Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
Zerstörung zu verdeutlichen, und lachte kurz. Dann stöhnte er leise und ein überraschter Blick trat in seine Augen. Er brach zusammen. In seinem Rücken steckte ein großes, an einer Kette hängendes Messer.
    Jack hob den Kopf. Eine unheimliche Gestalt war aus der Dunkelheit aufgetaucht. Ein einzelnes grünes Auge starrte zuerst ihn und dann das Buch unter seinem Hemd an. Der Schatten riss das Messer an der Kette zurück und fing es auf. Jack drehte sich um und rannte den Niedergang hinauf. Hoffentlich erreichte er rechtzeitig die Reling …
    Die gewaltige Explosion schleuderte ihn bis zur Rah hinauf und er fiel zusammen mit anderen Trümmern ins Meer.
    Dann … nichts mehr …
    Stechende Schmerzen.
    Nacht.
    Grelles Licht.
    Das vernarbte Gesicht eines Mannes.
    Fremde, seltsam klingende Stimmen …
    Plötzlich wurde Jack klar, dass er diese Stimmen auch jetzt hörte. Sie unterhielten sich vor dem Zimmer. Er hielt den Atem an.
    Wo waren die Piraten? Wie kam es, dass er noch lebte?
    Sein Hemd und seine Kniehosen lagen ordentlich zusammengefaltet in der Ecke, nur das Buch war nicht zu sehen. Er stand unsicher auf und zog hastig seine Kleider an. Suchend sah er sich nach der Tür um, doch er war auf allen Seiten von rechteckigen Wänden aus Papier umgeben.
    Ratlos überlegte er. Nicht einmal einen Türgriff gab es.
    Da fiel ihm einer seiner Fieberträume ein – das Mädchen hatte das Zimmer durch eine Schiebetür betreten. Er fasste eine Leiste an, um daran zu ziehen. Weil er noch nicht ganz sicher auf den Beinen war, schwankte er ein wenig und seine Hand brach durch die dünne Papierwand. Das Gespräch auf der anderen Seite der Schiebetür verstummte.
    Die Tür wurde mit einem Ruck zurückgeschoben und Jack wich verlegen über seine Ungeschicklichkeit einen Schritt zurück.
    Eine Frau mittleren Alters mit rundem Gesicht und ein untersetzter Mann mit schwarzen, mandelförmigen Augen starrten ihn an. Der Mann hatte ein grimmiges Gesicht und in seinem blutroten Gürtel steckten zwei Schwerter – eine Art Dolch und ein langes, leicht gekrümmtes Schwert. Die Hand am Griff des Schwerts trat er ein.
    »Naniwoshiteru, gaijin?«, fragte er herausfordernd.
    Jack wich ängstlich noch einen Schritt zurück. »Tut mir leid … ich verstehe Sie nicht.«
    Die Frau redete auf den Mann ein, doch er ließ das Schwert nicht los.
    Jack hatte Angst, er könnte ihn damit angreifen. In Panik sah er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Doch der Mann trat vor ihn und zog das Schwert ein Stück aus der Scheide. Jacks Blick fiel auf die blitzende Klinge, deren rasiermesserscharfe Schneide ihm offenbar gleich die Kehle durchtrennen würde.
    Pipers Worte fielen ihm ein. »Solltet ihr je einem Samurai begegnen, Burschen, verbeugt euch tief, am besten bis zum Boden!«
    Jack hatte zwar noch nie einen Samurai gesehen, geschweige denn gesprochen, doch er vermutete, dass der furchterregende Mann vor ihm ein Samurai war. Über weiten, schwarzen Hosen mit goldenen Punkten trug er einen T-förmig geschnittenen Kittel aus knisternder weißer Seide. Sein Scheitel war rasiert, die schwarzen Haare hinten am Kopf und an den Schläfen fest verknotet. Sein Blick war streng und unergründlich, der Blick eines Kriegers. Er sah aus, als könnte er Jack mit derselben Leichtigkeit töten, wie er eine Ameise zertreten würde.
    Trotz seines geschundenen und mit blauen Flecken übersäten Körpers und obwohl ihn jeder Muskel schmerzte, zwang Jack sich zu einer tiefen Verbeugung.
    Der Mann sah ihn überrascht an. Dann begann er belustigt zu kichern und aus dem Kichern wurde dröhnendes Gelächter.

8
Ofuro
    Jack musste sich in den Schlaf geweint haben, nachdem man ihn wieder zu Bett gebracht hatte, denn als er sich jetzt umdrehte, kniete die Frau mit dem runden Gesicht neben ihm.
    Sie trug wie der Samurai vom Vortag ein seidenes Gewand, das tiefblau und mit weißen und rosafarbenen Blumen verziert war. Mit einem freundlichen Lächeln bot sie ihm Wasser an. Jack nahm die kleine Schale und schluckte gierig. Das Wasser war kalt und frisch.
    »Vielen Dank. Ob ich wohl noch etwas mehr bekommen könnte?«
    Die Frau runzelte die Stirn.
    »Kann ich bitte noch etwas Wasser bekommen?« Jack zeigte auf die Schale in seiner Hand und machte schlürfende Geräusche.
    Die Frau verstand, verneigte sich lächelnd und verschwand durch die Schiebetür, die bereits repariert worden war, wie Jack bemerkte. Die Frau kehrte mit einem rot lackierten Tablett zurück, auf dem drei Schälchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher