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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling
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raten, das nicht …«
    Ich verstumme, als ich seinen Gesichtsausdruck bemerke.
    Scheiße. Er hat es schon getan.
    »Francesca meint …«, sagt Connor mit einer Stimme, die so steif ist wie ein Brett, »Francesca hat gesagt, dass es sie total anmacht.«
    »Na, dann tut es das bestimmt auch!«, mache ich eine verzweifelte Kehrtwendung. »Jede Frau reagiert anders. Jeder Körper reagiert anders … jeder mag … etwas anderes.«
    Connor starrt mich konsterniert an.
    »Sie hat auch gesagt, sie mag Jazz.«
    »Na, dann ist das bestimmt auch so! Viele Leute mögen Jazz wirklich !«
    »Sie hat außerdem gesagt, sie findet es toll, dass ich jede einzelne Zeile von Woody Allen zitieren kann.« Er reibt sich das gerötete Gesicht. »Hat sie da gelogen ?«
    »Nein, bestimmt nicht …«, winde ich mich hilflos.
    »Emma …« Er starrt mich völlig verunsichert an. »Haben alle Frauen Geheimnisse?«
    O nein. Habe ich für alle Zeiten Connors Vertrauen in die Frauen zerstört?
    »Nein!«, rufe ich. »Natürlich nicht! Ehrlich, Connor, das bin bestimmt nur ich.«
    Mir ersterben die Worte auf den Lippen, als ich am Eingang zum Theater einen vertraut wirkenden blonden Haarschopf erspähe. Mir bleibt das Herz stehen.
    Das kann doch nicht … Das ist nicht …
    »Connor, ich muss gehen«, sage ich und eile auf den Eingang zu.

    »Sie hat gesagt, sie trägt Größe achtunddreißig!«, ruft Connor mir hilflos hinterher. »Was bedeutet das? Welche Größe soll ich kaufen?«
    »Vierzig!«, rufe ich über die Schulter zurück.
    Sie ist es. Jemima. Im Foyer. Was macht sie hier?
    Die Tür geht wieder auf, und ich falle vor Schreck fast in Ohnmacht. Sie hat einen Typen dabei. In Jeans, mit kurz geschnittenem Haar und irrem Blick. Er hat eine Kamera um die Schulter hängen und sieht sich interessiert um.
    Nein.
    Das kann sie nicht getan haben.
    »Emma«, dringt mir eine Stimme ans Ohr.
    »Jack!« Ich wirble herum, und er lächelt mich an, die dunklen Augen voller Zuneigung.
    »Geht’s dir gut?«, fragt er und berührt sacht meine Nase.
    »Prima!«, sage ich ein bisschen schrill. »Alles wunderbar!«
    Ich muss jetzt irgendwie die Situation retten. Ich muss.
    »Jack - würdest du mir ein Glas Wasser holen?«, höre ich mich sagen. »Ich warte hier. Mir ist ein bisschen schwindelig.« Jack wirkt besorgt.
    »Ich habe mir doch gedacht, dass irgendwas nicht stimmt. Ich bringe dich nach Hause. Ich rufe den Wagen.«
    »Nein. Es … geht schon. Ich möchte gerne noch bleiben. Hol mir einfach ein Wasser. Bitte«, füge ich hinzu.
    Sobald er weg ist, rase ich ins Foyer, vor lauter Hektik fliege ich fast hin.
    »Emma!« Jemima sieht strahlend auf. »Wunderbar! Ich wollte dich gerade suchen. Also, das ist Mick, er möchte dir ein paar Fragen stellen. Wir dachten, vielleicht können wir das in dem kleinen Zimmer hier machen.« Sie geht in ein kleines, leeres Büro neben dem Foyer.
    »Nein!«, sage ich und packe sie am Arm. »Jemima, ihr müsst gehen. Sofort. Haut ab!«

    »Ich gehe nirgendwohin!« Jemima entreißt mir den Arm und verdreht die Augen Richtung Mick, der die Bürotür hinter mir schließt. »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass sie in dieser Angelegenheit ein bisschen zickig ist.«
    »Mick Collins.« Mick drückt mir seine Visitenkarte in die Hand. »Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Emma. Sie brauchen sich doch überhaupt keine Sorgen zu machen, oder?« Er lächelt mich beruhigend an, als sei er den Umgang mit hysterischen Frauen gewohnt, die ihm sagen, er solle abhauen. Ist er wahrscheinlich auch. »Wir setzen uns einfach in Ruhe zusammen, unterhalten uns ein bisschen …«
    Er kaut beim Sprechen Kaugummi, und als der Pfefferminzgeruch zu mir dringt, muss ich mich fast übergeben.
    »Hören Sie, das war alles ein Missverständnis«, sage ich und zwinge mich, höflich zu bleiben. »Ich fürchte, es gibt gar keine Story.«
    »Na, das sehen wir ja dann, ja?«, sagt Mick freundlich lächelnd. »Sie erzählen mir, was alles passiert ist …«
    »Nein! Es gibt nichts zu erzählen.« Ich wende mich Jemima zu. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht will, dass du irgendwas unternimmst. Du hast es mir versprochen!«
    »Emma, du bist echt eine Memme.« Sie sieht Mick verärgert an. »Verstehen Sie jetzt, warum ich die Initiative ergreifen musste? Ich habe Ihnen ja erzählt, wie beschissen Jack Harper sich ihr gegenüber verhalten hat. Das muss man ihm heimzahlen.«
    »Unbedingt«, sagt Mick und legt den Kopf auf die Seite, als würde er mich
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