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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin
Autoren: Tom Cain
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Roberts jetzt vollkommen ernst. » Es geht um Humanit ä t. Afrikaner, Europ ä er, Inder, Chinesen sind alle Kinder dieser Erde und werden in s ä mtlichen Staaten auf der Welt, einschlie ß lich unseres eigenen, gekauft und verkauft. Damit werden j ä hrlich mindestens drei ß ig Milliarden Dollar gemacht. Wissen Sie, wie viele Sklaven in den vier Jahrhunderten, bis der Handel verboten wurde, von Westafrika in dieses Land gebracht wurden? Ungef ä hr sechshundertf ü nfzigtausend. Und wissen Sie, wie viele Menschen im 21. Jahrhundert in einem einzigen Jahr ü ber Staatsgrenzen hinweg verkauft werden? Achthunderttausend. Aktuell sch ä tzen die Vereinten Nationen, dass heutzutage weltweit fast dreizehn Millionen M ä nner, Frauen und Kinder in Sklaverei leben. Manche glauben, dass es in Wirklichkeit sogar doppelt so viele sind. Das ist eine Schande, Hal, ein Makel auf unser aller Gewissen, und ich habe vor, ihn zu tilgen.«
    Der Ton in der Stimme des Pr ä sidenten war immer eindringlicher geworden. Er war gro ß und kr ä ftig gebaut und gesegnet mit der Ausstrahlung eines Oberbefehlshabers und der Rhetorik eines mitrei ß enden Predigers. Wenn er einmal Vollgas gab, war er nicht mehr aufzuhalten. Harrison James versuchte, die Bremse zu ziehen, solange es noch ging.
    » Aber, Linc, das ist doch nichts Neues. Das State Department gibt schon seit Jahren Berichte ü ber den Menschenhandel heraus. Wir haben auf andere Staaten Druck ausge ü bt, haben Hunderte Millionen Dollar ausgegeben, um diese Kriminellen zu bek ä mpfen –«
    » Ja, ganz recht, wir haben mehrere Jahre lang insgesamt Hunderte Millionen Dollar ausgegeben «, unterbrach Roberts. »Aber wir geben jedes Jahr Hunderte Milliarden f ü r Verteidigung aus und f ü r den Krieg gegen den Terrorismus, das ist tausendmal so viel. Es ist h ö chste Zeit, dass wir die Welt anders betrachten. Wir m ü ssen etwas Gutes tun, damit wir stolz darauf sein k ö nnen, wer wir sind und wof ü r wir stehen. Jeden Tag leiden und sterben Tausende in der Sklaverei. Was ist amerikanischer und patriotischer, als aufzustehen und zu sagen: Das passiert nicht w ä hrend meiner Wache!? «
    Jetzt war zum ersten Mal ein schiefes L ä cheln in James’ Gesicht zu sehen. » Das h ö rt sich an, als h ä tten Sie eine Weile an dieser Rede gearbeitet. Dann sollten wir lieber einen Weg suchen, wie wir das dem Capitol, dem amerikanischen Volk und der restlichen Welt verkaufen wollen.«
    » Das habe ich schon getan «, sagte Roberts. » N ä chsten Monat findet im englischen Bristol eine Konferenz zum Thema Menschenhandel statt.«
    » Sicher, wir schicken eine Delegation hin.«
    » Ich will dort eine Rede halten.«
    » N ä chsten Monat? Aber, Linc – Mr President, Ihr Terminplan steht schon fest. Ich meine –«
    » Dann ä ndern Sie ihn eben. Sorgen Sie daf ü r.«
    Der Stabschef verga ß alle freundschaftlichen Gef ü hle und wurde zum Untergebenen, der eine unbequeme Anweisung von seinem Vorgesetzten entgegennimmt. » Ja, Mr President.«
    Es wurde still im Zimmer, die Meinungsverschiedenheit lud die Atmosph ä re auf. Die Spannung l ö ste sich, als es an die T ü r klopfte. Sie ö ffnete sich, w ä hrend Robert noch » Herein! «, rief, und ein Mann mit ruhigen, klaren Gesichtsz ü gen, mausgrauen Haaren, die, wie in der Gesch ä ftswelt ü blich, kurz geschnitten waren, trat ein. Er trug einen schwarzen Anzug, ein wei ß es Hemd und eine unauff ä llige blaue Krawatte. Ein Draht am Hals verriet den Ohrh ö rer.
    » Irgendetwas Neues? «, fragte der Pr ä sident.
    Special Agent Tord Bahr vom Secret Service nickte. » Ja, Sir. Und ich muss Ihnen sagen, Mr President, dass ich dringend rate, Sie sofort von hier wegzubringen. Unsere neusten Informationen deuten mit gro ß er Wahrscheinlichkeit auf einen Anschlag heute Abend hin. Es ist noch Zeit, Sie in Sicherheit zu bringen.«
    » Sind Sie sicher, dass Gefahr besteht? «
    » Ja, Sir.«
    » Und Sie sind voll und ganz darauf vorbereitet? «
    » Absolut. So wie man es nur sein kann.«
    » Und meine Familie ist sicher im Wei ß en Haus untergebracht? «
    » Ja, Sir.«
    » Dann werde ich nicht Rei ß aus nehmen. Es macht keinen guten Eindruck, wenn sich der F ü hrer der freien Welt versteckt, sobald es kritisch wird. Haben wir uns verstanden? «
    Bahr biss kurz die Z ä hne aufeinander, bevor er antwortete. »Vollkommen, Mr President.«
    » Danke, Tord. Ich habe vollstes Vertrauen zu Ihnen und zu Ihrem Team.«
    Roberts schaute durch das
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