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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte
Autoren: Joan D.Vinge
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prächtig funkelnde Lichter den Raum zwischen Himmel und Erde auszufüllen begannen. Es flackerte und flimmerte wie ein Polarlicht und sah aus wie ein riesiger, mit Kerzen geschmückter Tannenbaum, der ständig seine Form veränderte.
    Natürlich war es keines von beidem, und wiederum doch, nur viel gewaltiger. Und unter dieser überirdischen Erscheinung sahen sie noch Hunderte von kleinen Lichtern, die sich auf den Schlitten zubewegten.
    Als diese Lichter näher kamen, sahen die beiden, die sich im Schlitten ängstlich und zugleich ergriffen von diesem Schauspiel aneinanderklammerten, daß diese flackernden Lichter am Boden Kerzen waren. Sie steckten in Leuchtern, deren Gestalt ebenfalls an Tannenbäume erinnerte: Und jedes dieser Lichter wurde von einem kleinen Wesen über den Kopf gehalten, das einem kleinwüchsigen Menschen ähnelte — nein, vielmehr dem Elfen, den Claus für Else geschnitzt hatte. Und diese Wichtlein waren genauso gekleidet, wie es die Märchen von den Elfen zu berichten wußten: mit einem spitzen Hut, einem wollenen Kittel, einem ledernen Gürtel, einem Wams aus Fell und mit spitz zulaufenden Stiefeln, die aufgerichteten Schnäbeln glichen. Alles, was sie am Leib trugen, war so bunt und schreiend wie ein Regenbogen.
    Diesem Lichterzug eilte zudem noch ein seltsam melodischer Gesang voraus. Doch was diese Elfen dort sangen, konnten Anya und Claus erst verstehen, als diese Wesen den Schlitten schon fast erreicht hatten. Da begriffen sie, daß Hunderte von Stimmen beständig dasselbe Wort im Chor wiederholten: »Willkommen, willkommen.«
    Claus und Anya saßen immer noch bewegungslos und gebannt auf ihren Plätzen, während Donner und Blitz verwunderte Blicke tauschten und sich fragten, was das alles zu bedeuten habe, als die winzigen Männlein einen Halbkreis um den Schlitten bildeten.
    Eines dieser Männlein trat nun vor. Es war schon älter, hatte schütteres weißes Haar und ein verhutzeltes, rotbäckiges Gesicht, das von einem Bart eingerahmt war. Es sah wie ein Gelehrter aus mit seiner Brille und hatte doch etwas Würdevolles an sich wie ein Anführer. Die anderen Wesen stellten sich hinter ihm auf und schienen atemlos zu sein vor Erwartung. Ihre Mienen verrieten Neugier, eine verhaltene Schüchternheit, aber auch eine unverhohlene Zuneigung und Herzlichkeit, als sie das erschrockene Menschenpaar im Schlitten betrachteten.
    »Willkommen!« rief der weißhaarige Elf. Anya ließ einen dünnen, erstickten Schrei hören, als dieses seltsame Wesen der Märchen und Mythen das Wort an sie richtete.
    »Die . . . die . . . Vendequm?« stammelte Claus, seiner Sprache kaum mächtig. Er war nun überzeugt, daß er träumte. Die Vendequm existierten nur als Fabelwesen in Kindermärchen.
    »Das kleine Volk?« griff Anya die Worte ihres Mannes auf und sah den Wicht mit großen Augen an.
    »Wir ziehen es vor, Elfen genannt zu werden, wenn es euch recht ist«, sagte der Zwerg mit dem weißen Haar.
    »Ihr ... ihr . . . ihr . . .«, stotterte Claus und vermochte den Satz nicht zu beenden. Er blinzelte dabei ununterbrochen, weil er seinen Augen nicht trauen wollte.
    »Ich werde Dooley genannt«, fuhr der Sprecher der Wichtlein lächelnd fort. »Wir haben euch erwartet.«
    »Erwartet . . . uns?« sagte Claus fassungslos.
    »Seit langer, langer Zeit«, bestätigte Dooley mit leuchtenden Augen. »Fast hätten wir die Hoffnung aufgegeben.«
    Claus fragte kopfschüttelnd: »Wo sind wir?« Er wagte kaum zu flüstern.
    »Daheim«, sagte Dooley schmunzelnd und deutete auf die Lichter.
    »Nein, nein, nein«, widersprach Anya und hob die Hand, um in eine andere Richtung zu weisen. »Unser Heim liegt fern von hier . . .«
    »Nicht mehr«, unterbrach Dooley sie sanft. »Das ist nun euer Heim.«
    »Was?« Anya wandte sich an Claus, verwirrter und verstörter als je zuvor. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Du verstehst wohl nicht«, blieb Claus beharrlich bei seiner Meinung, während er den weißhaarigen Elfen ansah. »Wir wohnen in einem Dorf, das weit entfernt liegt.« »Ihr werdet sehen, ihr werdet sehen . . .«, murmelte der Elf gutmütig und schüttelte wieder lächelnd den Kopf, obwohl er sich nun weitere Erklärungen ersparte.
    Während vorne geredet wurde, stahlen sich hinten vier Elfen von der Versammlung fort und bewegten sich geräuschlos um den Schlitten herum. Der Anführer dieser vier war ein impulsiver junger Elf namens Fleck, der wichtigere Dinge im Kopf hatte als den Zustand seiner Garderobe, wie der
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