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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)
Autoren: Chris Bradford
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er auf das Schwert seines Gegners und schon hatte er ihn entwaffnet.
    Der Samurai hob die Hände und bettelte um Gnade. »Bitte, töte mich nicht!«
    Blitzschnell vollführte Jack mit seinen Schwertern zwei Schnitte. Der Samurai schrie gellend auf und verfiel in ein jämmerliches Winseln.
    »Ich will niemanden töten.« Jack steckte seine Schwerter ein. »Ich will nur nach Hause.«
    Der Samurai sah verblüfft an sich herab. Er war vollkommen unverletzt, doch plötzlich fiel sein Obi auseinander und rutschte von den Hüften zu den Knöcheln hinunter. Die Schwertscheiden, der Inro und eine am Gürtel befestigte Schnur mit Münzen rutschten mit.
    Entsetzen über Jacks vollendete Schwertkunst packte den Samurai und er verließ fluchtartig das Wirtshaus.

3
Das Iga-Gebirge
    Jack sah sich um. Die Wirtsstube bot ein Bild der Verwüstung. Tische waren umgekippt, die Hälfte der Decke war eingestürzt und auf dem Boden breitete sich ein klebriger See von Sake aus.
    Der Wirt saß in der Ecke, die Hände in Verzweiflung vors Gesicht geschlagen.
    Jacks Blick fiel auf die Münzschnur, die der Samurai zurückgelassen hatte. Er hob sie auf und gab sie dem Serviermädchen. »Das müsste reichen, um den Schaden reparieren zu lassen.«
    Das Mädchen verneigte sich dankbar und steckte die Münzen in den Ärmel seines Kimonos.
    »Warum hast du mir eigentlich geholfen?«, fragte Jack. Dass das Mädchen den Mut aufgebracht hatte zu kämpfen und darüber hinaus auch noch einem Ausländer geholfen hatte, überraschte ihn.
    »Diese drei Samurai schikanieren unsere Gäste schon seit Langem«, erklärte das Mädchen. Mit einem scheuen, bewundernden Blick auf Jack fügte es hinzu: »Du bist der Erste, der sich wehr t … und sie besiegt hat.«
    Der unter einem Berg von Bambus begrabene Anführer der Samurai stöhnte.
    »Du musst fort«, sagte das Mädchen. »Sein Freund kehrt sicher bald mit Verstärkung zurück.«
    Jack lächelte. »Wer glaubt schon einem halb nackten Samurai, der nach Sake stinkt?«
    Das Mädchen kicherte, verstummte aber, als draußen die Glocke der Raststation schepperte.
    »Geh jetzt!«, drängte es.
    Jack schulterte hastig sein Bündel und spähte durch die Eingangstür. Draußen näherte sich ein Trupp Samurai.
    »Komm mit«, sagte das Mädchen und führte ihn hinter den Tresen und durch eine kleine Küche zu einer Hintertür. Es griff nach einem mit Reis gefüllten Strohbehälter und drückte ihn Jack in die Hand. »Nimm das und folge diesem Weg nach Süden.«
    Das Mädchen zeigte auf einen ungepflasterten Weg, der von der Straße abzweigte und dann in einem Wald verschwand.
    »Wohin führt der?«, fragte Jack.
    »Ins Iga-Gebirge.«
    Jack schüttelte ratlos den Kopf. Das Gebiet der Ninja hatte er um jeden Preis meiden wollen, doch nun blieb ihm nichts anderes übrig. Er hörte das Splittern von Holz; die Samurai waren offenbar dabei, die Wirtshaustür einzutreten.
    »Bleib auf dem Weg und nimm dich vor Räubern in Acht«, sagte das Mädchen.
    »Danke.« Jack wusste, dass es sein Leben riskiert hatte, um ihn zu retten. »Aber was geschieht jetzt mit dir?«
    »Gar nichts.« Das Mädchen scheuchte ihn fort. »Ich werde sagen, du hättest mich gezwungen, dir zu helfen.«
    »Wo steckt der Gaijin?«, rief eine barsche Stimme in der Stube.
    Jack hörte den Wirt gehorsam antworten und begann zu laufen.
    »Und hüte dich vor den Ninja!«, rief das Mädchen ihm nach.
    Vor den Samurai des Shoguns in das Kernland seiner Feinde zu fliehen, kommt einem Selbstmord gleich, dachte Jack. Doch das Geschrei in seinem Rücken trieb ihn weiter. Die Samurai hatten wütend die Verfolgung aufgenommen, und das Serviermädchen zeigte in seine Richtung und schrie in einem fort: »Dieb! Dieb! Er hat meinen Reis gestohlen!«
    Sie ist so schlau wie Akiko, dachte Jack.
    Erleichtert darüber, dass das Mädchen die Samurai von seiner Unschuld hatte überzeugen können, rannte er weiter. Er hatte die ersten Bäume schon fast erreicht, als ihn ein heftiger Schlag zu Boden warf. Benommen kroch er weiter und blickte über die Schulter. Die Samurai kamen rasch näher. Jetzt entdeckte er, was ihn getroffen hatte: Aus seinem Rücken ragte ein Pfeil.
    Das war das Ende. Die Samurai würden kein Erbarmen mit ihm haben. Doch er spürte keine Schmerzen. Da begriff er, dass der Pfeil das Bündel auf seinem Rücken getroffen hatte, nicht ihn. Sofort sprang er auf und rannte zwischen die Bäume. Ein zweiter Pfeil flog über seinen Kopf hinweg und bohrte sich mit einem
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