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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)
Autoren: Simon André Kledtke
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gehalten. In seinem Gesicht ließen sich kaum Falten ausmachen und auch sein welliges Haar wies bloß einige graue Strähnen auf. Überdies war sein Vater außerordentlich groß gewachsen, im Gegensatz zu Benalir, der für sein Alter von fünfzehn Jahren eine eher schmächtige Statur besaß. Allerdings war er dafür umso beweglicher und zudem ein ausgezeichneter Läufer – was ihm insbesondere dann zugute kam, wenn ein Bauer der umliegenden Gegend ihn dabei ertappte, wie er sich in dessen Feld herumtrieb.
    Erfreut nahm Benalir wahr , dass Galdor zwei hölzerne Teller mit einem Laib Brot und ein paar Käsestücken auf den Steintisch gestellt hatte, der direkt vor dem Eingang zur Schmiede stand. Aufgrund des permanent schwelenden Feuers und des damit verbundenen Qualmes, der in der Werkstatt vorherrschte, nahmen sie ihre Mahlzeiten immer draußen ein.
    Galdor strich seine Arbeitskleidung glatt und gemeinsam setzten sie sich. Zwei aus Ton gefertigte Wasserkrüge standen ebenfalls auf dem Tisch und Benalir verspürte solch einen Durst, dass er den Seinen binnen Sekunden leerte.
    „Trink nicht so hastig, das schadet dem Magen“, ermahnte Galdor ihn und begann gemächlich damit, ein Stück Käse zu verspeisen.
    Benalir folgte dem Beispiel seines Vaters, wobei er einem dringlichen Bedürfnis Ausdruck verlieh, indem er fragte: „Wohin reisen wir dieses Mal? Wir sind doch erst vor zwei Tagen zurückgekehrt. Ich versteh es einfach nicht. Unseren Lebensunterhalt verdienen wir doch, warum gönnen wir uns nicht wenigstens ein- oder zwei Wochen Ruhezeit?“
    Galdor nippte an seinem Wasser, ehe er zögerlich erwiderte: „Ich weiß, es ist nicht leicht, aber hör mir bitte zu: Wir werden uns heute nach Agalam aufmachen, um dort Waffen abzuliefern.“
    „Agalam?“
    „Es ist ein Dorf, etwa sechs Meilen von hier entfernt. Als du noch jünger gewesen bist, waren wir des Öfteren dort. Gestern – du hast zu dem Zeitpunkt gerade Feuerholz gesammelt -, kam ein Bote und fragte mich, ob ich in der Lage sei, im Verlauf des heutigen Tages vorbeizukommen und ihnen die entsprechenden Waren zu liefern. Wir werden gut dafür entlohnt.“
    „Und wieso um alles in der Welt braucht ein Dorf so viele Waffen? Für gewöhnlich versorgen wir die Leute doch eher mit handwerklichen Geräten, oder nicht?“
    Galdors Miene verfinsterte sich.
    „ Die Loroks sind der Grund.“
    Mi t einem Mal wurde Benalir hellhörig. Er wusste nicht besonders viel über die ´mörderischen Kreaturen`, wie sein Vater sie zu nennen pflegte, nur, dass sie eine Kreuzung aus Mensch und Löwe darstellten und sich üblicherweise fernab von menschlichen Siedlungen aufhielten. Geschichten über jene mysteriösen Geschöpfe hatten ihn schon als Kind interessiert und diese Neugierde war bis zum heutigen Tage bestehen geblieben.
    „Was ist mit den Loroks? Du hast mir einmal erzählt, sie würden nur tief im Gebirge hausen.“
    „Nun, wie es scheint, gehören diese Zeiten der Vergangenheit an. Laut dem Dorfboten überfallen diese Bestien immer mehr Siedlungen in unserer Gegend. Sie plündern und brandschatzen, bevor sie sich anschließend wieder in die Berge zurückziehen. Niemand weiß, wo sie sich dort genau aufhalten. Nur eines steht fest: Das Hügelland ist in keinem Fall mehr ein friedliches und sicheres Gebiet.“
    Seine Stimme hatte sich in ein Flüstern verwandelt und er wirkte sichtlich beunruhigt ob dieser dramatischen Schild- erungen.
    „Jedenfalls würden sich die Bewohner Agalams mehr als glücklich schätzen, anständiges Kampfmaterial an ihrer Seite zu wissen. In nahezu jedem Wirtshaus verbreiten sich neue G erüchte, aus welchem Grund die Loroks ihr natürliches Territorium neuerdings verlassen, und die allgemeine Furcht wächst in diesen Tagen beständig.“
    Galdor verfiel in ein gedankenvolles Schweigen und Benalir nutzte die Gelegenheit, um sich zu erkundigen:
    „Aber ist es dann nicht zu gewagt, die Schmiede zu verlassen? Ich meine, wenn die Loroks hier auftauchen …“
    „Ein Risiko ist immer vorhanden, ob wir nun hier verweilen oder umherziehen. Doch spätestens, wenn uns das Geld ausginge, müssten wir sowieso fort von hier; und Lebensmittel kaufen sich auch nicht von alleine ein.“
    Galdor stand auf und streckte sich.
    „So, jetzt, da du hoffentlich satt und ausgeschlafen bist, wirst du mir ja sicher beim Beladen behilflich sein, nicht wahr?“
    Er zwinkerte und verschwand im Innern der Schmiede.
    Sowie Galdor wieder ins Freie trat, bemerkte
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