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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)
Autoren: Chris Bradford
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rechts und links von ihnen zwei durch das Seil gehaltene Bambusstängel nach oben. Zwischen ihnen hing straff gespannt ein Kletterseil. Der Reiter aber, der hinter ihnen durch den Nebel brach, sah den Strick nicht. Er traf ihn an der Brust und riss ihn vom Pferd.
    Soke lächelte anerkennend. Zenjubos List, inspiriert vom Ring der Erde, war geglückt. Nur noch wenige Schritte trennten sie vom schützenden Unterholz.
    Zenjubo folgte dicht hinter ihnen. Die berittenen Bogenschützen waren den vier letzten fliehenden Ninja dicht auf den Fersen. Miyuki stolperte, aber Zenjubo fing sie auf und sie rannten weiter.
    Als die Reiter die Ninja fast eingeholt hatten, schoss plötzlich eine gewaltige Flammenwand aus dem Boden. Der Ring des Feuers, dachte Jack dankbar. Kajiya hatte ihn vorausblickend zu ihrer Verteidigung genutzt. Die Pferde wieherten in Panik und warfen ihre fluchenden Reiter ab.
    Jack stolperte durch das Unterholz und hörte etwas durch die Büsche sausen. Im nächsten Moment traf ihn ein mörderischer Schlag und er ging zu Boden.

55
Ninja oder Samurai?
    Als er aus der Bewusstlosigkeit erwachte, spürte er rasende Schmerzen wie von einem rot glühenden Schürhaken, der durch seinen Körper gestoßen wurde. Seine Augen öffneten sich flatternd. Neben ihm kniete mit besorgter Miene Akiko und stützte ihn.
    Wieder begann der glühende Schürhaken in ihm zu wühlen, diesmal fuhr er in seine linke Schulter. Zenjubo packte die blutige Pfeilspitze und zog sie mitsamt dem Schaft heraus. Jack schrie vor Schmerzen.
    »Ich habe ihn!« Zenjubo hielt den Pfeil triumphierend hoch. »Den ganzen.«
    Miyuki, die einen Lappen bereithielt, drückte damit von beiden Seiten fest auf Jacks Wunde, um die Blutung zu stoppen. Jack schrie wieder.
    »Mach doch nicht so ein Theater!«, schimpfte Miyuki. »Ich hatte auch einen Speer in der Schulter. Ich dachte, du bist ein Ninja und kein wehleidiger Samurai.«
    Jack sah, dass ihre Wunde bereits verbunden war. Blut sickerte durch den Verband. Ächzend vor Anstrengung setzte er sich bequemer hin. Auch im Schenkel spürte er jetzt stechende Schmerzen. Er zuckte zusammen, sagte aber nichts, denn er erinnerte sich, dass der Stich von dem spitzen Wurfstern stammen musste, mit dem er das Schloss hatte öffnen wollen und den er immer noch in der Tasche hatte, auf der er jetzt lehnte.
    Sie lagerten auf einer kleinen Lichtung tief im Wald. Offenbar hatte man ihn hierhergetragen. Tenzen lehnte an einem nahen Baum und drückte sich ein blutgetränktes Tuch an die Stirn. Auch andere Ninja erholten sich von ihren Verletzungen und der aufregenden Flucht. Shonin versorgte Sokes verletztes Bein. Hanzo hielt seinen Großvater an der Hand und versprach, sich nach ihrer Rückkehr ins Dorf um ihn zu kümmern.
    »Die Blutung kann ich stoppen«, sagte Miyuki. »Aber um die Wunde zu behandeln, brauche ich mehr Zeit.«
    Sie bildete das Handzeichen für sha, hielt die Hände über das Loch, das der Pfeil in Jacks Schulter gerissen hatte, und begann halblaut zu murmeln: »On haya baishirama taya sowaka…«
    Jack fühlte sofort ein warmes Kribbeln an der stechenden Wunde.
    Als Akiko sah, dass er bis auf Weiteres versorgt war, entschuldigte sie sich. »Ich glaube, jetzt muss ich erst einmal Kiyoshi und Soke erklären, warum ich hier bin.«
    Jack blickte ihr nach. Sie setzte sich neben Hanzo und begann zu sprechen. Auf Hanzos Gesicht malten sich in rascher Folge Schrecken, Freude, Trauer und schließlich Unglauben.
    »Aber ich bin ein Ninja, kein Samurai!«, protestierte er und wandte sich Hilfe suchend an Soke.
    Doch der Großmeister widersprach Akiko nicht, stattdessen sah er nur traurig und schicksalsergeben vor sich hin. Hanzo schien nicht zu wissen, ob er lachen oder weinen sollte.
    Akiko beugte sich zu ihm herab und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Du bist ein Samurai und ein Ninja?« Er riss erstaunt die Augen auf. »Kann ich auch beides sein?«
    Akiko nickte.
    »Dann bin ich genau wie der Tengu!«, rief er aufgeregt. »Bekomme ich auch ein Samuraischwert?«
    Akiko lächelte. »Natürlich.«
    »Ich habe gern einen Samurai als Schwester«, sagte Hanzo und umarmte Akiko.
    »Und ich freue mich, dass ich meine kleine Libelle wiederhabe«, flüsterte Akiko mit Tränen in den Augen und drückte ihn so fest an sich, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    Unterdessen war Momochi zu Jack getreten. Sein Gesicht war geschwollen und voller Blutergüsse.
    »Wirst du’s überleben?«, brummte er.
    Jack nickte, in der
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