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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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während der Lebensspanne eines gewissen Pierre Marquanteur daran etwas ändern sollte.
    Tausend Jahre...
    Eine Zeitspanne, die die Vorstellungskraft jedes Menschen letztlich überschritt.
    Auch das unterscheidet uns von den Krakenähnlichen, überlegte Marquanteur. Sie sind uns letztlich genauso weit überlegen wie wir den Menschenaffen im Dschungel von Sumatra...
    Ein Geräusch riss Marquanteur aus seinen Gedanken heraus.
    Er horchte auf.
    Was seine Ohren da vernahmen, hörte sich nach einem Schiffsmotor an.
    Es fuhr flußabwärts, also genau in seine Richtung.
    Viele motorisierte Flußboote gab es in diesem Teil Indochinas nicht. Und von einem der wenigen, die sich hier her, in dieses absolut unwegsame Gebiet wagten, hatte der ehemalige Fremdenlegionär noch vor kurzem gehört!
    Die L'OISEAU DE FEU des Chinesen Sung.
    Wenn der ihn an Bord nahm, war seine Weiterreise gesichert.
    Dann spielte es auch keine Rolle, ob er noch einmal den Fischern begegnete, die Jagd auf ihn machten.
    Marquanteur holte den Einbaum aus dem Versteck, setzte sich hinein und stieß sich mit dem Paddel vom Ufer ab.
    Es war riskant, was er tat.
    Schließlich war es ebensogut möglich, daß es sich bei dem Schiff nicht um die L'OISEAU DE FEU handelte, sondern um ein anderes Flußboot, dessen Besitzer gar nicht daran dachte, einen völlig mittellosen und ziemlich abgerissenen Dschungelstreuner an Bord zu nehmen.
    Aber das mußte er riskieren.
    Wenn er abwartete, bis das Schiff näher heran war, so daß er es sehen konnte, würde es zu spät sein, um ausreichend auf sich aufmerksam machen zu können, das Flußschiff einzuholen und an Bord zu kommen.
    Pierre Marquanteur stieß das Paddel energisch ins dunkle Flußwasser und trieb den Einbaum vorwärts. Die Flußströmung lenkte den Kurs erheblich ab. Trotzdem versuchte er, mehr und mehr in die Flußmitte zu gelangen.
    Das Flußschiff kam heran.
    Der Motor dröhnte und störte die Ruhe des Dschungels. Vögel stoben auf, in Dutzenden von Baumkronen war der Schlag von Flügeln zu hören.
     
    Hier und da kreischte ein Tier.
    Ansonsten verstummte das Dschungelkonzert, das in den letzten Stunden Marquanteurs Ohren mit gleichförmiger Eintönigkeit berieselt hatte.
    Es war tatsächlich die L'OISEAU DE FEU, die da in voller Fahrt auf ihn zusteuerte.
    Marquanteur ließ sich mit seinem Boot treiben.
    Die L'OISEAU DE FEU würde ihn schon einholen.
    Er winkte zu dem Schiff hinüber und erkannte Heng, einen der Khmer-Gehilfen des chinesischen Schiffseigners.
    Aber Heng sah ihn nur an. Er winkte zunächst nicht zurück, zögerte.
    Dann, endlich...
    Er erkannte ihn.
    Wenig später stand auch Monsieur Sun an der Reling seines Schiffes.
    Heng eilte neben ihn.
    Er hielt ein Tau bereit.
    Die L'OISEAU DE FEU näherte sich. Marquanteur veränderte den Kurs seines Einbaums so, daß beide Wasserfahrzeuge sich unweigerlich treffen mußten.
    Heng warf ihm das Tau zu.
    Marquanteur schnappte es auf, machte es vorne an seinem Boot fest, das dadurch von der L'OISEAU DE FEU ins Schlepp genommen wurde.
    Eine Strickleiter wurde herabgelassen.
     
    Marquanteur kletterte am Schiffsrumpf empor.
    Heng ergriff den Arm des ehemaligen Fremdenlegionärs und zog ihn weiter hinauf. Marquanteur überwand die Reling. Er atmete tief durch.
    "Freut mich wirklich, Sie zu sehen, Monsieur Sun!" stieß er hervor. "Mon Dieu, ich habe eine unruhige Zeit hinter mir. Sie fahren flußabwärts?"
    Sun nickte.
    Das Gesicht des Chinesen blieb regungslos.
    Es war nicht erkennbar, welche Gedanken hinter seiner Stirn zu finden waren.
    "Der Himmel muß Sie geschickt haben, Sun."
    "Ich weiß es nicht", war die ausweichende Antwort.
    "Oder meinetwegen die Mächte, an die Sie glauben. Die Geister oder weiß der Geier was. Ist mir ganz egal. Tant pis!
    Alors..." Marquanteur stutzte einen Augenblick lang. Er hatte das dumpfe Gefühl, daß irgend etwas nicht stimmte. Eine Vorahnung, mehr war es nicht. Ein ungutes Gefühl in der Magengegend, aber dessen Ursache schob Marquanteur im Augenblick noch darauf, daß er seit Tagen nichts außer Waldfrüchten gegessen hatte. Eine Kost, an die sein Bauch nicht gewöhnt war.
    "Ich weiß nicht, ob es wirklich ein besonders guter Zeitpunkt für ein Zusammentreffen ist", sagte Sun.
    "Wenn Sie sich über die Bezahlung Sorgen machen - sobald wir in einer Stadt sind, in der es eine Bank gibt, könnte ich dafür sorgen..."
    "Machen Sie sich keine Sorgen", sagte Sun.
    "Sie vertrauen mir?"
    "Ihnen und Mr.Logan. Er - sehr reicher
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