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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)
Autoren: Chris Bradford
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Erwartung, dass Momochi ihn erneut mit Vorwürfen überschütten würde.
    »Gut, denn es wäre ja sinnlos, sich bei einem Toten zu entschuldigen.« Momochi verbeugte sich. »Soke hatte Recht. Du hast das Herz eines Ninja.«
    Jack erwiderte die Verbeugung sprachlos und zuckte zusammen. Seine Wunde hatte sich wieder geöffnet.
    Miyuki hielt ihn an der Schulter fest. »Nicht bewegen«, mahnte sie und riss einen Streifen Stoff zurecht, um ihn zu verbinden.
    »Momochi!«, rief Shonin plötzlich. Aus den Büschen tauchten weitere schwarz gekleidete Ninja auf. »Kajiya ist zurück. Ruf alle zusammen.«
    Die Ninja versammelten sich auf der Lichtung. Niedergeschlagen ließ Shonin den Blick über das kleine Häuflein Überlebender wandern. »Wo sind die Leute aus deiner Gruppe, Kajiya?«, fragte er.
    Der Schmied schüttelte traurig den Kopf. »Nur ich und Danjo sind übrig. Kato hat die Flucht nicht überlebt und die anderen wurden schon beim Überfall auf das Dorf getötet.«
    Einen Moment lang herrschte bedrücktes Schweigen.
    »Unsere Toten betrauern wir ein anderes Mal«, sagte Shonin ernst. »Heute Abend müssen wir überlegen, wie es weitergehen soll. Wir werden zunächst ins Dorf zurückkehren. Akechi wird bestimmt Soldaten dorthin schicken, aber wir müssten genügend Zeit haben, uns mit Proviant zu versorgen, bevor wir uns in unser letztes Versteck in den nördlichen Bergen zurückziehen. Zenjubo, schicke unseren schnellsten Läufer zu den Müttern und Kindern und richte ihnen aus, sie sollen sich auf die Reise vorbereiten. Wir brauchen all e …«
    »Shonin?«, rief Jack. Miyuki verknotete den Verband.
    »Was denn?«, fragte Shonin unwirsch. Er war es nicht gewohnt, unterbrochen zu werden.
    »Habe ich Recht? Der Spatz landet nie dort, wo der Tiger geht.«
    Alle Ninja standen au f – bis auf einen.
    Der sitzen gebliebene Ninja erkannte seinen Fehler sofort, sprang auf und stürzte sich mit gezücktem Messer auf Shonin. Der Angriff kam so unerwartet, dass keiner der anderen Ninja rechtzeitig reagieren konnte. Nur Jack war bereit. Mit einer einzigen schnellen Handbewegung ließ er den Wurfstern fliegen.
    Die Spitze bohrte sich in den ausgestreckten Arm des Attentäters. Er schrie auf und hätte fast das Messer fallen lassen. Dann stürzte er sich erneut auf Shonin.
    Doch der Clan-Führer war inzwischen auf dem Boden zur Seite gerollt. Der Attentäter rannte ihm nach, aber Zenjubo sprang dazwischen. Die beiden kämpften um das Messer. Zenjubo, im Zweikampf geschickter, verdrehte dem Attentäter den Arm, bis der mit dem Messer auf sich selber zielte, und brach ihm dabei das Handgelenk. Der Attentäter rammte sich das Messer selbst in den Leib und krümmte sich vor Schmerzen. Er ging in die Knie und ließ die blutige Waffe fallen. Zenjubo riss ihm die Kapuze vom Kopf.
    Daimyo Akechi sah sich mit irrem Blick um. Blut floss aus seinem Mund und mit seinem letzten Atemzug röchelte er: »Traue nie einem Ninj a …«

56
Der Ring der Erde
    »Woher wusstest du es eigentlich?«, fragte Miyuki, während sie wie jeden Tag das heilende Handzeichen über Jacks Wunde machte.
    Ihre Flucht lag erst zwei Tage zurück, kam ihnen aber schon wie ein ferner Albtraum vor. Sie saßen neben dem Dorftempel und ließen sich von der frühen Morgensonne wärmen.
    Jack grinste. »Ein Ninja ohne Augen ist wie ein Vogel ohne Flügel.« Dieselbe Antwort hatte er nach Akechis Tod auch allen anderen gegeben.
    »Mach dich nicht über mich lustig, sondern sag es mir einfach!«
    Jack lenkte ein. »Ich hätte es nicht gemerkt, wenn nicht Kajiya gesagt hätte, Kato sei tot. Shiro war ja auch schon tot und du warst mit mir beschäftigt, ich konnte mir also nicht erklären, warum trotzdem noch fünf Ninja in voller Ninjamontur anwesend waren.«
    »Gott sei Dank hast du gezählt. Sonst wäre Shonin jetzt tot.«
    »Ich bin überrascht, dass Daimyo Akechi selbst gekommen ist«, sagte Jack. »Ich dachte, er wäre ein Feigling. Sein Hunger nach Rache muss ihn zu dieser Verzweiflungstat getrieben haben.«
    »Du hattest übrigens Rech t – Rache ist keine Lösung.« Miyukis Blick verdüsterte sich. »Jetzt ist Gemnan zwar tot, aber ich vermisse meine Familie genauso wie zuvor.«
    Jack nickte. »Ich meine auch.« Er spürte wieder diese Leere in seinem Herzen, wie immer, wenn er an seine Eltern dachte.
    Einen Moment lang schwiegen sie beide, hingen ihrem Kummer nach und waren doch getröstet durch die Gegenwart des anderen. Dann ließ Miyuki die Hände sinken.
    »Das
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