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Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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zuging.
    Plötzlich streifte ein kalter Hauch seinen Nacken.
    Der Industrielle drehte sich unwirsch um, um zu sehen, ob jemand hinter ihm ging.
    Nichts.
    Wird wohl irgendwo Durchzug sein, dachte Sir Gerald.
    Doch hier irrte er sich.
    Es war kein Durchzug, der ihn gestreift hatte, sondern Sakuros Todeshauch . . .
    Einer der vier Aufzüge stand offen.
    Sir Gerald Hopkins schob die Türen mit einem leichten Druck auseinander, setzte seinen Finger auf den Knopf zum Erdgeschoß, ließ sich auf die gepolsterte Bank nieder und gondelte abwärts.
    Unten in der Halle wurde er schon erwartet. Wie hungrige Wölfe stürzten sich die Reporter auf ihn, bombardierten den Industriellen mit Fragen.
    Sir Gerald wehrte alles ab.
    »Hören Sie sich meine Ausführungen an, und kommen Sie anschließend zur Pressekonferenz.«
    »Aber dann ist es zu spät für die Morgenausgabe!« rief einer schrill.
    »Das ist nicht mein Bier, Gentlemen. So, und nun lassen Sie mich bitte durch.« .
    Die Reporter machten nur widerwillig Platz.
    Sir Gerald durchquerte die Halle und wandte sich nach links, dem Konferenzraum zu.
    Er war bis auf den letzten Platz gefüllt. Schließlich wußte man, was man einem Mann wie Sir Gerald Hopkins schuldig war.
    Die Anwesenden klatschten dezent Beifall, als der Industrielle durch den Mittelgang zum Rednerpult schritt.
    Kameras surrten, Blitzlichter flammten.
    Jetzt hatte Sir Gerald das Pult erreicht. Ein Hausdiener brachte ihm ein frisches Glas Wasser.
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    Sir Gerald legte die Unterlagen zurecht und begann mit akzentuierter Stimme zu sprechen. Der Industrielle gehörte zu den Personen, die durch ihre Worte die Zuhörer faszinieren konnten. Er sagte nichts Überflüssiges, sondern redete immer im Klartext.
    Etwa zehn Minuten waren vergangen, als Sir Gerald wieder diesen kalten ^ Hauch im Nacken spürte. Er schüttelte sich unwillkürlich, und wollte zu dem Glas Wasser greifen, um einen kleinen Schluck zu trinken.
    Der Arm blieb mitten in der Bewegung stehen.
    Sir Gerald Hopkins spürte plötzlich eine eisige Kälte, die an den Beinen anfing und bald seinen gesamten Körper erfaßte.
    Er wollte noch etwas sagen, doch nur ein Krächzen kam von seinen Lippen.
    Unruhe machte sich unter den Zuhörern breit.
    »Schnell einen Arzt. Seht doch!« rief jemand.
    Gebannt starrte alles auf das Rednerpult. Bis auf das Surren der Fernsehkameras, die jede Einzelheit festhielten, war es totenstill in dem Konferenzraum.
    Dann brach Sir Gerald zusammen.
    Tumult entstand.
    Zwei Männer liefen auf das Rednerpult zu. Zuhörer, die von Beruf Arzt waren.
    Sie kümmerten sich sofort um den am Boden liegenden Sir Gerald.
    Einer zog ihm das linke Augenlid hoch. »Exitus«, sagte er.
    »Da kann man nichts mehr machen«, meinte sein Kollege. »Hat sich wohl ein wenig übernommen, der gute Sir Gerald. Na ja, in seinem Alter kein Wunder. Ich bestelle einen Leichenwagen. Bleiben Sie solange hier.«
    » Einverstanden.«
    Nein, keinen Leichenwagen, wollte Sir Gerald schreien, doch kein einziger Laut drang aus seiner Kehle.
    Sir Gerald Hopkins bekam alles mit, was um ihn herum geschah. Er hörte jedes Wort, sah sogar in die Gesichter der Neugierigen, die ihn teils mit höhnischen, teils mit mitleidigen Blicken betrachteten.
    »Der Leichenwagen ist da«, murmelte jemand.
    »Tja«, sagte ein anderer, »so kann es gehen. Erst oben und dann im Sarg.«
    Zwei Männer hoben Sir Gerald auf und legten ihn in einen Kunststoffsarg.
    Knirschend wurde der Deckel zugeschraubt.
    Sir Gerald Hopkins wurde weggebracht.
    Sakuro hatte den ersten Teil seiner Rache hinter sich gebracht. . .
    *
    Kopfschüttelnd legte Sheila Hopkins den Hörer auf. »Typisch Dad«, sagte sie.
    »Immer nur die Arbeit im Kopf.«
    »Ein Glück, daß du nicht genauso bist«, grinste Bill und legte eine neue Schallplatte auf den Teller.
    Einschmeichelnde Tanzmusik füllte den elegant eingerichteten Raum.
    »Darf ich bitten, junge Lady?“ fragte Bill galant.
    »Wenn Sie mir nicht zu nahe kommen, mein Herr.«
    Bill Conolly lachte und nahm Sheila in die Arme.
    Sie bewegten sich im Takt der leisen
    Musik. Sheila und Bill waren sich im Laufe der Zeit nähergekommen, hatten sich besser kennen-und liebengelernt. Die schrecklichen Abenteuer waren vergessen.
    Sakuro war nur noch ein böser Traum.
    »Ach, ist das herrlich«, flüsterte Sheila. »Warum kann es nicht immer so sein?«
    »Das liegt nur an dir«, erwiderte Bill lächelnd. »Wir könnten zum Beispiel heiraten.«
53
    »Laß bitte das Thema«, bat
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