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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin
Autoren: Tom Cain
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chster N ä he einen Schuss in den Hinterkopf, als er auf dem Parkplatz hinter dem Karama Pearl zu seinem Wagen ging. Niemand h ö rte den schallged ä mpften Schuss oder sah seinen M ö rder. Aber seine Brieftasche fehlte, und mehrere Zeugen best ä tigten, dass Khat den Abend in der Kellerbar des Hotels verbracht und sich vor jedem, der es h ö ren wollte, gebr ü stet hatte, er habe gerade von Tiger Dey f ü nfzehntausend Cash f ü r eine Nutte bekommen, f ü r die er nicht mal dreitausend bezahlt habe und deren beste Tage schon vor ü ber seien. Den T ä ter hatte man zwar noch nicht, aber das Mordmotiv war klar.
    Um 1.55 Uhr hielt der Mann, der sich Samuel Carver oder Pablo nannte, bei einem M ü llcontainer hinter einem Fast-Food-Restaurant im Deira-Viertel n ö rdlich des Flughafens. Er warf eine braune Per ü cke hinein und sorgte daf ü r, dass sie unter einem Haufen stinkender Abf ä lle verschwand. Die gr ü nen Kontaktlinsen hatte er schon ins Klo gesp ü lt und das wei ß e Hemd gegen ein schwarzes getauscht. In seiner nat ü rlichen Haar- und Augenfarbe fuhr er zum Flughafen. Da er online eingecheckt hatte und nur Handgep ä ck bei sich trug, hatte er gen ü gend Zeit, die Sicherheitskontrollen hinter sich zu bringen und den 2.45-Uhr-Flug nach London zu erreichen. Sein Ticket war auf den Namen Damon Tyzack ausgestellt.
    M ü de von der Arbeit, aber zufrieden mit dem Ergebnis, lie ß sich Tyzack in der First-Class-Privatkabine nieder, lehnte sich in den Sitz und fiel kurz darauf in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

5
    Mehrere Tausend Meilen weiter in westlicher Richtung schoss Samuel Carver durch den Nachthimmel wie ein menschlicher Pfeil. In jeder Sekunde legte er 53 Meter zur ü ck und kam der Erdoberfl ä che 15 Meter n ä her.
    Sechs Wochen lang hatte er geplant und ge ü bt, war nach und nach untergetaucht und hatte sich von der Au ß enwelt abgekoppelt. Keiner, der ihn kannte, wusste, wo Carver sich aufhielt. Wer ihn zuletzt gesehen hatte, ahnte nichts von seiner wahren Identit ä t. Die gemietete De Havilland Twin Otter, aus der er in achttausend Meter H ö he abgesprungen war, flog von Richmond in Virginia zu den Bermudas, die mehrere Hundert Kilometer weit drau ß en auf dem Meer lagen. Die Besatzung bestand aus M ä nnern, die nach denselben Grunds ä tzen arbeiteten wie Carver. Sie erledigten ihren Auftrag, nahmen das Geld und hielten den Mund. Sie wussten nicht, was er tun w ü rde, nachdem er das Flugzeug verlassen hatte, und sie wollten es auch nicht wissen. Sie brachten ihn zur vereinbarten Zeit an eine bestimmte Stelle und flogen weiter.
    Jetzt lag er b ä uchlings mit gestrecktem R ü cken, den Kopf leicht nach unten geneigt, in der Luft, um eine m ö glichst stromlinienf ö rmige Gestalt einzunehmen und um die maximale Geschwindigkeit zu erzielen. Die Arme hatte er in einem Winkel von 45 Grad nach hinten gestreckt, die Beine weit gespreizt. Eine d ü nne Haut aus Ripstop-Nylon bildete eine Art Fl ü gel zwischen Armen und Oberk ö rper und vom Schritt bis zu den Fu ß gelenken. Er hatte noch vier Minuten Zeit, bis er sein Landegebiet erreichte. Bis dahin konnte er noch auf etliche Arten sterben.
    Je h ö her man kommt, desto k ä lter wird es: ungef ä hr zwei Grad pro dreihundert Meter H ö he. Durch die Geschwindigkeit wird das Problem der kalten Luftstr ö mung noch schlimmer. Carver war der gleichen Erfrierungsgefahr ausgesetzt, als w ü rde er am S ü dpol die Forschungsstation verlassen und in einen arktischen Schneesturm geraten. Sein einziger Schutz vor der durchdringenden K ä lte bestand in den zwei Lagen Thermounterw ä sche unter dem Nylon seines Fl ü gelanzugs.
    Zudem wird die Atmosph ä re mit der H ö he d ü nner. Das kann zu Sauerstoffmangel und schlie ß lich zu Bewusstlosigkeit f ü hren. Ein bewusstloser Fallschirmspringer im Wingsuit st ü rzt genauso hilflos zur Erde wie ein angeschlagenes Flugzeug. Carvers Fallschirm sollte sich in sechshundert Metern H ö he automatisch ö ffnen, doch wenn seine K ö rperhaltung unstabil war, w ü rden sich die Leinen und der Schirm um ihn wickeln wie Spinnf ä den um eine Fliege. Dann w ä ren sie nur noch eine Verpackungsfolie f ü r seine zerschmetterte Leiche.
    Um Sauerstoffmangel zu verhindern, hatte Carver einen Vorrat dabei. Doch die Sauerstoffmaske konnte bei der extremen K ä lte vereisen und ihren Benutzer blind und orientierungslos machen. Auch das konnte zu einem t ö dlichen Kontrollverlust f ü hren.
    Durchgesch ü
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