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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)
Autoren: Chris Bradford
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traten zu Jack.
    »Ich verdanke dir mein Leben, Ninja Jack«, sagte Shonin und neigte in Dankbarkeit den Kopf. »Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun, aber wir müssen gehen, bevor die Samurai kommen.«
    »Ihr habt mehr als genug für mich getan«, erwiderte Jack und verbeugte sich seinerseits.
    Shonin klopfte Jack auf die gesunde Schulter.
    »Du hast für immer einen festen Platz in meinem Clan«, sagte er lächelnd. »Du musst uns nur finden!«
    Mit diesen Worten ging er, und es war an Soke, sich zu verabschieden.
    »Es stimmt mich traurig, das Dorf zu verlassen«, sagte der Großmeister und blickte über das Tal. »Hier haben wir in Harmonie mit dem Ring der Erde gelebt.«
    »Und euer Versteck?«, fragte Jack.
    »Das Gebirge ist nicht der Freund alter Menschen. Ich habe dort wahrscheinlich nicht mehr viele Jahre zu leben.«
    Jack wollte schon widersprechen, doch Soke hob die Hand. Die Erschöpfung der vergangenen Tage war seinem faltigen Gesicht deutlich anzusehen.
    »Warum nicht der Wahrheit ins Gesicht blicken? Man kann doch nichts dagegen tun.« Soke grinste. »Das Leben hat mich abgenutzt wie Wasser den Stein. Meine Zeit ist bald gekommen.«
    »Sie reicht hoffentlich noch, um Hanzo auf seine Aufgaben als nächster Großmeister vorzubereiten.«
    Soke hob die Augenbrauen. »Er hat es dir erzählt? Ich muss ihm scheinbar zuerst einmal Verschwiegenheit beibringen.«
    »Der Frosch im Brunnen kennt das große Meer nicht«, sagte Jack.
    »Wie wahr.« Soke lachte leise. »Dass Hanzo in Wirklichkeit ein Samurai ist, nützt uns vielleicht allen. Vielleicht ist er unsere Rettung.«
    »Soke!«, rief Momochi, der die Clanmitglieder bereits versammelte. »Shonin will aufbrechen.«
    Der Großmeister hob die Hand zum Zeichen, dass er gleich kommen werde.
    »Du hast einen weiten Weg hinter dich gebracht, seit wir zum ersten Mal hier gestanden haben, Jack, aber du hast eine noch weitere Reise vor dir. Lasse dich von den fünf Ringen leiten und du wirst nach Hause zurückkehren.«
    »Was Ihr mir beigebracht habt, lässt mich hoffen, dass mir dies tatsächlich gelingen wird.« Jack verbeugte sich. »Außerdem habt Ihr mir gezeigt, dass ein einzelner Baum noch keinen Wald macht. Ich hatte mir geschworen, dass die Ninja immer meine Feinde sein würden. Jetzt werden sie immer meine Freunde sein.«
    Soke nickte wissend.
    »Wenn du je einem Ninja begegnest oder glaubst, es mit einem zu tun zu haben, benütze dieses geheime Handzeichen.« Der Großmeister legte die Hände aneinander, verschränkte die Mittelfinger und spreizte dann Daumen und kleinen Finger v-förmig ab. »Das ist das Drachensiegel. Ein Ninja wird es erkennen und dir helfen.« Er wandte sich zum Gehen. »Und noch ein letzter Rat: Sich zu verbergen ist die beste Verteidigung.«

57
Glücklicher Abschied
    Akiko und Jack kehrten langsam in das verlassene Dorf zurück. Sie gingen durch die Reisfelder, von denen die meisten zertrampelt worden waren, noch bevor man sie abernten konnte. Zum Glück hatten in einem Versteck unter dem Tempel noch Vorräte aus früheren Jahren gelagert. Ein beißender Geruch nach verbranntem Holz hing in der Luft. Aus Shonins Haus schlugen sogar nach fünf Tagen noch hin und wieder Flammen. Die Samurai hatten auch einige andere Häuser niedergebrannt, die meisten aber nur nach Reis und anderem Proviant durchsucht.
    Zu Jacks Erleichterung war Sokes Haus zwar geplündert, aber nicht angezündet worden. Sein Bündel lag vollkommen unbeschädigt im Geheimfach unter den Bodenbrettern. Dem Portolan war nichts passiert. Daneben lagen noch einige Rationen Reis und ein paar Kleider.
    Jack zog sich für die Reise um und ging wieder zu Akiko hinaus. Das einst blühende Dorf lag wie tot da und bot einen traurigen Anblick. Weder er noch Akiko wollten länger als nötig bleiben. Die Samurai konnten jeden Moment eintreffen.
    Akiko hatte kein Wort mehr gesprochen, seit sie sich von ihrem Bruder verabschiedet hatte.
    »Es tut mir so leid, dass er gehen musste«, sagte Jack.
    »Mir nicht«, erwiderte Akiko leise, aber mit fester Stimme. »Kiyosh i – ich meine Hanz o – ist dort, wo er eigentlich hingehört: bei seinem Clan und bei seinen Freunden. Sie sind jetzt seine Familie.«
    »Und du?«, fragte Jack. »Du hast ihn doch fünf Jahre lang gesucht.«
    Akiko nickte. »Und du hast ihn für mich gefunden. Meine kleine Libelle lebt und es geht ihr gut. Mehr brauche ich nicht zu wissen. Es war ein glücklicher Abschied.«
    Sie sah Jack hoffnungsvoll
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