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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte
Autoren: Joan D.Vinge
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verwies Fleck mit einem Nicken auf die Tiere. »Kümmere dich um das Gespann, Fleck.«
    Fleck sah auf Boog und verwies ihn fast auf die gleiche Weise: »Du hast ihn gehört, Boog. Kümmere dich um das Gespann.« Und mit einem fröhlichen Winken entband er sich von dieser Pflicht.
    Gehorsam begann Boog die beiden Rentiere auszuspannen, während Dooley Claus und Anya wieder zum Schlitten geleitete.
    »Ich begreife das nicht«, murmelte Claus, während er gehorsam wieder den Kutschbock bestieg. »Unser neues Heim, sagtet ihr? Aber da ist doch nichts.« Er bewegte die Hand über die spiegelnde Ebene. »Seht nochmal hin«, sagte Dooley lächelnd.
    Claus und Anya richteten folgsam wieder den Blick auf die leere Schneewüste. Und während sie so schauten, begann sich vor ihren staunenden Augen eine unglaubliche Verwandlung zu vollziehen. Wo soeben nichts gewesen war als flackerndes Licht von zahllosen Fackeln unter einer märchenhaften Sternenpyramide, ragte nun ein gewaltiger schneebedeckter Berg auf. Und darunter kam jetzt, wie von Zauberhand erbaut, ein ganzes Dorf zum Vorschein.
    Claus faßte nach Anyas Hand, und während sie seinen Händedruck erwiderte, sahen sie sprachlos auf dieses neue Mirakel. Die Wunder häuften sich nun so rasch, daß sie mit dem Staunen gar nicht mehr nachkamen.
    Ein breiter, von Tannen markierter und Laternenlicht erleuchteter Pfad führte über den Schnee zu dem fernen Dorf. Das Dorf selbst bestand nicht aus einzelnen Häusern, sondern schien aus einem Stück gemacht wie die Scheunenwohnung, wo sie kürzlich noch ein ganz normales Weihnachtsfest gefeiert hatten. Doch diese Behausung war ein viel auffälligeres und komplizierteres Gebilde und hatte viel größere Dimensionen — für kleinere Leute. Sie konnten zahllose kleine Dachtraufen, winzige Schornsteine und Türmchen an allen Ecken und Enden erkennen, alles dick mit Rauhreif überzogen, wie ein zuckerbestäubtes Lebkuchenhaus. Etwas an diesem buntbemalten Dorf, das so perfekt, heiter und schön aussah, gemahnte Claus an seine Spielzeuge: Ihm war, als sähe er eine zum Leben erweckte Spielzeugstadt. Donner und Blitz, denen man soeben die Zugriemen abnahm, waren nicht minder verwundert über diese Vision und tauschten wieder Blicke, um sich zu bestätigen, daß sie beide dasselbe sahen.
    »Wo – wo ist denn das so plötzlich hergekommen?« fragte Anya so leise, daß man ihre Frage kaum verstehen konnte. »Das war schon immer da«, suchte Dooley sie zu beruhigen. »Nur kann es eben nicht jeder sehen, versteht ihr?« Er wandte sich an die versammelten Elfen und rief: »Kommt, meine elfischen Mitbürger! Bringt sie in ihre Wohnung! Geht voraus und folgt, folgt und geht voraus!« Die wartenden Elfen drängten begierig herbei und nahmen die leeren Zugriemen des Schlittens auf. Claus und Anya, die über ihnen auf dem Bock saßen, klammerten sich mit geweiteten Augen an den Schlitten und aneinander, als die Elfen sich anschickten, sie zu ihrem Dorf zu ziehen. Dabei sahen die Elfen beständig hinauf zu ihren Gästen mit vor Begeisterung leuchtenden Gesichtern.
    Fleck folgte hinter dem Schlitten, als stünden dessen Insassen unter seinem persönlichen Schutz. Honka und Vout blieben, wie immer, ihm zur Seite. Vout sah hoch zu Claus und zurück auf seine Freunde. »Er ist nett, nicht wahr, Fleck?« murmelte er.
    Fleck strahlte, als wäre das alles seine Idee gewesen. »Ich sag’ euch, Jungs, dieser Mann stärkt mein Selbstvertrauen.« Honka und Vout lachten pflichtschuldig.
    Anya blickte hinunter, als sie das gutmütige Lachen hörte, sah wieder über das Heer der Elfen hin, das sie umgab, und dann auf das näher rückende Dorf. »Ist das nicht komisch«, murmelte sie, »daß ich mich nicht mehr fürchte?« Sie sah auf ihren Mann. »Was ist das nur?« fragte sie, wenn sie auch keine Antwort erwartete.
    »Vielleicht ist es ein . . .?« Claus streckte ihr die Hand hin. »Ein Traum?« Anya zwickte ihn kräftig in die Haut, und er fuhr zusammen. »Nein«, sagte er mit einem schwachen Kopfschütteln, »wir sind wach.«
    Endlich erreichten sie die Tore der kleinen Stadt. Auf Dooleys Geheiß hin kletterten Claus und Anya vom Schlitten herunter und folgten ihm, während Boog die Rentiere führte.
    Dooley blieb vor den noch geschlossenen Toren der Stadt stehen und lächelte stolz. Er hob eine Hand, weil er jetzt die Gäste mit der offiziellen Rede willkommen heißen wollte, die er seit Jahrhunderten in Erwartung dieses Moments einstudiert hatte. Als er den
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