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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt?
Autoren: Janice Maynard
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die Hände. „Du warst sehr wichtig für mich, Olivia.“
    „Ach ja?“
    „Nein, wirklich. Das musst du mir glauben. Bevor wir uns begegneten, war ich schon mit vielen Mädchen zusammen gewesen. Aber du warst etwas Besonderes.“
    Schweigen.
    „Du hast mich immer zum Lachen gebracht, selbst wenn mir nicht danach zumute war. Ich habe dich so wahnsinnig begehrt, dass es wehtat. Glaub mir, ich wollte dich nie verletzen. Doch ich hatte meinem Vater ein Versprechen gegeben.“
    „Aber sicher!“
    „Ich verstehe, dass du zynisch bist, aber es stimmt. Meine Brüder, Cousins, Cousinen und ich mussten unserem Vater und Onkel schwören, falsche Namen zu benutzen und nie jemandem zu sagen, wer wir wirklich waren. Nur unter der Bedingung durften wir auswärts studieren und uns ohne Bodyguard bewegen.“
    „Du hast mit mir geschlafen, durftest mir aber nicht so etwas Selbstverständliches anvertrauen wie deinen richtigen Namen? Das darf doch wohl nicht wahr sein!“ Diesmal sprang sie auf und lief erregt im Zimmer hin und her.
    Er richtete sich auf und folgte ihr mit den Blicken. Dieser sanfte Schwung der Hüften, die bebenden Brüste … „Ich wollte es dir sagen, aber ich musste erst meinen Vater um Erlaubnis fragen. Und bevor ich das tun konnte, hatte er einen Herzinfarkt, und ich musste England Hals über Kopf verlassen.“
    Sie blieb vor ihm stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann soll ich wohl noch dankbar sein, dass du mir einen Zettel hinterlassen hast? Mit acht herzerwärmenden Worten darauf: ‚ Liebe Olivia, ich muss nach Hause fliegen. Entschuldige .‘“
    Wie unter einem Schlag zuckte er zusammen. „Ich hatte keine Zeit.“
    „Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wie demütigend es war, dass ich mich in der Verwaltung nach dir erkundigen musste, nur um zu erfahren, dass du nicht mehr eingeschrieben warst? Wie peinlich es war, um weitere Informationen bitten zu müssen, die man mir natürlich nicht geben konnte, wegen deiner Privatsphäre und so. Noch nie hatte ich mich so geschämt. Und ich war wütend auf mich, weil ich so naiv gewesen war, so dumm.“
    „Nein, das warst du nicht“, sagte er sofort. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was er ihr damals angetan hatte „Es tut mir so leid.“
    Zornig stampfte sie mit einem Fuß auf. Anscheinend hatte sie doch etwas von dem Temperament ihrer Mutter geerbt. „Das nützt mir nun auch nichts mehr! Und es erklärt nicht, warum ich dich weder über deine E-Mail-Adresse noch unter deiner Handynummer erreichen konnte.“
    „Beides hatte ich mir nur für die Zeit in England angeschafft. Als die vorbei war, habe ich sie stillgelegt. Ich wollte einen klaren Schnitt machen.“
    „Das ist dir ja auch gelungen!“
    „Ich wollte dir wirklich nicht wehtun. Aber hier hat mich dann alles überrollt. Eine Woche lang war ich rund um die Uhr im Krankenhaus. Als Dad dann wieder zu Hause war, verfiel er in einen solch depressiven Zustand, dass mein Bruder Jacob und ich ihn nicht allein lassen wollten. Wir haben versucht, ihn aufzumuntern, haben ihm vorgelesen und mit ihm zusammen Musik gehört. Ich hatte kaum eine Minute für mich.“
    „Okay, Kieran.“ Sie nickte langsam. „Ich habe begriffen. Du hattest für ein paar Wochen deinen Spaß mit mir. Gott, war ich naiv! Anfangs bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass du mich fallen gelassen hast wie eine heiße Kartoffel. Ich habe mir alle möglichen Erklärungen für dein Verhalten zurechtgelegt, weil ich immer noch glaubte, uns hätte etwas Besonderes verbunden.“
    „So war es doch auch, verdammt noch mal!“
    „Aber offensichtlich nicht besonders genug, sonst hättest du zum Telefonhörer gegriffen und mich angerufen. Du musst doch gewusst haben, dass ich wieder in Kalifornien war. Aber das war dir wohl ganz egal. Eigentlich sollte ich mich bei dir bedanken. Denn ich habe aus dieser Erfahrung viel gelernt. Ich bin schnell erwachsen geworden. Du warst scharf auf mich, und ich war ein leichtes Opfer. Du brauchst also kein schlechtes Gewissen mehr zu haben. Das war alles. Mehr habe ich dir nicht zu sagen.“
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging in Richtung Tür, die allerdings genau in diesem Augenblick von draußen aufgestoßen wurde. Der Zimmerkellner kam mit dem Essen herein, und Olivia musste ihm ausweichen. Er rollte den üppig beladenen Teewagen ans Fenster und verließ lächelnd den Raum, nachdem Kieran ihm ein stattliches Trinkgeld zugesteckt hatte.
    Es duftete verführerisch, und
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