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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte
Autoren: Joan D.Vinge
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mit gespielter Entrüstung: »Als wenn ich nicht schon genug zu tun hätte, muß ich nun auch noch den Lehrer spielen!«
    Joe und Cornelia blickten sich betreten an. »Schule!?« riefen sie beide zugleich mit langen Gesichtern.
    Santa Claus begann zu lachen, daß sein herzhaftes Ho-ho-ho durch die Halle rollte und alle Elfen, die sich hier versammelt hatten, hochsahen und zufrieden lächelten. Santa lachte wieder. Jetzt würde alles wieder ins Lot kommen.
    In ihrer Mitte ging Fleck nun auf seinen alten Rivalen Puffy zu und streckte ihm die Hand hin. Beide waren zu der Einsicht gekommen, daß es im Grunde keine Kluft zwischen ihnen gab. Flecks Glaube an Veränderung und Fortschritt konnte allen zu einem glücklicheren Leben verhelfen – den Kindern und den Elfen, wenn er sich mit Puffys Respekt für Tradition und sorgfältige Handwerkskunst paarte. Die beiden Elfen schüttelten sich die Hände und gelobten in ihren Herzen, eine fruchtbare Verbindung ihrer Talente und Fähigkeiten herzustellen. Die Elfen, die die beiden umringten, riefen »Hurra!«, daß die Balken zitterten.
    Santa Claus schmunzelte, als er die Jubelrufe hörte und überall nur lächelnde Gesichter sah. Er war so glücklich wie noch nie in seinem Leben . . . und das hatte ja nun schon ziemlich lange gedauert. Seine Familie war komplett, der verlorene Elf wieder heimgekehrt, und er dachte daran, daß er noch gestern um diese Zeit an sich und der Welt verzweifelte, weil die Kinder nicht mehr an ihn glaubten und die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes vergessen hatten. Jetzt war er überzeugt, daß nichts unmöglich sei. Er hatte Vertrauen zu den Kindern, die einmal die Geschicke der Welt lenken würden, und als er auf Joe und Cornelia hinuntersah, wußte er, daß er seinen Glauben an die Kinder nie wirklich verlieren würde, so wenig wie die Kinder den Glauben an ihn. Er dachte zurück an seinen ersten Weihnachtsabend im Elfendorf und an die zahllosen Weihnachtsabende, die inzwischen vergangen waren. Gleich morgen würde er ernsthaft mit seinen Weihnachtsvorbereitungen beginnen, damit es diesmal ein ganz besonders schönes und fröhliches Fest werden sollte . . .
     
    Und so, wie Santa Claus nie wirklich den Glauben an Weihnachten aufgab, hatten auch die Kinder der Welt ihn nicht vergessen oder den Glauben an ihn verloren. Das bewiesen schon bald die Briefe, die täglich in größerer Anzahl, auf dem Rücken der Winde getragen, am Nordpol eintrafen — liebevolle und auch reumütige Briefe:
    Lieber Santa Claus, hatte ein fünf Jahre alter Junge mit Hilfe seiner Mutter gekritzelt. Ich heiße Jimmy. Es tut mir sehr leid, daß ich im letzten Jahr Deine Geschenke weggeworfen habe. Willst Du wieder mein Freund sein? Diesmal wünsche ich mir ein Zweirad, einen Baseballschläger und . . . Lieber Santa, schrieb ein kleines Mädchen in Schönschrift. Ich bin froh, daß es Dir wieder gutgeht. Mir hat nämlich der Lollipop, den ich im letzten Jahr zu Weihnachten bekommen habe, gar nicht gefallen. Ich bin davon luftkrank geworden. Seither bin ich immer brav gewesen. Ich möchte eine Puppe mit roten Locken . . .
    Lieber Santa, schrieb ein anderer Junger, bitte sei nicht mehr böse, daß wir im vergangenen Jahr so garstig zu Dir gewesen sind. Mein kleiner Bruder wünscht sich eine Gitarre, doch meine Mutter sagt . . .
    Santa saß in seinem Lehnstuhl, die Brille auf der Nase, und las einen Brief nach dem anderen, bis ihm die Augen schmerzten und er von einem Ohr zum anderen lächelte. Er schien die Stimmen der Kinder zu hören, während er ihre Briefe las, sie waren wie ein Chor, der von Liebe und Freude singt — die wunderbarste Musik, die er sich vorstellen konnte.
    Endlich war ein langer Arbeitstag wieder zu Ende, und er lehnte sich seufzend zurück, während ihm Anya eine Tasse mit heißem Kakao brachte. Er bettete die Füße hoch, beobachtete das Farbenspiel des Kaminfeuers und ließ sich von den glücklichen Stimmen ein Schlaflied vorsingen, bis er zufrieden vor dem Kaminfeuer einschlummerte.
    Anya, die im Durchgang zum Schlafzimmer stand, lächelte liebevoll. Sie hatte eben die beiden Kinder zu Bett gebracht, und überall im Dorf suchten die Elfen und auch die Rentiere ihr Nachtlager auf, um sich von ihrem Tagwerk auszuruhen. In der vollkommenen Stille der Polarnacht begannen die Lichter das Elfendorf nach und nach zu erlöschen, bis es verschmolzen war mit der Dunkelheit, die über die weite Ebene gebreitet war. Doch über dem Berg, in dem sich die
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