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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt?
Autoren: Janice Maynard
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war selbstzerstörerisch und dumm.
    „Hör auf!“ Energisch stieß sie ihn zurück, als er nach ihr greifen wollte. „Das ist mein voller Ernst. Ich lasse nicht zu, dass du mich verführst, damit ich deinen Bedingungen zustimme.“
    „Das nehme ich dir nicht ab. Was gerade passiert ist, beweist doch nur, wie stark wir voneinander angezogen waren – und immer noch sind.“
    „Wenn du glaubst, dass du da weitermachen kannst, wo wir aufgehört haben, muss ich dich enttäuschen.“
    „Tatsächlich? Ich hatte eben den Eindruck, dass wir beide nichts dagegen hatten.“
    Verärgert wandte sie sich ab. „Es ist spät. Ich muss gehen.“
    „Ach ja?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Olivia kühl. Wer ihn so stehen sah, wäre nicht auf die Idee gekommen, dass er sie vor wenigen Sekunden noch in den Armen gehalten und wie wahnsinnig geküsst hatte. „Du kannst nicht vor mir davonlaufen, Olivia. Es nützt nichts, wenn du den Kopf in den Sand steckst. Wir sind noch lange nicht fertig miteinander.“
    Olivias Handy meldete sich. Sie blickte auf das Display. Ihre Mutter hatte eine SMS geschickt. Oh, nein … Sie sank auf den nächsten Stuhl.
    Kieran legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Was ist los?“
    „Der Flug ist verspätet. Einer von Mutters verrückten Fans ist auf dem Flugplatz aufgetaucht. Als er versuchte, die Absperrung zu durchbrechen, hat die Polizei ihn festgenommen.“
    Er runzelte die Stirn. „Mir passt es gar nicht, dass Cammie solchen Situationen ausgesetzt ist.“
    Wütend sah sie ihn an. „Zum einen nehmen meine Eltern alles sehr ernst, was mit Cammie zusammenhängt. Zum zweiten geht dich das gar nichts an. Ich bin ihre Mutter. Und es ist meine Sache, für ihre Sicherheit zu sorgen.“
    „Aber versteh doch, Olivia“, sagte er sanft. „Du musst nicht mehr für all das allein verantwortlich sein. Jedes Kind, das mein Blut in sich trägt, kann mit der Unterstützung des gesamten Wolff-Klans rechnen.“
    Olivia senkte den Kopf und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Wenn Cammie doch jetzt bei ihr wäre … „Ein Kind ist kein Besitz. Es ist sein eigener Mensch, auch wenn es erst fünf ist.“
    „Glaubst du, ich wüsste das nicht? Ich war ein Jahr jünger, als meine Mutter getötet wurde. Mein Bruder Gareth war als Einziger alt genug, um wirklich zu verstehen, was damals geschah. Aber ich habe trotzdem unter der ganzen Situation gelitten, und diese schrecklichen Tage stecken tief in meinem Unterbewusstsein. Ich war verwirrt, fühlte mich einsam und verlassen und ahnte mehr, als ich es wusste, dass mein Leben nie wieder so sein würde wie früher. Kein Kind sollte einen Elternteil verlieren.“
    Olivias schlechtes Gewissen meldete sich. Kieran Wolff hatte sie sehr verletzt. Aber hatte sie deshalb das Recht, ihrem Kind seinen Vater vorzuenthalten, auch wenn dieser Vater die meiste Zeit des Jahres abwesend war? Wie oft hatte sie sich schon mit dieser Frage herumgequält.
    Sie strich sich über die schmerzhaft pochenden Schläfen. „Okay, wir werden dich und deine Familie ein Wochenende besuchen. Sobald Cammie aus Europa zurück ist und den Jetlag überwunden hat. Aber das ist alles. Und mehr wird auch nie sein. Und falls du dein Versprechen nicht hältst und die Vermutung äußerst, ihr Vater zu sein, reisen wir sofort ab.“
    Sie stand auf und griff nach ihrer Handtasche. „Nichts und niemand auf der Welt ist wichtiger für mich als Cammie. Das solltest du nie vergessen. Gute Nacht, Kieran. Und träum süß.“
    Er folgte ihr zur Tür und hatte die Unverschämtheit, ihr noch einen festen Kuss auf die Lippen zu drücken, bevor er sie gehen ließ. „Ich werde bestimmt von dir träumen“, sagte er und strich ihr lächelnd mit einem Finger über die Wange. „Dass allerdings süß das passende Wort dafür ist, würde ich bezweifeln.“

3. KAPITEL
    Warten hatte Kieran schon immer gehasst. Die zehn Tage zwischen der letzten Auseinandersetzung mit Olivia und ihrem Eintreffen auf dem Wolff’schen Anwesen in den Bergen dehnten sich endlos. Besonders quälte ihn die Vorstellung, dass sie sich irgendwelche Entschuldigungen zurechtlegen könnte, um nicht zu kommen.
    Als Jugendlicher hatte er das große Elternhaus immer als bedrohlich empfunden, hatte sich darin wie in einem Burgverlies gefühlt. Das war jetzt besser, aber immer noch plagten ihn hier widerstreitende Empfindungen. Jedes Mal wenn er sich längere Zeit an einem Ort aufhielt, war es wieder da, dieses Gefühl,
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