Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin
Autoren: Tom Cain
Vom Netzwerk:
kugelsichere Glas, das in alle Fenster des Hauses eingesetzt worden war. » Das wird wohl eine lange Nacht «, sagte er. Doch sein Stabschef war schon mit Bahr hinausgegangen, um seine Aufgabe in Angriff zu nehmen.

7
    Carver flog in einer Höhe von 4500 Metern über die Küste North Carolinas. Unter sich sah er einen unbewohnten Streifen Buschland, der anderthalb Kilometer breit war. Innerhalb von f ü nfundzwanzig Sekunden war er dar ü ber hinweggeflogen und sank dabei um weitere 350 Meter. Jetzt befand er sich ü ber der Black Bay. Das war der l ä ngste Abschnitt seines Fluges: sechseinhalb Kilometer ü ber Wasser, w ä hrend er tiefer sank, bis er sp ü rte, dass die Luft w ä rmer und dichter wurde, sodass er die Sauerstoffmaske nicht mehr brauchte. Er wusste genau, wo er war, und der Flug verlief glatt und ohne Probleme. Ihm blieben ein paar Minuten, um das zu genie ß en. Danach w ü rde es wieder gef ä hrlich werden.
    Links von ihm lag Knotts Island. Die Insel war acht Kilometer lang und an der breitesten Stelle, am s ü dlichen Ende, sechseinhalb Kilometer breit. Ein schmaler Streifen Land verband sie mit dem Festland von Virginia und trennte einen eingeschlossenen Meeresarm in zwei Teile: in die Back Bay und in den Currituck Sound. Das Anwesen der Roberts’ lag auf diesem St ü ck Land, das Haupthaus direkt am Strand des Currituck.
    Carver flog noch ein paar Hundert Meter bis zur n ö rdlichen H ä lfte des Anwesens. Mittlerweile wurde er nerv ö s. Der starke R ü ckenwind, der ihn bis ans Ziel h ä tte tragen sollen, hatte nachgelassen, sodass Carver langsamer wurde und im Verh ä ltnis zu der zur ü ckgelegten Strecke zu tief sank. Sein H ö henmesser piepte im Ohr und sagte ihm, dass er auf unter tausend Meter gesunken war. In knapp zwanzig Sekunden w ü rde er den Fallschirm ö ffnen m ü ssen. Es war eine Illusion, klar, doch die gr öß er werdenden D ä cher und B ä ume schienen zum Greifen nah. Sicher w ü rde jemand ihn sehen. Er sp ü rte den Blick unsichtbarer Augen und wartete angespannt auf das Ger ä usch von Sch ü ssen. Doch alles blieb still.
    Und dann flog er wieder ü ber Wasser. Er hatte es nicht mehr weit.
    Er legte sich scharf in die Kurve und schwenkte um neunzig Grad nach links auf einen s ü dlichen Kurs, der ihn ü ber den Currituck Sound und zur ü ck zum Anwesen bringen w ü rde. Er sank auf sechshundert Meter. Der Fallschirm ö ffnete sich, und Carver bekam seine ungeheure Bremskraft zu sp ü ren. Nach all den Gefahren, die er bis hierher schon ü berstanden hatte, musste Carver sich nun auf den gef ä hrlichsten Teil des Anflugs einstellen.
    W ä hrend der n ä chsten anderthalb Minuten w ü rde er durch feindlichen Luftraum schweben. Seine Kleidung und der Fallschirm bestanden aus einem schwarzen, nicht reflektierenden Stoff, durch den er sehr schwer auszumachen war. Trotzdem wusste er aus eigener Erfahrung, wie verwundbar man sich f ü hlte, wenn man an den Gurten h ä ngend ü ber bewaffneten Feinden niederging. Das war eine ungesunde Mischung aus Angst, die einem durch Mark und Bein ging, und dem Gef ü hl vollkommener Schutzlosigkeit wie in den Tr ä umen, wo man von der Taille abw ä rts nackt durch die Ö ffentlichkeit spaziert. Als er auf den Sund zusteuerte, war ihm auch nicht wohler als bei den fr ü heren Malen. Klar, er hatte eine Hose an, doch trotzdem schaukelten seine Eier im Wind.
    Ein St ü ck weiter vorn, einen Kilometer vom Festland entfernt, lag eine winzige Insel, die nur ein paar Meter breit aus dem Wasser schaute. Carver hatte jedoch nicht vor, dort zu landen. Selbst wenn er sie treffen und bremsen k ö nnte, bevor ihn der Schwung auf der anderen Seite ins Wasser trug, w ä re er viel zu leicht zu entdecken. Sein Plan war, noch vor der Insel zu landen, wo er vor den Blicken der Secret-Service-Leute, die das Roberts-Anwesen bewachten, gesch ü tzt war. Und das hie ß , auf dem Wasser.
    Selbst f ü r einen ge ü bten Fallschirmspringer ist das eine knifflige Sache. Das Entscheidende ist, dass man genau wissen muss, wann man den Fallschirm l ö st. Tut man es zu fr ü h und ist noch zu hoch ü ber dem Wasser, trifft man zu schnell auf und schie ß t unaufhaltsam in die Tiefe. Viele M ä nner von Spezialeinheiten sind auf diese Weise verschwunden, durch die Geschwindigkeit des Aufschlags und durch das Gewicht ihrer Ausr ü stung in den Tod gerissen.
    Wer zu lange wartet, l ä uft Gefahr, sich in den Leinen und im Stoff des Schirms zu verheddern, sodass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher