Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück
Autoren: P Maar
Vom Netzwerk:
einem angebissenen Stück Gelbwurst in der Hand und begutachtete den weiteren Inhalt des Kühlschranks.
    »Das geht nun wirklich zu weit!«, sagte Herr Mon und schrie: »Taschenbier, kannst du vielleicht dein Sams vom Kühlschrank wegnehmen, bevor es ihn ganz leer frisst?«
    Das Sams war oben gerade dabei, Herrn und Frau Taschenbier, die längst wieder normal geworden waren, vom Balken loszubinden.
    »Das Sams kann gar nicht beim Kühlschrank stehen, weil es nämlich hier bei uns ist«, rief Herr Taschenbier zurück.
    Frau Taschenbier sagte: »Fängt jetzt Anton auch an zu spinnen?«
    Gleich darauf rief auch Frau Mon: »Bruno! Dein Sams hat den Kühlschrank geplündert. Langsam habe ich genug! Noch so ein Vorfall, und ihr könnt wieder nach drüben in eure Ruine ziehen!«
    Herr Taschenbier war verwirrt, denn das Sams stand ja immer noch neben ihm.
    »Warum behaupten die, das Sams sei in der Küche, wenn es doch bei uns ist?«, fragte er seine Frau.
    »Geh doch mal nach unten und sieh nach, was los ist!«, schlug sie vor.
    Herr Taschenbier ging nach unten. Zu seiner Verblüffung stand wirklich ein Sams neben Frau Mon vor dem Kühlschrank und blickte schuldbewusst zu Boden.
    Jetzt begriff Herr Taschenbier, weshalb die Mons geschimpft hatten. Es war also ein zweites Sams im Haus! Das wollte er weder Herrn noch Frau Mon verraten. Wer weiß, wie sie reagiert hätten, wenn sie wüssten, dass nun zwei verfressene Samse bei ihnen wohnten.
    Deshalb sagte er: »Entschuldigung, Annemarie und Anton! Soll nicht wieder vorkommen«, nahm das Übersams bei der Hand, ganz so, als sei es seines, und ging mit ihm nach oben.
    Das Sams hatte das Übersams schon erwartet. »Darf ich euch bekannt machen?«, fragte es. Es zeigte auf Herrn Taschenbier: »Das ist mein Samspapa, daneben stehen meine Samsmama und die kleine Betty.«
    Dann zeigte es auf das zweite Sams und sagte: »Und hier steht das Übersams!«
    »Ach, das ist dein berühmtes Übersams«, sagte Herr Taschenbier. Er erinnerte sich sogar an den Spruch, den ihm das Sams gesagt hatte: »Das Übersams ist übergescheit und weiß über alles bestens Bescheid.«
    »Ja, so kann man es sagen«, bestätigte das Übersams selbstbewusst. »Bestens Bescheid. Über alles.«
    »Du weißt vom Übersams?«, fragte Frau Taschenbier ihren Mann. »Weshalb hast du mir nie etwas davon erzählt?«
    »Weil es das größte Samsgeheimnis war«, sagte Herr Taschenbier.
    »Und geheime Geheimnisse darf man niemals nicht verraten«, sagte das Sams.
    »Das stummt, stammt, stimmt ganz genau«, bestätigte das Übersams. »Niemals!«

Aufs Dach!
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte Herr Taschenbier. »Nun haben die Mons zwei Samse im Haus. Ich glaube nicht, dass sie das gut finden.«
    »Sogar vier, wenn wir wieder Samse werden«, sagte seine Frau. »Was machen wir nur?«
    »Ja, was machen wir nur?«, wiederholte er. »Jetzt muss Betty also nicht nur dich und mich an den Balken binden, sondern auch noch das Übersams.«
    »Mich?«, fragte das Übersams. »Mich hat noch nie jemand irgendwo an irgendeinen Balken angebunden. Ganz davon abgesehen, dass es bei uns keine Balken gibt. Das Übersams anbinden, auf so eine verwegene Idee können nur Menschen kommen! Das lasse ich niemals zo, za, zu!«
    »Ja, damit du in der Nacht nicht den Kühlschrank plünderst!«, sagte das Sams.
    »Ich will diesen kühlen Schrank nicht plündern, sondern ihn höchstens ein bisschen von seinem Inhalt befreien«, sagte das Übersams.
    Das Sams dichtete:
    »Räumt Übersams den Kühlschrank aus,
    wirft uns Herr Mon bestimmt hinaus!«
    »Ich fürchte, wir müssen wieder zurück in unser Haus«, sagte Frau Taschenbier. »Wenn uns Anton rausschmeißt, müssen wir sowieso hinüber. Da gehe ich lieber freiwillig. Drüben können wir herumtoben, singen und fressen, wenn wir wieder Samse werden. Da stört es keinen.«
    »In unser nasses Haus?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Es hat schon lange aufgehört zu regnen«, sagte sie. »Wir finden bestimmt ein trockenes Zimmer.«
    »Wenn du meinst«, sagte Herr Taschenbier.
    »Na gut, Opa«, sagte Betty. »Flecky ist auch lieber in unserem Garten drüben als hier auf dem Speicher.«
    Herr und Frau Taschenbier standen mit Betty und ihrem Schaf in der Haustür. Sie hatten ihre Koffer und Taschen abgestellt und verabschiedeten sich von den Mons. Betty trug das Sams-Regel-Buch unter dem Arm.
    »Danke, dass ihr uns aufgenommen habt«, sagte Herr Taschenbier. »Das war sehr freundschaftlich.«
    »Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher