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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gemacht, doch genau das war Amira nicht. Ich bezweifelte, dass sie die Klinge zum ersten Mal trug und damit kämpfte, aber sie war nicht so perfekt. Sie stürmte einfach auf mich zu – viel Platz war nicht – und riss die Waffe in die Höhe, um einen Schlag von oben nach unten zu führen.
    Wäre ich stehen geblieben, hätte sie mich auch erwischt. Aber ich huschte mit einer geschmeidigen Bewegung zur Seite, sah den Arm und die Klinge nach unten fegen und warf mich in diesen Schlag hinein. Zugleich riss ich meine Arme hoch, um ihr in den Arm zu fallen.
    Sie traf mich nicht. Aber ich hatte ihren rechten Arm umfassen können und trat ihr mit einer schnellen Bewegung die Beine weg. Auch damit hatte sie nicht gerechnet. Alles, was sie tat, sah so steif aus, wahrscheinlich hatte sie mit dieser Waffe noch nie gegen einen Gegner direkt gekämpft.
    Ich hörte den überraschten Laut aus ihrem Mund dringen, dann lag sie vor meinen Füßen. Aber in ihr erwachte zugleich der Widerstandswille. Sie hatte sich auch von der Überraschung erholt, trat nach mir, erwischte mein linkes Bein und versuchte, sich von meinem Griff zu befreien, denn ihren Arm hielt ich noch fest und hatte mich zugleich tief gebückt.
    Amira lag auf dem Rücken. Das Gesicht war jetzt böse verzerrt, und so schleuderte sie mir ihre Gefühle entgegen. Sie schrie mich an, sie bewegte sich wieder und wollte auch treten, als ich einen Fuß unter ihren Körper schob und sie auf den Bauch schleuderte. Den Arm mit dem Schwert hatte ich losgelassen, um ihn nicht zu brechen. Für mich war es wichtig, an die Waffe heranzukommen. Amira hielt sie noch fest. Sie umklammerte den Griff so hart wie möglich. Sie wollte das Schwert an sich ziehen, als ich mich auf sie warf.
    Ich wusste selbst, dass ich im Rücken wehrlos war, aber daran konnte ich nichts mehr ändern. Für mich war das Schwert des Salomo im Moment am wichtigsten.
    Meine Finger schlossen sich um ihr rechtes Handgelenk. Ich lag noch immer auf ihr und sah auch, dass sich unter dem Druck meiner Hand der harte Griff um das Schwert lockerte. Ich wollte in den nächsten Sekunden zupacken, aber da war es aus mit meiner Herrlichkeit. Ich hörte die Stimmen der Männer dicht hinter mir. So dicht, dass sie schon auf dieser Empore sein mussten, und dann erwischten mich die anderen Hände an den Schultern und unter den Achselhöhlen.
    Ich konnte nichts dagegen tun. Die Männer waren einfach zu stark, und sie waren in der Überzahl. Sie rissen mich in die Höhe, und meine Chance, das Schwert an mich zu reißen, war vertan.
    Es mussten mindestens vier Männer sein, die mich festhielten. Ich bäumte mich auf und versuchte, mich loszureißen. Heftige Bewegungen sollten die Typen zur Seite schleudern, die mich zum Glück nicht mit Waffen attackiert hatten, aber es waren einfach zu viele, denn zwei weitere Krieger enterten die Empore, Kerle in langen Lendenschurzen mit nackten und muskulösen Oberkörpern, harten Gesichtern und langen, fettigen Haaren. Es war klar, was sie von mir wollten. Die Waffen hatten sie stecken gelassen, denn sie verließen sich auf ihre Fäuste und nicht auf die Kurzschwerter oder Dolche in ihren Gürteln.
    Sie sprangen auf mich zu.
    Ich hob beide Beine an. Jetzt kam es mir zugute, dass ich festgehalten wurde, so konnte ich mich abstützen. Meine Füße erwischten sie in Magenhöhe, bevor sie mich erreicht hatten. Sie wurden zurückgeschleudert. Einer von ihnen kippte über den Rand hinweg auf den weichen Teppich, der andere Angreifer brüllte plötzlich auf, als er das Blut sah, das aus seiner Armwunde strömte. Er war in die Schwertklinge gelaufen.
    Dieser Anblick entsetzte auch die anderen Männer auf der kleinen Empore. Sie fassten mich nicht mehr so fest an, und ich riss mich jetzt mit wilden Bewegungen los. Wenn es für mich eine Chance gab, heil aus diesem Zelt herauszukommen, dann musste ich mich um Amira kümmern und sie als Geisel nehmen.
    Ich sprang auf sie zu, als sie sich drehte. Sie wollte wieder zuschlagen, aber diesmal hatte sie einen Fehler gemacht. Vielleicht hätte sie mich getroffen, aber sie war zu weit zurückgegangen und hatte das Ende ihres Throns übersehen. So bekam sie das Übergewicht und kippte nach hinten.
    Zusammen mit dem Schwert riss sie ihre Arme hoch. Aber auch so fand sie keinen Halt mehr. Unsichtbare Hände schienen sie umklammert zu haben und nach hinten zu ziehen.
    Eine Sekunde später war sie aus meiner Nähe verschwunden und lag rücklings vor dem Thron auf dem

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