworden.
    Ich zählte vier dieser kreischenden und schreienden Geistergestalten. Eine bewegte sich im Zickzack auf mich zu. Es sah völlig befremdend aus, als sie dicht über den Boden hinwegtanzte und nur eine Figur aus Lichtblitzen war.
    Nichts konnte sie aufhalten. Näher und näher kam die seltsame Gestalt, die zwischen Tod und Leben schwebte. Diese Art Geister hatte ich noch nie gesehen. So schroff und beinahe schon mit einer Trickfilmfigur zu vergleichen.
    Der bizarre Tanz hörte auch nicht auf, als der Geist eine Armlänge von mir entfernt war. Ich faßte nicht zu, weil sich die Gestalt mit einer schroffen Bewegung abwandte und ihrem eigentlichen Ziel entgegenstrebte.
    Es war das auf dem Boden liegende Kreuz!
    Für die Geistergestalt mußte es wie ein Magnet wirken. Mit einer flüssigen Bewegung schnellte dieses helle Etwas auf meinen Talisman zu. Es drehte sich noch über ihm in einem wilden Kreis, und ich hörte wieder dieses hohe, schrille Singen, aber irgendwie anders. Noch schärfer und auch jetzt jämmerlich.
    Das Wesen geriet in das Zentrum des Lichts. Dort zuckte es für einen Moment wie kaltes Licht, das immer einund ausgestellt wurde. Dann sah es aus, als wollte es in den Boden hineinrasen, aber es war das Kreuz, das für die Vernichtung sorgte.
    Es sah so aus, als wollte es in das Zentrum hineinjagen, aber bis dort kam es nicht.
    Auf dem Weg löste es sich auf. Die schrille Gestalt wurde regelrecht verdampft.
    Ich hatte nichts dazu getan. Allein die Kraft meines Talismans räumte auf dem Friedhof auf. Es hatte für die anderen drei keinen Sinn mehr, zu fliehen. Sie waren und
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