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Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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John deutete
    auf die Asche am Boden. »Endgültig
    tot.«
    »O mein Gott.« Sheila verbarg ihr
    Gesicht in beiden Händen.
    »Und Sakuro?« fragte Bill.
    »Verdammt!« John ruckte herum.
    »Sakuro ist verschwunden.«
    Bill Conolly sah den Freund ernst an.
    »Dann ist die Geschichte noch längst
    nicht zu Ende?«
    »Ich fürchte . . . nein.«
    »Und was machen wir jetzt?«
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    »Erst mal von hier verschwinden.
    Sheila braucht Ruhe.«
    »Ich werde bei ihr bleiben«, sagte Bill
    und legte seinen Arm um die Schultern
    des Mädchens. »Kennst du den Ausgang?«
    »Ja.« John blickte sich um. »Sag mal, wie kommen eigentlich unsere Fackeln an die Wände?«
    »Frag mich nicht. Ich weiß es nicht. Ich war plötzlich weg. Die Wand, ja.« Bill schlug sich gegen die Stirn. »Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich bin durch die Wand gezogen worden.«
    »Im Ernst?«
    »Wenn ich es dir doch sage.«
    John schüttelte den Kopf. »Es ist unglaublich.«
    »Was meinst du?«
    »Daß es auf dieser Welt Stellen gibt, durch die man in eine andere Dimension geschleust werden kann. Zum Beispiel in das Dämonenreich. Ich habe so etwas schon mal in einem Buch gelesen. Wollte es aber nie glauben.«
    Bill Conolly zuckte die Achseln. »Komm«, sagte John Sinclair, »sehen wir zu, daß wir hier rauskommen.« Sie fanden den Rückweg. Die Fackeln ließen sie da. Sie brauchten sie nicht mehr.
    Draußen empfing sie die grelle Sonne. Sheila, die sich wieder einigermaßen erholt hatte, atmete tief ein.
    »Es ist herrlich, wieder auf der Welt zu
    sein.«
    Die beiden Männer stimmten ihr zu. Und doch hatte John Sinclair ein komisches Gefühl. Denn Sakuro lebte . . .
    *
    Wochen vergingen!
    Wochen, in denen nichts geschah. John Sinclair hatte bereits den Namen Sakuro so gut wie vergessen und sich in andere Aufgaben gekniet.
    Dann kam jener schicksalsschwere Montag.
    Sir Gerald Hopkins, Alleininhaber der Hopkins Chemical, hatte ein neues Zweigwerk gebaut. Die Produktion sollte morgen schon anlaufen, und aus diesem Grund hatte der Industrielle zu einer Feier ins Londoner Hilton eingeladen.
    Vertreter der Wissenschaft, der Industrie und der hohen Politik waren gekommen, um Sir Gerald Hopkins, der enorm viel Einfluß besaß, ihre Reverenz zu erweisen.
    Man hatte den großen Konferenzraum gemietet und wartete nun mehr oder weniger gespannt auf Sir Geralds Erscheinen.
    Der Industrielle saß zu diesem Zeitpunkt in der von ihm reservierten Hotelsuite und las noch einmal seine Rede durch.
    Das dezente Summen des Telefons unterbrach ihn in seiner Arbeit.
    »Ja«, knurrte Sir Gerald leicht verärgert.
    »Aber Dad«, klang eine helle Stimme aus dem Hörer. »Wenn ich dich so höre, kann ich direkt sehen, daß du schlechte Laune hast.«
    »Jetzt nicht mehr, Sheila«, sagte der Industrielle. »Ich dachte, es wäre wieder einer dieser schrecklichen Reporter, die . . .«
    »Sage nichts gegen Reporter, Dad«, unterbrach ihn seine Tochter. »Schließlich .. .«
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    »Stimmt«, lachte Sir Gerald. »Ich hatte ganz vergessen, daß du mit einem Reporter befreundet bist.«
    »Sogar mehr als das«, erwiderte Sheila.
    »Nanu, das sind ja Neuigkeiten. Darf man schon gratulieren?«
    »Ach, Unsinn. Soweit ist es noch nicht. Du weißt doch«, die Stimme des Mädchens wurde schlagartig ernst, »daß ich Kenneth so leicht nicht vergessen kann.«
    »Ja, mein Kind. Schade, daß du nicht hier bist. Wir hätten uns nachher noch einen netten Abend gemacht und dann . ..«
    »Geh du mal lieber ins Bett«, sagte Sheila lachend. »In deinem Alter braucht man wieder Schlaf. Also, mach's gut, Dad. Wir sehen uns in einigen Tagen.«
    »Laß es dir gutgehen, Girly«, sagte Sir
    Gerald und legte mit einem wehmütigen Lächeln den Hörer auf.
    Sheila war sein ein und alles. Seit dem Tod ihrer Mutter lebte er nur noch für sie. Das Mädchen war schon in Ordnung. Wenn er daran dachte, was sie alles durchgemacht hatte. . . Sir Gerald schüttelte den Kopf. Es war ein Wunder, daß seine Tochter überhaupt noch lebte.
    Und doch bereitete Sheila Sir Gerald einige Sorgen. Wen würde sie einmal heiraten?
    Vor allen Dingen war dieser Mann dann in der Lage, den riesigen Betrieb weiterzuführen?
    Sir Gerald erhob sich und zog sich seine Smokingjacke über. Dann nahm er die Papiere an sich, trat noch einmal vor den Spiegel, um sein Aussehen zu überprüfen, nickte zufrieden und verließ die Suite.
    Der Hotelflur war mit dicken Teppichen ausgelegt. Sir Geralds Schritte waren kaum zu hören, als er auf den Lift
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