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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)
Autoren: Simon André Kledtke
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Grisard.“
    Grisard setzte ein Lächeln auf. „Du vergisst, Sacerak, dass ich drei Jahre lang dein Lehrer und Mentor gewesen bin. Meiner Meinung nach warst du einer der talentiertesten, wenn nicht gar der talentierteste meiner Schüler. Ich muss daher nicht hervorheben, dass unsere Verbindung enger ist als die anderer Personen.“
    Saceraks Augen blitzten gefährlich und ein Hauch von U nmut spiegelte sich in seiner Miene wider.
    „Ihr wisst also jederzeit, wo ich mich aufhalte und seid in der Lage, mir zu folgen?“
    „Oh nein, keineswegs“, entgegnete der alte Mann eilig. „Selbstverständlich kann ich mich an deine Fersen heften, aber nur, sofern ich deinen Aufenthaltsort kenne. Ansonsten habe ich keinen blassen Schimmer, wo du dich herumtreibst. Ich glaube, das würde den Schutz des Persönlichen doch gehörig in Mitleidenschaft ziehen.“
    „In der Tat, ja“, erwiderte Sacerak mit einem bissigen Unte rton und sein Blick verweilte auf den Wogen des Ozeans. Der Regen ließ nach und auch der Wind klang mehr und mehr ab, sodass eine Unterredung nun leichter fiel. Sacerak blickte sein Gegenüber durchdringend an.
    „Und wie komme ich zu dem Vergnügen, Euch trotz al lem hier vorzufinden? Ich war der Ansicht, dass dies ein Küstenstreifen ist, der sich nicht allzu großer Bekanntheit erfreut.“
    Grisard runzelte die Stirn und fuhr sich mit der Hand durch das strähnige Haar.
    „Da stimme ich dir zu. Soweit ich weiß, sind wir beide bis zum heutigen Tage zwei von wenigen menschlichen Personen, die diesen Ort je gesehen und auch betreten haben. Das sind selbstverständlich alles nur Vermutungen meinerseits, ich bin mir jedoch sicher, dass du einen vom Namen her kennen solltest. Der Magier Riduhel müsste dir etwas sagen.“
    Ein kaum zu übersehendes Funkeln trat blitzartig in Saceraks grüne Augen. Seine Stimme verwandelte sich in ein Flüstern. „Riduhel, einer der drei legendären Magier des alten Zeitalters. Der größte Hexenmeister aller Zeiten! Natürlich sagt mir dieser glorreiche Name etwas!“
    Grisard nickte . „Das dachte ich mir. Stellte er nicht das Thema deiner Abschlussprüfung in magischer Geschichte dar? Jedenfalls, namhafte Historiker gehen davon aus, dass sowohl Riduhel als auch seine damaligen Mitstreiter, Noduhel und Mirgrimm, einen bestimmten Ort ausgewählt haben, wenn es darum ging, neue Grenzen der Zauberei durch diese und jene Experimente festzulegen. Nicht wenige sind der Auffassung, dass es sich bei der mysteriösen Lokalität um die Küste handelt, wo wir uns in diesem Moment aufhalten. Allerdings ist ihre Lage im Laufe der Jahre immer mehr in Vergessenheit geraten, und mittlerweile schert sich niemand mehr darum.“
    Sacerak machte einen interessierten und zugleich ärgerlichen Eindruck: „Eure Geschichten sind wieder einmal in höchstem Maße belehrend, Grisard, doch Ihr kommt nicht zum Punkt! Ich warte immer noch auf eine Erklärung, weshalb Ihr überhaupt hier seid, und wie um alles in der Welt Ihr es fertig gebracht habt, mich aufzuspüren!“
    Seine Worte ließen Grisa rd wachsam blicken; er geriet jedoch nicht aus der Fassung.
    „Was deinen Aufenthaltsort betraf, so war mir d as Glück zweifellos hold. Ich bin ein wenig durch die Lande gezogen.“
    Sacerak schaute skeptisch drein. Die Erklärung seines alten Lehrers kam nicht wirklich überzeugend herüb er, er behielt es sich aber vor zu schweigen, und bedeutete Grisard mit einer ausladenden Geste, dass er fortfahren solle.
    „Nun , Sacerak, mir ist bewusst, dass du überaus interessiert daran bist, zu erfahren, warum ich dich bei solch einem grässlichen Wetter an einer Küste aufsuche, von der du bis vor kurzem noch geglaubt hast, sie wäre im Grunde kaum einem Menschen bekannt.“
    „Allerdings, das interessiert mich wirklich sehr, und ich hoffe für Euch, dass Ihr eine schlüssige Begründung vorz uweisen habt“, zischte Sacerak und seine linke Hand machte eine langsame Bewegung zu seiner Manteltasche hin.
    Grisard hatte dies gar nicht wahrgenommen. „Ich mache es kurz“, fuhr er ungerührt fort. „Eigentlich möchte ich nichts, als dich von deinem Vorhaben abbringen, das dich seit so langer Zeit in seinen Bann gezogen hat.“
    Saceraks Hand erstarrte augenblicklich; seine Miene hatte sich in eine Maske aus Entsetzen un d Fassungslosigkeit verwandelt und seine ohnehin schon harten Gesichtszüge wirkten wie versteinert. Auf einmal blickte er überwältigt drein.
    „Mein Vorhaben? Ich verstehe nicht
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