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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)
Autoren: Ju Honisch
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wie immer ausgeschlagen. Doch immerhin hatte er die Erlaubnis erhalten, sich einige Zeit im Freien aufzuhalten, am Kammersee, in der Nähe des Höhleneingangs. Zu lange Zeit im Dunkeln machte die Männer streitlustig und schlecht gelaunt. Also gewährte man ihnen Zeit im Freien, wenn der Arbeitsanfall das zuließ.
    Nun, die Arbeit war getan. Die Maschine war fertig und so betriebsbereit, wie sie je sein würde. Alles, was sie brauchten, war ein Sí, um ihn zu verheizen und dabei seine arkane Energie abzuzapfen.
    Asko hoffte, es würde nicht Arpad sein, und er wünschte sich inständig, Mrs. Fairchild sei ihren Verfolgern entgangen. Bis jetzt hatten sie sie nicht hierhergeschleppt. Das mochte heißen, daß sie ihnen entschlüpft war – oder zum Opfer gefallen?
    Er starrte auf den kleinen See und zählte im Kopf wieder all die Freunde und ehemaligen Kampfgefährten auf, die irgendwo in der Nähe in Gefahr waren und denen er nicht zu helfen imstande war. Es war eine beachtliche Liste.
    Delacroix und McMullen irgendwo in den Höhlen verschwunden. Udolf auf dem gefahrenreichen Weg, Bericht zu erstatten. Corrisande gejagt von Feyon-Jägern und Charlotte von Sandling im Berg verschollen. All ihr Blut würde über ihn kommen, wenn er falsch handelte – und das Blut abertausend anderer, wenn er sich in dieser Sache nicht richtig entschied.
    Nur wie?
    Er blickte um sich in den strahlenden Nachmittag. Endlich allein. Er mußte keine höfliche Konversation machen, sich nicht verstellen, niemanden belügen, sah einfach nur über den kleinen See. Ein großer silberner Fisch schwamm gemächliche Kreise, und Asko beobachtete ihn fasziniert.
    „Du hast es leicht“, flüsterte er dem Fisch hinterher. „Alles, worum du dir Sorgen machen mußt, ist, in welchem Gewässer du schwimmst und wie du am besten nicht auf dem Teller landest.“
    Der Fisch schien ihn anzugrinsen, und Asko hatte das Gefühl, als antworte ihm eine Stimme in seinem Kopf.
    „Ja – und du bist einer der Menschen, die die Bratpfanne für uns bauen.“
    Asko schüttelte den Kopf, um sich von dem Eindruck zu befreien, er unterhielte sich mit einem Fisch.
    „Ich bin überarbeitet“, murmelte er.
    „Nein, du bist nur einfältig“, sagte der Fisch und verschwand.
    Asko trat dicht ans Ufer und stierte ins klare Wasser. Der Wasserfall speiste den See, und da dieser keinen Abfluß hatte, war es wahrscheinlich, daß das Wasser durch einen unterirdischen Lauf verschwand. So wie der Fisch.
    Er kniete sich hin und berührte das eisige Wasser mit der Hand. Winzige Wellen liefen von seinen Fingern über die Wasseroberfläche.
    „Schlafmangel und zu wenig Licht“, bemerkte er. „Ich fange an zu halluzinieren.“
    „Die Möglichkeit ist nicht auszuschließen“, erklang eine Stimme hinter ihm.
    Mit dem Rücken gegen den Fels gelehnt saß auf dem Platz, den Asko eben geräumt hatte, ein Mann mit grünlichem Haar, spitzen Ohren und extrem scharfen, spitzen Zähnen. Er hatte Klauen und Schwimmhäute an Händen und Füßen. Er trug ein Schuppenmuster auf der Haut. Er war gänzlich unbekleidet und augenfällig deshalb kein bißchen unsicher. Zudem war er von einer so außergewöhnlichen Schönheit, daß es dem Offizier den Atem verschlug, als er die gänzlich unnatürliche Anziehungskraft der Kreatur in Körper und Geist spürte.
    Asko zischte durch die Zähne und griff nach seinem Schutz-amulett. Es war fort. Er erinnerte sich nicht daran, es abgenommen zu haben.
    „Sie sind ein Feyon“, sagte er nach einer Weile und stellte fest, daß er noch kniete. Er versuchte aufzustehen, vermochte sich jedoch nicht zu bewegen.
    „Sehr gut beobachtet. Ich bin der Gebieter dieser Gewässer. Die Mutter fand, ich sollte mit dir sprechen. Ich kann nicht behaupten, daß ich das besonders anregend finde.“
    Asko sträubte sich gegen die Beleidigung.
    „Dann lassen Sie es doch, Wasserfürst. Ich habe Sie nicht um Ihre Gesellschaft gebeten. Doch ich will Sie warnen. Sollte ein anderer als ich Sie sehen, wird man Sie fangen und braten – wie einen Saibling.“
    Das Wortgefecht tat Asko gut. Die unbegreifliche Anziehungskraft ließ nach. Besser so. Er war nicht … so. Er hatte absolut nie … seine Religion verbot … jedenfalls: Er mochte Frauen und keine … Wassermänner. Selbst wenn sie wie griechische Götter gebaut waren – wenn man von bestimmten Körperteilen absah, die über die Darstellung klassischer Adonisse durchaus hinausgingen.
    Wo blickte Asko überhaupt hin? Er sah
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