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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)
Autoren: Chris Bradford
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zu bleiben. Immer hatte Jack an seiner Seite gekämpft und ihm geholfen, die Pistolen zu laden.
    »Schließ ab und warte, bis ich zurückkomme«, befahl ihm sein Vater und machte die Tür hinter sich zu.
    Jack hörte, wie er den Gang draußen entlangeilte und die Besatzung alarmierte.
    »Alle Mann an Deck! An die Geschütze! Bereit machen zur Abwehr des feindlichen Angriffs!«
    Jack schloss die Tür ab.
    Weil er nicht wusste, was er tun sollte, setzte er sich auf das Bett. Das Messer seines Vaters hielt er in der Hand. Er hörte die hastigen Schritte der von seinem Vater aufgescheuchten Männer. Schreiend und fluchend eilten sie die Treppe zum Deck hinauf.
    Dann kehrte Schweigen ein.
    Jack lauschte angespannt. Er hörte nur das Knarren der Planken unter den vorsichtigen Schritten der Männer. Sie schienen verwirrt.
    »Wo sind die Angreifer?«, rief einer.
    »Wir werden gar nicht überfallen«, sagte ein anderer.
    »Ruhe!«, befahl John Fletcher und die Männer verstummten.
    Das Schweigen zerrte an Jacks Nerven.
    »Hier.« Das war Ginsels Stimme. »Piper ist tot.«
    Jetzt schien die Hölle loszubrechen. Eine Pistole knallte, weitere Schüsse folgten. Männer schrien.
    »Sie hängen in der Takelage!«, brüllte jemand.
    »Mein Arm, mein Arm, mein …«, schrie ein Matrose und verstummte plötzlich.
    Säbel klirrten, Schritte polterten über die Decks, Männer keuchten und fluchten. Sie schienen gegen die Angreifer zu kämpfen. Jack saß da wie erstarrt. Er hätte nicht sagen können, wovor er mehr Angst hatte – vor dem Kämpfen oder davor, sich zu verstecken.
    Zum Lärm des Handgemenges kam das Stöhnen der Sterbenden. Jack hörte, wie sein Vater die Männer aufforderte, sich auf dem Achterdeck zu sammeln. Also lebte wenigstens er noch!
    Etwas schlug krachend gegen die Kajütentür. Jack sprang erschrocken auf. Jemand rüttelte in Panik am Türgriff, aber das Schloss hielt.
    »Hilf mir doch bitte, lass mich rein!«, flehte draußen verzweifelt ein dünnes Stimmchen. Es gehörte Christiaan. Er hämmerte mit den Händen gegen die abgesperrte Tür.
    »Nein, nein, bitte nicht …« Hektisches Scharren war zu hören, dann ein dumpfer Laut, gefolgt von einem jämmerlichen Geheul.
    Jack rannte zur Tür, wollte den Schlüssel hineinstecken, ließ ihn jedoch vor lauter Aufregung fallen. In Panik bückte er sich danach, steckte ihn ins Schloss, drehte ihn um und riss die Tür auf. Er hatte das Messer seines Vaters gezückt, bereit, sich zu verteidigen.
    Christiaan fiel ins Zimmer. Aus seinem Bauch ragte ein kleines Wurfmesser. Blut spritzte auf die Planken. Jack spürte es warm und klebrig unter seinen Füßen.
    Christiaan starrte ihn mit angsterfüllten Augen an.
    Jack zog den Gefährten in die Kajüte und riss das Laken auf dem Bett seines Vaters in Streifen, um die Blutung damit zu stoppen. Dann hörte er seinen Vater vor Schmerzen aufschreien. Er ließ Christiaan liegen und eilte aus der Kajüte, um sich den nächtlichen Schatten zu stellen.

6
Fieber
    Jack schrie laut vor Schmerzen.
    Es war immer noch Nacht, doch ein weißes Licht schien durch die Dunkelheit.
    Fremde, merkwürdig fern klingende Stimmen hüllten ihn ein.
    Über ihm tauchte das Gesicht eines Mannes auf. Die eine Hälfte war schrecklich vernarbt und wirkte wie geschmolzen. Die Augen blickten ihn besorgt an.
    Der Mann streckte die Hand aus.
    Sengende Schmerzen fuhren durch Jacks Arm und Schweiß trat ihm auf die fieberheiße Stirn. Keuchend und sich windend versuchte er den unerträglichen Schmerzen zu entkommen. Schwindel erfasste ihn, er schien schwerelos auf einem Bett aus weichem Stroh zu schweben …
    Sein Bewusstsein kam und ging … albtraumhafte Erinnerungen holten ihn ein …
    Er stand auf dem Achterdeck.
    Er hörte seinen Vater rufen. Überall lagen tote oder sterbende Männer. Sein Vater stand noch, war aber blutverschmiert und von fünf Schatten umringt. Er ließ einen Enterhaken über seinem Kopf kreisen und kämpfte wie ein Löwe. Die bis auf einen Schlitz für die Augen ganz in Schwarz gehüllten Schatten kamen nicht an ihn heran.
    Einer sprang vor.
    Sein Vater schlug mit dem Enterhaken zu und erwischte ihn seitlich am Kopf. Ein grässliches Knirschen ertönte und der Schatten sank zu Boden.
    »Na los!«, brüllte sein Vater. »Ihr mögt Schatten sein, aber ihr seid nicht unsterblich!«
    Zwei weitere Schattenkrieger griffen ihn an. Der rechte war mit einem an einer Kette hängenden tückischen Messer bewaffnet, der linke wirbelte zwei kleine
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